NR ANOK

AU anonym

TI Prionen lassen sich intravenös übertragen - Versuche an Affen mit Gewebe von Creutzfeldt-Jakob-Patienten

QU Ärzte Zeitung, 30.3.2001

IA http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/03/30/060a0103.asp?cat=/medizin/bse

VT PARIS (ple). Experimente französischer und britischer Forscher bestätigen die Vermutung, dass der BSE-Erreger über die Blutbahn übertragen werden kann.
In ihren Versuchen mit Affen verwendeten die Wissenschaftler unter anderem vom Salpetriere-Krankenhaus in Paris Prion-haltiges Hirngewebe auch von britischen Patienten, die an den Folgen von CJK - der neuen Variante, der sporadischen oder der iatrogenen - gestorben sind (PNAS 98, 2001, 4142). Die Forscher spritzten das infektiöse Material intrazerebral oder intravenös. In beiden Fällen erkrankten die Tiere. Nach intravenöser Applikation lebten die Tiere etwas länger als nach intrazerebraler Injektion.
Angesichts dieser Forschungsergebnisse rät das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Ärzten, Blut und Blutprodukte nur dann zu verwenden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Patienten sollten sich allerdings nicht dadurch gefährden, in dem sie Blut und Blutprodukte wegen eines "theoretischen Infektionsrisikos" ablehnten, obwohl sie es brauchten. Um die Sicherheit von Blut und Blutprodukten zu erhöhen, werde Blut aus Großbritannien nicht verwendet, so das PEI. Zudem würden Blutprodukte vom Markt genommen, wenn sich herausstellt, dass einer der Blutspender an vCJK erkrankt ist. Außerdem werden Leukozyten aus Blutspenden entfernt.

SP deutsch

Autorenindex - authors index
Startseite - home page