The Veterinary Record 2005 Oct 1; 157(14): 418-9

Roland Heynkes, 27.11.2005

Gliederung

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bibliographische Angaben nach oben

Elliott,H.; Gubbins,S.; Ryan,J.; Ryder,S.; Tongue,S.; Watkins,G.; Wilesmith,J.W. - Prevalence of scrapie in sheep in Great Britain estimated from abattoir surveys during 2002 and 2003 - The Veterinary Record 2005 Oct 1; 157(14): 418-9

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Sehr richtig stellen die Autoren endlich einmal fest, dass eine seriöse Bewertung eines potentiellen Risikos von Scrapie für die menschliche Gesundheit eine zuverlässige Abschätzung der Häufigkeit von Scrapie erfordert. Dazu wurden 2002 und 2003 in Großbritannien zwei Untersuchungsreihen durchgeführt, in deren Rahmen 42 britische Schlachthöfe mit 93% der britischen Schlachtungen adulter Schafe Hirnproben (Medulla oblongata) lieferten. In der ersten Serie von Januar 2002 bis März 2003 wurden 54.145 Gehirne gesammelt, von denen 50.630 als brauchbar erachtet wurden. In der zweiten Testreihe von April 2003 bis Dezember 2003 wurden 54.554 Gehirne gesammelt, von denen 50.735 getestet wurden. Als Scrapie-Fälle wurden allerdings nur diejenigen anerkannt, bei denen sich positive Prionics- oder BioRad-Schnelltestergebnisse auch immunhistopathologisch bestätigen ließen. Demnach erwiesen sich im ersten Zeitraum 67 Schafe und im zweiten Zeitraum 28 Schafe als Scrapie-infiziert. Daraus sollen sich Rohprävalenzen von 0,13% (CI 95%: 0,1-0,17%) für die erste und 0,06% (CI 95%: 0,04-0,08%) für die zweite Serie ergeben. Die Ergebnisse dieser Testungen in den Jahren 2002 und 2003 wurden mit einem epidemiologischen Modell hochgerechnet zu einer Abschätzung der Verbreitung von Scrapie in Großbritannien. Irgendwie extrapolierten die Autoren daraus eine britische Scrapie-Prävalenz von 0,33% (95% CI: 0,24-0,44%) für den ersten und 0,27% (95% CI: 0,18-0,38%) für den zweiten Zeitraum. Erläutert werden die Berechnungen nicht. Die Autoren erwähnen nur, dass die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung eines Scrapie-infizierten Schafes natürlich unter 100% liegt und dass die Prävalenz in den überwiegend älteren getesteten Schafen wahrscheinlich geringer sei. Solche Faktoren versuchen sie heraus zu rechnen, aber Zweifel an der Zuverlässigkeit solcher Berechnungen liegen nahe. Klar ist allerdings, dass die Testprogramme in ganz Europa deutlich höhere Scrapie-Prävalenzen ergaben, als vorher gedacht. Nur in Großbritannien bestätigte dieses EU-Programm die schon vorher aus einer kleineren Studie von 1997/98 bekannten Zahlen [AKWQ,APHP].

Bei allen im Rahmen des ersten (1/2002-3/2003) und zweiten (4/2003-12/2003) Überwachungsprogramms gefundenen Scrapie-Fällen wurde außerdem der Genotyp hinsichtlich der Codons 136, 154 und 171 des Prionproteingens bestimmt. Wie erwartet entsprachen alle Scrapie-Fälle den Kategorien 3, 4 oder 5 des nationalen Scrapie-Plans.

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APHP . Gubbins,S.; Simmons,M.M.; Sivam,K.; Webb,C.R.; Hoinville,L.J. - Prevalence of scrapie infection in Great Britain: interpreting the results of the 1997-1998 abattoir survey. - Proceedings of the Royal Society of London. Series B: Biological Sciences 2003 Sep 22; 270(1527): 1919-24

AKWQ . Simmons,M.M.; Ryder,S.J.; Chaplin,M.C.; Spencer,Y.I.; Webb,C.R.; Hoinville,L.J.; Ryan,J.; Stack,M.J.; Wells,G.A.H.; Wilesmith,J.W. - Scrapie surveillance in Great Britain: results of an abattoir survey, 1997/98. - The Veterinary Record 2000 Apr 1; 146(14): 391-5

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