NR ABWE
AU Brown,P.; Rohwer,R.G.; Gajdusek,D.C.
TI Newer data on the inactivation of scrapie virus or Creutzfeldt-Jakob disease virus in brain tissue
QU Journal of Infectious Diseases 1986 Jun; 153(6): 1145-8
PT journal article
IN
Es wurden verschiedene Scrapie-Inaktivierungsprozeduren verglichen. Als Versuchstiere für Experimente mit Meerschweinchen-adaptiertem CJK-Erreger dienten 3-4 Wochen alte weibliche Meerschweinchen, denen jeweils 100 µl Hirnhomogenat injiziert wurden. Für jeden Verdünnungspunkt wurden 3-5 Tiere benutzt. Als Versuchstiere für Experimente mit Goldhamster-adaptiertem Scrapie-Erreger dienten 3-4 Wochen alte weibliche syrische Goldhamster, denen jeweils 50 µl Hirnhomogenat injiziert wurden. Die Tiere wurden nur 2 Jahre lang beobachtet. Einige bereits nach weniger als 1 Jahr und alle nach weniger als 2 Jahren verstorbene Tiere wurden histopathologisch untersucht.
Hitze-Inaktivierungen:
Je 10 ml 10% Hirnhomogenate wurden in geschlossenen Petrischalen bei 121° bzw. 132° autoklaviert. Dabei wurden die Temperaturen innerhalb und außerhalb der Petrischalen gemessen. Mit dem allerdings nicht sehr sensiblen Test wurde mit 1 Stunde bei 132° autoklavierten Proben keine tödliche Übertragung festgestellt. Eine unverdünnte, 1 Stunde bei 121° autoklavierte Probe führte bei einem von 4 Hamstern zu einem späten Todesfall. Hingegen erkrankten alle mit unverdünntem nur 15 Min. bei 121° oder 132° autoklaviertem Material infizierten Tiere. Die Abnahme der Infektiosität soll nach 15 Min. bei 121° bzw. 132° maximal 4 Größenordnungen, nach 60 Min. mindestens 5 Größenordnungen betragen haben.
Hypodermische Nadeln, mit denen infizierte Gehirne durchstochen worden waren, wurden in einem Glasperlenbett jeweils 1 Min. bei 240° trockener Hitze sterilisiert. Anschließend wurden mit diesen Nadeln 7 von 17 Versuchstiere tödlich infiziert.
Chemische Inaktivierungen geschahen bei Raumtemperatur mit ständig gerührten Gemischen aus je 5 ml der Chemikalie und 5 ml eines 20%igen Hirnhomogenates. Die Gemische wurden direkt nach einer Neutralisierung oder Dialyse verwendet.
1 Stunde nach dem Mischen mit 1 N NaOH mit einem anfänglichen pH-Wert von 13,3 wurde keine Infektivität mehr festgestellt. Dagegen war diese Mischung nach 15 Min. noch infektiös. Das gleiche galt für Konzentrationen bis 0,25 N NaOH mit und ohne 1% SDS bei Inkubationen bis zu einer Stunde. Die pH-Werte sanken binnen 1 Stunde um 0,5-1 Einheiten. Die Autoren weisen daraufhin, dass bei Prusiner selbst nach 24 Stunden in 1 N Natronlauge noch Restinfektiosität festgestellt wurde.
Ebenfalls sehr wirksam, aber nicht völlig sicher waren 0,5% NaOCl (anfangs 2.500 ppm freies Chlor), 1,0% NaOCl (anfangs 5.000 ppm freies Chlor) und 2,5% NaOCl (anfangs 25.000 ppm freies Chlor). Die Konzentrationen des freien Chlors sanken binnen 1 Stunde um 80-90%.
Kaum wirksam waren 0,8% KMnO4, 1,0 N HCl, 8 M Harnstoff, 1 M NH3 und 500 µM cis-Dichlordiamin-Platin II.
MH Animal; Brain/*microbiology; Creutzfeldt-Jakob Syndrome/microbiology/*transmission; Guinea Pigs; Heat; Human; *Prions; *Viruses, Unclassified
AD Paul Brown (pwb@codon.nih.gov), Laboratory of Central Nervous System Studies, National Institute of Neurological and Communicative Disorders and Stroke, National Institutes of Health, Bethesda, Maryland 20892.
SP englisch
PO USA
OR Prion-Krankheiten 2