NR ANBH
AU Pattison,I.H.; Millson,G.C.
TI Further observations on the experimental production of scrapie in goats and sheep
QU Journal of Comparative Pathology 1960 Apr; 70: 182-93
PT journal article
IN
Je 1 ml durch Zentrifugation geklärten Überstandes von Hirnhomogenat von zwei Scrapie-kranken Ziegen wurde 6 erst 8 Wochen alten Ziegen intrazerebral inokuliert. Alle Empfängerziegen erkrankten binnen 11 Monaten.
Im Jahr 1956 wurden in einem zweiten Experiment 10 Ziegen mit 1 ml intrazerebral und 10 weitere Ziegen mit 5 ml subcutan inokuliert. Das Inokulat wurde wie im ersten Experiment hergestellt, aber aus den Hirnhomogenaten eines Schafes und einer Ziege. Nach 12-15 Monaten erkrankten wieder alle intrazerebral inokulierten Ziegen, während nach 34 Monaten 2 subcutan inokulierte Ziegen noch nicht erkrankt waren.
Weil Experimente mit so langen Inkubationen unergiebig und teuer sind, versuchte man es mit mehrfacher subcutaner Inokulation sehr hoher Dosen. Zwei Ziegen erhielten an 50 aufeinander folgenden Tagen jeweils 10 ml, zwei weitere Ziegen erhielten an 30 aufeinander folgenden Tagen jeweils 10 ml Hirnüberstand Scrapie-kranker Ziegen. Zwei Ziegen erhielten als Negativkontrolle an 30 aufeinander folgenden Tagen jeweils 10 ml Hirnüberstand gesunder Ziegen. Als Positivkontrollen wurden zwei Ziegen mit der zuletzt hergestellten Hirnsuspension intrazerebral inokuliert. Alle 6 mit infektiösem Material inokulierten Ziegen erkrankten nach 11-13 Monaten, während die Negativkontrollen nach 2 Jahren noch gesund waren.
In einem weiteren Experiment wurden Ziegen intrazerebral mit Scrapie-infektiösem Material inokuliert, welches zuvor mit DNase, RNase oder gar nicht behandelt worden war. Die Inkubationszeiten waren praktisch die selben.
Die Autoren inokulierten ebenfalls intrazerebral auch 30 Schafe und 3 Ziegen mit Hirnüberstand Scrapie-kranker Schafe, nachdem dieser nach Kanada und zurück gebracht worden war. Nicht ganz überraschend hatte die Infektiosität auch diese Reise überstanden. Es erkrankten aber wieder nur 40% der inokulierten Schafe, während alle drei Ziegen erkrankten.
Weil bis dahin praktisch alle britischen Scrapie-Übertragungen auf Infektiosität von Scrapie-kranken Cheviot-Schafen zurück gingen, versuchten die Autoren erfolgreich, Scrapie von 5 Scrapie-kranken Swaledale-Schafen durch intrazerebrale Inokulation auf Schafe und Ziegen zu übertragen.
Scrapie-Übertragungen durch intrazerebrale Inokulation von Ziege zu Ziege gelangen den Autoren auch mit Hirnstamm, Cerebrospinalflüssigkeit, Hypophyse, Nebenniere, Milz, Pankreas und Leber, jedoch nicht mit Schilddrüsengewebe. An Scrapie erkrankte auch eine Kontrollziege, die mit Hirnmaterial einer scheinbar gesunden Ziege inokuliert worden war. Das ist allerdings nicht allzu verwunderlich, denn garantiert Scrapie-freie Ziegen waren schwer zu beschaffen.
28 Ziegen lebten 24-34 Monate zusammen mit Scrapie-infizierten Ziegen, ohne dass in dieser Zeit eine dieser 28 Ziegen erkrankte.
AD Agricultural Research Council, Institute for Research on Animal Disease (Field Station), Compton, Newbury, Berkshire
SP englisch
PO England