NR AFOP

AU Hörnlimann,B.; Guidon,D.; Griot,C.

TI [Risk assessment for importing bovine spongiform encephalopathy (BSE)]

OT Risikoeinschätzung für die Einschleppung von BSE

QU Deutsche tierärztliche Wochenschrift 1994 Jul; 101(7): 295-8

PT journal article

AB Since the occurrence of bovine spongiform encephalopathy (BSE) in Switzerland in 1990, extensive epidemiological investigations and risk factor analyses were carried out. In this study, statistical data on meat and bone meal traded from 1985 to 1989 were analysed addressing the following questions: i) what amount of meat and bone meal was exported from Great Britain (GB) and where to and ii) what amount of meat and bone meal was imported into Switzerland and where from? The findings led to the hypothesis that imported material potentially infected with scrapie-like agents was the cause for BSE in Switzerland.

IN In der Schweiz wurde der erste Scrapie-Verdachtsfall erst 1982 festgestellt. Seitdem starben nur sehr wenige Schafe an Scrapie. Es gibt in der Schweiz auch weit weniger Schafe als in Großbritannien, aber die Kraftfutter für Aufzucht- und Milchkühe enthielten bis zum 1.12.90 durchschnittlich 1,12% Fleischknochenmehl. In einer Darstellung von 1995 nennt der Autor Hörnlimann einen Anteil von mindestens 2,6% Tierkörpermehl. Damit nahmen die Tiere täglich durchschnittlich 15-21 Gramm Fleischknochenmehl auf. Der Autor verweist darauf, dass die Verwendung von Fleischknochenmehl auch in Deutschland und den USA praktiziert worden sei. Andererseits verweisen die Autoren aber auf eine EG-Studie von Straub mit dem gegenteiligen Ergebnis. Während in England Tierkörpermehle seit den frühen 80er Jahren mit niedrigeren Temperaturen produziert wurden, behielten die Schweizer das ursprüngliche Verfahren mit Temperaturen von 120-140°für 20-30 Minuten bei. Nur in 1 Anlage wurde Siedetemperatur verwendet. Daher schließen die Autoren heimisches Kraftfutter als Infektionsquelle nahezu sicher aus. Da 1985-1989 nur wenige Tiere aus Großbritannien importiert wurden und alle erkrankten Rinder in der Schweiz geboren wurden, bleiben als Infektionsquelle nur aus Großbritannien importierte Tierkörpermehle. Aus Daten des Schweizerischen Außenhandelsregisters, der Eidgenössischen Oberzolldirektion und der britischen Exportstatistik ermittelten die Autoren die Handelsströme für britische Tierkörpermehle. 1985-1989 wurden nur 3 Tonnen Fleischknochenmehl direkt aus Großbritannien in die Schweiz exportiert. Die Briten lieferten außerdem 8430 Tonnen nach Frankreich, 5450 Tonnen in die Benelux-Staaten, 1030 Tonnen nach Spanien, 690 Tonnen an Deutschland und einen kleinen Rest in andere Staaten. Von dem in die Schweiz importierten Fleischknochenmehl stammten 13990 Tonnen aus Frankreich, 11260 Tonnen aus den Benelux-Staaten, 9720 Tonnen aus Italien, 3520 Tonnen aus Deutschland und geringe Mengen aus anderen Staaten. Aus Östereich wurden 10930 Tonnen hauptsächlich in Form von Rohknochen bezogen, welche wegen der Verklumpungsgefahr nur bei Siedetemperatur verarbeitet wurden. Die britischen Exporte von Fleischknochenmehl nahmen von 1985 bis 1987 zu und danach immer weiter ab. Infektiöses Fleischknochenmehl scheint die Schweiz also hauptsächlich aus Großbritannien via Frankreich, die Benelux-Staaten und Deutschland erreicht zu haben. Es starben aber auch 2 Milchkühe, welche italienisches Futter gefressen hatten. Wegen der größeren Verdünnung halten die Autoren die Düngung von Weiden mit Fleischknochenmehl nicht für einen wesentlichen Infektionsweg.

MH Animal; *Animal Feed; Cattle; Encephalopathy, Bovine Spongiform/epidemiology/*transmission; English Abstract; *Food Contamination; Great Britain; Risk Assessment; Risk Factors; Switzerland/epidemiology

AD Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe, Mittelhäusern.

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