NR ANHY
AU Eckroade,R.J.; zu Rhein,G.M.; Hanson,R.P.
TI Transmissible mink encephalopathy in carnivores: clinical, light and electron microscopic studies in racoons, skunks and ferrets.
QU Journal of Wildlife Diseases 1973 Jul; 9(3): 229-40
IA http://www.jwildlifedis.org/cgi/reprint/9/3/229
PT journal article
IN
Die Autoren datieren den ersten Ausbruch der übertragbaren Nerzencephalopathie (TME) in Wisconsin auf das Jahr 1947. Sie erwähnen weitere Ausbrüche in Nerzfarmen in Wisconsin (1961, 1963), Idaho (1963), Ontario (1963) und Ostdeutschland (1967). In wilden Nerzen soll die Krankheit nie beobachtet worden sein. Experimentell wurde die TME unter Nerzen mit Inkubationszeiten von 7-10 Monaten oral übertragen.
Drei Waschbären (Procyon lotor) wurden intrazerebral mit 10%igen Hirnhomogenaten (300 µl) von TME-kranken Nerzen inokuliert. Ein Waschbär wurde oral mit 3 ml eines 1%igen Hirnhomogenates inokuliert. Alle 4 inokulierten Waschbären erkrankten. Die drei intrazerebral inokulierten Waschbären erkrankten nach Inkubationszeiten von 167, 174 und 190 Tagen und waren 7-17 Tage lang krank. Beim oral inokulierten Waschbär betrug die Inkubationszeit 306 Tage. Erste Verhaltensänderungen traten aber schon 2 Wochen vor dem Ende der Inkubationszeit auf. Vier mit Hirnhomogenaten der beiden nach 167 bzw. 174 Tagen erkrankten Waschbären intrazerebral inokulierte Nerze erkrankten mit Inkubationszeiten von 148-166 Tagen. Lichtmikroskopisch fand man in den Waschbärhirnen spongiforme Degenerationen in den grauen Hirnarealen sowie Astrozytose. Als Negativkontrollen wurden zwei weitere Waschbären oral bzw. intrazerebral mit normalem Nerzhirnhomogenat inokuliert und blieben bis zu ihrer Tötung nach 14 Monaten gesund. Auch neuropathologisch fand man keine Hinweise auf eine Erkrankung. Die kurzen Inkubationszeiten nach der Übertragung der Nerz-TSE auf Waschbären spricht für eine sehr geringe Speziesbarriere.
Zwei gestreifte Stinktiere (Mephitis mephitis) wurden intrazerebral mit 10%igen Hirnhomogenaten (100 µl) von TME-kranken Nerzen inokuliert. Eines der beiden Stinktiere entwickelte nach einer Inkubationszeit von 133 Tagen neurologische Störungen, während das andere 395 Tage symptomfrei blieb und dann plötzlich tot gefunden wurde. Zwei mit Hirnhomogenaten des erkrankten Skunks intrazerebral inokulierte Nerze erkrankten mit Inkubationszeiten von 130 bzw. 141 Tagen. Auch histopathologisch wurde die TSE-Diagnose des Stinktiers eindeutig bestätigt. Die kurze Inkubationszeit nach der Übertragung der Nerz-TSE auf einen Skunk spricht für eine sehr geringe Speziesbarriere. Neuropathologisch fand man auch beim plötzlich gestorbenen Skunk spongiforme Degenerationen, aber diese waren nicht eindeutig genug für eine TSE-Diagnose.
Zwei schwangere Albino-Frettchen (Mustela putorius fero) wurden intrazerebral mit 10%igen Hirnhomogenaten (300 µl) von TME-kranken Nerzen inokuliert. Bei 15 ungeborenen Frettchen wurde versucht, ihnen ungefähr eine Woche vor der Geburt 100 µl des infektiösen Hirnhomogenate in den Körper zu injizieren. Eines der beiden Muttertier und 2 Nachkommen starben 60-90 Tage nach der Inokulation an anderen Krankheiten ud waren neuropathologisch unauffällig. Das andere Muttertier und 13 Nachkommen blieben bis zu ihrer Tötung nach 700 Tagen symptomfrei. Trotzdem fand man in den Hirnen all dieser symptomfreier Frettchen spongiforme Degenerationen und Astrozytose, deren Verteilung sich aber von den Schädigungsmustern aller anderen mit Nerz-TSE infizierten Spezies unterschied. Ein Teil der Nachkommen waren keine Albinos, sondern entsprachen der dunklen Wildform.
MH Animal; Behavior, Animal; Brain/pathology; Brain Diseases/complications/microbiology/pathology/*veterinary; *Carnivora; Female; Male; Maternal-Fetal Exchange; Microscopy, Electron; *Mink; Movement Disorders/etiology/veterinary; Pregnancy; *Raccoons; Virus Diseases/microbiology/pathology/veterinary; *Viruses, Unclassified
SP englisch
PO USA