NR ZCYZ

AU Jemmi,T.

TI Untersuchungen zur Ursache von Schulterblutungen bei Schlachtschweinen als Folge der elektrischen Hochvoltbetäubung

QU Vet. med. Dissertation Universität Bern 1984

PT Dissertation

AB Schlachtblutungen in der Schulter nach elektrischer Betäubung sind ein Problem, das erst in den letzten Jahren bekannt wurde. Sie verursachen starke wirtschaftliche Verluste, vor allem bei der Fabrikation von Kochschinken. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Charakterisierung der Schulterblutungen und die Ermittlung von Faktoren, die Schweine für deren Auftreten praedisponieren. Die Erhebungen wurden in einem Schlachthof in der Schweiz, der mit einer automatischen Hochvoltbetäubungsanlage (Retrainer) arbeitet, sowie in Barcelona mit der Zangenbetäubung durchgeführt. In der Schweiz wurden 348 Schweine der Rassen Edelschwein, Veredeltes Landschwein und Hampshire-Kreuzungen in die Untersuchung einbezogen. In Spanien waren es 105 Tiere der Rassen Large White, Spanische Landrasse, Hampshire, Duroc und Nordspanische Rasse. Folgende Parameter wurden ermittelt: Herkunftsbestand, Rasse, Geschlecht, Fleisch-pH, Plasmalaktatgehalt und Serum-Kreatininphosphokinase-Aktivität. Die Blutungen wurden durch möglichst exaktes Herausschneiden quantifiziert oder nach einem bestimmten Schema beurteilt. Die Resultate wurden mittels der multiplen linearen Regression ausgewertet. 1.) Alle mit elektrischem Strom betäubten Schweine zeigen in der Schulter betächtliche Schlachtblutungen. Sie finden sich vor allem an zwei bis drei Haupt- und seltener an mehreren Nebenlokalisationen. Sie treten links wie rechts gleich häufig auf. Histologisch handelt es sich um intermuskuläre Diapedesisblutungen. Vergleichsuntersuchungen mit Bolzenschussbetäubung zeigten viel geringere Blutungen von keinerlei wirtschaftlicher Bedeutung. 2.) Herkunftsbestand, Rasse und Geschlecht sowie Transportweg haben statistisch keinen signifikanten Einfluss auf die Blutungen. 3.) Veränderte pH-, Plasmalaktat- und Serum-Kreatininphosphokinase-Aktivitätswerte lassen sich mit dem Ausmass der Blutungen nicht korrelieren. Wohl bestehen geringfügige Tendenzen hinsichtlich des Plasmalaktagehalts. Tiere mit einem erhöhten Glykogenabbau scheinen für Blutungen eher disponiert als andere. 4.) Der elektrische Strom scheint als Ursache der Blutungen von vordergründiger Bedeutung. Das Ausmass wird aber noch durch andere Faktoren mitbestimmt, wie z.B.: Stress der Schweine im weitesten Sinn, mechanische Fixierung im Restrainer.

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