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Die Liste der BSE-Fälle, sowie der gemeldeten, aber nicht bestätigten Verdachtsfälle des Jahres 2000 in Deutschland

Roland Heynkes, 4.4.2002

Rot markiert sind die nicht gesund geschlachteten Fälle, soweit sie mir bekannt wurden.

Nr. Herde des BSE-Falles Geburt Diagnose, Alter in Monaten bestätigt Details
  spätere Fälle        
7 Niedersachsen, Regierungsbezirk Weser-Ems, Landkreis Osnabrück 15/5/96 28/12/00
55 Mon.
ja Die Milchkuh war am 20.12.2000 unmittelbar vor der Geburt eines Kalbes festliegend geworden und man holte ihr gesundes Kalb per Kaiserschnitt. Danach vermochte die Kuh nicht aufzustehen und wurde am Tag der Geburt ihres Kalbes in einem kleinen Schlachtbetrieb notgeschlachtet. Aufgrund eines Schnelltestes am Abend des 23. und einer Testwiederholung am 24.12.2000 stellte das Veterinäruntersuchungsamt Oldenburg einen BSE-Verdacht fest. Am 26.12.2000 lieferte eine immunhistochemische Untersuchung im Veterinäruntersuchungsamt Oldenburg ein nicht auswertbares Ergebnis. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.
6 Bayern, Regierungsbezirk Schwaben, Landkreis Unterallgäu 13/3/96 27/12/00
57 Mon.
ja Die im Bestand geborene Braunvieh-Kuh wurde am 13.12.2000 im städtischen Schlachthof Kempten geschlachtet und lieferte am 15.12.2000 in einem privaten Labor sowie bei mehrmaliger Testwiederholung sowohl im privaten Labor als auch im LUA-Nordbayern grenzwertige Ergebnisse. Eine am 16.12.2000 zusätzlich eingeleitete immunhistochemische Untersuchung im LUA-Nordbayern erbrachte am 20.12.2000 wiederum ein unklares Ergebnis. Erst danach wurde endlich die BFAV eingeschaltet, welche am 27.12.2000 die BSE-Diagnose feststellte.
  Mecklenburg-Vorpommern ? 25/12/00 nein? Das Rind wurde am 19.12.2000 in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) normal geschlachtet. Drei in einem Hamburger Privatlabor durchgeführte BSE-Schnelltests ergaben uneinheitliche Befunde. Daraufhin wurden Stammhirnproben am 22.12.2000 in Schwerin nach dem Bio-Rad Verfahren und im Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt Rostock nach dem Prionics-Verfahren weiteren BSE-Schnelltests unterworfen, die alle negativ ausfielen. Die abschließende Klärung des BSE-Verdachtes geschah nicht mit dem aufgrund seiner mit dem BioRad-Schnelltest vergleichbaren Empfindlichkeit einzig dafür geeigneten OIE-Western-Blot in der BFAV, sondern in deren Auftrag mittels einer eher weniger sensitiven immunhistologischen Untersuchung im Landesveterinär und Lebensmitteluntersuchungsamt Potsdam, welche ebenfalls den zunächst positiven Befund aus Hamburg nicht bestätigen konnte.
  Schleswig-Holstein ? 25/12/00 nein? Das Rind wurde am 19.12.2000 in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) normal geschlachtet. Drei in einem Hamburger Privatlabor durchgeführte BSE-Schnelltests ergaben uneinheitliche Befunde. Daraufhin wurden Stammhirnproben am 22.12.2000 in Schwerin nach dem Bio-Rad Verfahren und im Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt Rostock nach dem Prionics-Verfahren weiteren BSE-Schnelltests unterworfen, die alle negativ ausfielen. Die abschließende Klärung des BSE-Verdachtes geschah nicht mit dem aufgrund seiner mit dem BioRad-Schnelltest vergleichbaren Empfindlichkeit einzig dafür geeigneten OIE-Western-Blot in der BFAV, sondern in deren Auftrag mittels einer eher weniger sensitiven immunhistologischen Untersuchung im Landesveterinär und Lebensmitteluntersuchungsamt Potsdam, welche ebenfalls den zunächst positiven Befund aus Hamburg nicht bestätigen konnte.
  Schleswig-Holstein ? 25/12/00 nein? Das Rind wurde am 19.12.2000 in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) normal geschlachtet. Drei in einem Hamburger Privatlabor durchgeführte BSE-Schnelltests ergaben uneinheitliche Befunde. Daraufhin wurden Stammhirnproben am 22.12.2000 in Schwerin nach dem Bio-Rad Verfahren und im Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt Rostock nach dem Prionics-Verfahren weiteren BSE-Schnelltests unterworfen, die alle negativ ausfielen. Die abschließende Klärung des BSE-Verdachtes geschah nicht mit dem aufgrund seiner mit dem BioRad-Schnelltest vergleichbaren Empfindlichkeit einzig dafür geeigneten OIE-Western-Blot in der BFAV, sondern in deren Auftrag mittels einer eher weniger sensitiven immunhistologischen Untersuchung im Landesveterinär und Lebensmitteluntersuchungsamt Potsdam, welche ebenfalls den zunächst positiven Befund aus Hamburg nicht bestätigen konnte.
5 Bayern, Regierungsbezirk Oberpfalz, Landkreis Neumarkt 26/10/95 21/12/00
62 Mon.
ja Die im im selben Betrieb geborene Kuh wurde am 13.12.2000 im Schlachthof Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg) normal geschlachtet und lieferte am 15.12.2000 in einem privaten Hamburger Labor ein schwach positives BioRad-Schnelltestergebnis, welches in einem zweiten Schnelltest am 17.12.2000 bestätigt wurde. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.
4 Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landkreis Weilheim-Schongau 14/3/94 oder 24/3/94 21/12/00
81 Mon.
ja Die laut Pressemeldung am 24.3.1994 geborene Kuh war am 2.11.2000 wegen zentralnervöser Störungen eingeschläfert worden und im Rahmen des von der EU vorgeschriebenen BSE-Überwachungsprogrammes mit dem damals europaweit vorgesehenen Standardverfahren zunächst lediglich histologisch untersucht. Trotz eines am 29.11.2000 vorliegenden negativen Ergebnisses führte man anschließend noch eine immunhistochemische Untersuchung durch und erhielt am 19.12.2000 im Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen Nordbayern (LUA Nord) einen positiven Befund. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.
3 Bayern, Regierungsbezirk Oberpfalz, Landkreis Cham 12/3/96 19/12/00
57 Mon.
ja Die im selben Betrieb geborene Kuh wurde am 15.12.2000 im Schlachthof in Furth im Wald normal geschlachtet und erwies sich per Schnelltest am 16.12.2000 als BSE-positiv. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.
2 Bayern, Regierungsbezirk Schwaben, Landkreis Oberallgäu 5/10/95 17/12/00
62 Mon.
ja Die im selben Betrieb geborene Kuh wurde am 13.12.2000 normal geschlachtet und war im BSE-Schnelltest positiv. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.
  Brandenburg ? 14/12/00 nein Die Hirnprobe eines Rindes aus dem Süden Brandenburgs wurde in Berlin 3 BSE-Schnelltests unterzogen, die insgesamt nicht eindeutig negativ ausfielen. Ein Labor in Frankfurt an der Oder und auch die BFAV konnten den BSE-Verdacht nicht bestätigen.
1 Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde 2/8/96 26/11/00
52 Mon.
ja Die im selben Betrieb geborene Holstein-Rotbunte Kuh wurde am 22.11.2000 in Itzehoe normal geschlachtet und im Rahmen eines freiwilligen Untersuchungsprogrammes in einem Privatlabor in Hamburg per Schnelltest am 24.11.2000 BSE-positiv getestet. Die BFAV bestätigte den BSE-Verdacht.

verwendete Abkürzungen

LUA = Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen

Beschreibungen verschiedener Rinderrassen wie Fleckvieh, Braunvieh und Schwarzbunte finden sich bei der bayrischen Landesanstalt für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur.

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