NR AEOB

AU Gibbs,C.J.Jr.

TI Search for infectious etiology in chronic and subacute degenerative diseases of the central nervous system

QU Current Topics in Microbiology and Immunology 1967; 40: 44-58

PT journal article

IN Die Arbeitsgruppe des Autors verwendete für Übertragungsexperimente den Scrapiestamm SPG9, der von Chandler aus einem britischen Schaf isoliert und auf Ziegen übertragen worden war. Diese Scrapiestamm hatte schon 9 Passagen in der Ziege hinter sich, als er im Labor des Autors auf mehrere Mausstämme übertragen wurde. Zusätzlich isolierte dieses Labor weitere Scrapie-Stämme Übertragung von Hirnmaterial aus verschiedenen US-amerikanischen Scrapie-Schafen. Dabei beobachteten sie auch die typische Verkürzung der Inkubationszeiten von 12-15 auf nur noch 4-6 Monaten ab der zweiten Passage nach Überwindung der Speziesbarriere. Leider teilt der Autor nicht mit, wie die Mäuse inokuliert wurden.
Die Arbeitsgruppe des Autors versuchte mit Filtrationsexperimenten, die Größe des Scrapie-Erregers zu ermitteln. Sie stellten fest, dass die Infektiosität auch Poren mit nur 43 Mikrometern Durchmesser passierte. Nach Filtrierung durch Membranen mit Porengrößen von nur 27 oder 8 µm fanden sie keine Infektiosität mehr.
Durch Zentrifugation in einem Cäsiumchloriddichtegradienten versuchte die Arbeitsgruppe des Autors, die Dichte des Scrapie-Erregers zu ermitteln. Nach 24 Stunden bei 39.000 Umdrehungen pro Minute war die Infektiosität über den gesamten Gradienten verteilt. Anstatt aber eine Dichte-Heterogenität der Scrapie-Infektiosität zu akzeptieren, sah der Autor ein Infektiositätsmaximum bei einer Dichte von etwa 1,32 und schloß daraus, dass das mutmaßliche Virus nicht nur aus Nukleinsäure bestehen, aber auch keine Lipidhülle haben könne.
Angeregt angeblich durch einen Lancet-Artikel von Chandler [AOJF] erhitzte die Arbeitsgruppe des Autors Scrapie-Infektiosität in Glasampullen auf 100°. (In Wirklichkeit steht von Hitzestabilität in dem zitierten Artikel nichts.) Bereits nach 15 Minuten waren 99,9% der Infektiosität zerstört, aber es erkrankten trotzdem noch Mäuse an der verbliebenen Restinfektiosität.
Die Arbeitsgruppe des Autors suchte vergeblich nach Anti-Scrapie-Antikörpern. Der Autor wandte sich daher gegen eine voreilige Einordnung des Erregers als Virus.
Anfang 1966 publizierte der Autor gemeinsam mit seinem Kollegen Gajdusek die erfolgreiche Übertragung von Kuru auf Schimpansen. Mit den Inokulationen hatten sie im August 1963 begonnen, ab Mai 1965 erkrankten die ersten Empfänger-Schimpansen. Bis zum Redaktionsschluss erkrankten 7 von 8 intrazerebral mit 200 µl einer 10%igen Suspension einer Kuru-Hirnhomogenates inokulierten Schimpansen nach 18-30 Monaten Inkubationszeit. Ihre Symptome ähnelten sehr denen von Kuru-Patienten. Mit Hirnhomogenaten der erkrankten Schimpansen wurde eine zweite Passage in weiteren Empfänger-Schimpansen gestartet.

MH Animal; Centrifugation, Density Gradient; Chickens; Ducks; Filtration; Geese; Goats; Guinea Pigs; Hamsters; Haplorhini; Human; Kuru/*microbiology; Mice; Pongidae; *Prions/immunology; Scrapie/*microbiology; Sheep; Slow Virus Diseases; Swine; Turkeys; Virus Cultivation; *Viruses, Unclassified

SP englisch

PO Westdeutschland

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OR Prion-Krankheiten G

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