TSE-Forum, 6. Kongress - Nationale TSE-Forschungsplattform, Greifswald 26.6.-28.6.2006, Vortrag V-01

Roland Heynkes, 18.7.2006

Gliederung

zum Text bibliographische Angaben
zum Text meine Zusammenfassung des Vortrags

bibliographische Angaben nach oben

Buschmann,A.; Gretzschel,A.; Biacabe,A.-G.; Corona,C.; Hoffmann,C.; Eiden,M.; Baron,T.G.M.; Caramelli,M.; Conraths,F.J.; Groschup,M.H. - Atypical BSE cases of H- and L-type in Germany - TSE-Forum, 6. Kongress - Nationale TSE-Forschungsplattform, Greifswald 26.6.-28.6.2006, Vortrag V-01

meine Zusammenfassung des Vortrags nach oben

Hinsichtlich der bei älteren Kühen entdeckten atypischen BSE-Fälle unterscheiden die Autoren wenigstens zwei Typen. Als H-Typ bezeichnen sie die zuerst in Frankreich gefundenen Fälle mit erhöhter scheinbarer Molekularmasse des durch partielle Verdauung mit Proteinase K erzeugten PrPsc-Fragmentes, dessen Glykosilierung aber normal ist. L-Typ nennen sie die zuerst in Italien identifizierte sogenannte BASE-Variante, deren PrPsc-Fragmente nach der Behandlung mit Proteinase K kleiner als üblich sind.

Eine nachträgliche Überprüfung einiger früherer BSE-Fälle bei besonders alten deutschen Kühen ergab nun, daß es zunächst unbemerkt auch in Deutschland einen BSE-Fall des H-Typs sowie einen BSE-Fall des L-Typs gegeben hat.

Frau Dr. Buschmann berichtete in ihrem Vortrag von noch laufenden Experimenten, in denen das Rinder-Prionprotein überexprimierende Mäuse mit Hirnproben atypischer BSE-Fälle inokuliert wurden. Wenigstens in einem Fall soll die Übertragung sehr effizient gewesen sein.

Anstatt an die Entwicklung neuer BSE-Stämme scheinen die Autoren eher an die Möglichkeit spontan entstehender BSE zu denken. Sie betonen auch die Möglichkeit, daß BSE in England durch die Verfütterung spontant erkrankter Rinder entstanden sein könnte. Dies schließt zwar die Möglichkeit von Scrapie als Ursprung der zunächst britischen BSE-Epidemie nicht aus, aber es spricht von den Autoren unausgesprochen natürlich für eine Beibehaltung des Kannibalismusverbotes in der landwirtschaftlichen Fütterungspraxis selbst nach einem möglicherweise praktisch vollständigem Abklingen der BSE-Epidemie.

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