Veterinary Record 2000 Sep 16; 147(12): 319-25

Roland Heynkes, 12.5.2001

Gliederung

bibliographische Angaben
meine Zusammenfassung des Artikels
Literaturliste

bibliographische Angaben

Wilesmith,J.W.; Ryan,J.B.; Stevenson,M.A.; Morris,R.S.; Pfeiffer,D.U.; Lin,D.; Jackson,R.; Sanson,R.L. - Temporal aspects of the epidemic of bovine spongiform encephalopathy in Great Britain: holding-associated risk factors for the disease. - Veterinary Record 2000 Sep 16; 147(12): 319-25

meine Zusammenfassung des Artikels

Unter Verwendung der jährlichen britischen Rinderhalterzählungen sowie der britischen BSE-Statistik untersuchten die Autoren, wie sich die geographische Lage, die Größe und der Typ einer Rinderherde auf die Wahrscheinlichkeit auswirkte, einen ersten BSE-Fall zu bekommen.

Es zeigte sich, daß die Zunahme des Anteils der Herden mit mindestens einem BSE-Fall von Schottland zum Süden Englands hin kontinuierlich zunahm. Selbstverständlich führt eine stärkere Zunahme der Zahl betroffener Herden automatisch zu einem früheren Erreichen bestimmter Kennmarken und so waren beispielsweise bereits im November 1991 in Südwestengland 5% der Herden betroffen, während dies in dem angrenzenden Gürtel aus Wales, Mittel-West-, Südost- und Nordengland erst im Februar 1992, in Ostengland im März 1992 und in Schottland sogar erst im Juni 1992 der Fall war. Ich halte diese scheinbaren zeitlichen Verschiebungen lediglich für eine Folge der unterschiedlichen BSE-Häufigkeiten, aber die Autoren sehen darin einen eigenständigen Effekt, den sie beispielsweise mit einem im Süden liegenden Ursprung der Epidemie zu erklären versuchen.

Außerdem waren Milchviehherden sehr viel häufiger als Mutterkuhherden betroffen, was mit unterschiedlichem Einsatz von Kraftfutter erklärt wird. Die Autoren verweisen auch darauf, daß Wilesmith in [ANDN] den in Ostengland verzögerten Rückgang der BSE-Fälle nach dem Verfütterungsverbot auf die Kontamination von Rindermischfutter mit für die Produktion von Schweine- und Geflügelfutter vorgesehenem Tiermehl aus Wiederkäuern zurückgeführt habe und das dies durch damals noch nicht vom MAFF publizierte ELISA-Futtermittelanalysen bestätigt worden sei.

Seltsamerweise lesen die Autoren aus ihren Daten auch heraus, daß größere Herden im Durchschnitt wesentlich früher als kleinere Herden einen ersten BSE-Fall verzeichnen mußten. Sie erklären dies mit verstärktem Einsatz von Kraftfutter. Dabei ist es doch eine Selbstverständlichkeit, daß schon rein statistisch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines ersten BSE-Falles mit der Größe einer Herde zunimmt.

Literaturliste

ANDN . Wilesmith,J.W. - Recent observations on the epidemiology of bovine spongiform encephalopathy - in Bovine Spongiform Encephalopathy. The BSE dilemma. 1996 New York, Springer-Verlag pp 45-55

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