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TI Bisher keine Prionen nachgewiesen - Forscher halten Milch von BSE-Kühen weiterhin für sicher

QU Ärzte Zeitung, 17.1.2001

IA http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/01/17/008a0101.asp?cat=/medizin/bse

VT Berlin (mut). Noch ist es nicht gelungen, Kälber mit Milch von BSE-kranken Kühen zu infizieren. Dies haben Wissenschaftler gestern erneut bekräftigt. Daher halten sie Milchprodukte und Babynahrung aus Milch weiterhin für sicher.
"Auch Milchprodukte wie Käse, Quark oder Joghurt gelten als unbedenklich für den Verbraucher", sagte die Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Frankfurt am Main, Karin Möhrlin. Trockenmilcherzeugnisse wie Babynahrung seien ebenfalls aus reiner Milch hergestellt. Milch sei auch in pulverisierter Form nicht bedenklich. Der Prionen-Forscher Professor Hans Kretzschmar aus München hatte bereits vergangenen Woche gesagt, dass Milch BSE-kranker Tiere "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht infektiös sei.
Für Aufregung hatte ein Bericht der britischen Zeitung "The Sunday Times" vom Wochenende gesorgt. Darin hatte ein Sprecher der britischen Lebensmittelbehörde Food Standard Agency behauptet, bisherige Untersuchungen zur BSE-Gefahr durch Milch seien möglicherweise fehlerhaft gewesen. Außerdem sei Milch von BSE-Kühen nur an Mäusen getestet worden, die sich weniger leicht anstecken lassen als Kälber.
Dem widersprach die Kieler Bundesanstalt für Milchforschung: Auch Kälber seien in Experimenten von BSE-erkrankten Kühen gesäugt worden, hieß es auf Anfrage der "Ärzte - Zeitung". Dies bestätigte Professor Goetz Hildebrand vom Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Berlin. In einer 1997 veröffentlichten Studie seien 171 Kälber mit 185 000 Litern Milch von BSE-infizierten Kühen gefüttert worden. Dabei sei kein einziger BSE-Fall diagnostiziert worden. Auch sind in Milch nach Angaben von Hildebrandt keine Prionen nachweisbar.
Die Nachweisgrenze liege bei unter zehn Prionen pro Gramm Milch. Für eine Infektion sei aber eine gewisse Mindestmenge an Prionen nötig. Ein Gramm Gehirn eines BSE-kranken Tieres, so Hildebrand, enthalte bis zu einer Milliarde Prionen.

IN Professor Hans Kretzschmar aus München sagte im Januar 2001, dass Milch BSE-kranker Tiere "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht infektiös sei. Professor Goetz Hildebrand vom Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Berlin behauptet, die Nachweisgrenze liege bei unter zehn Prionen pro Gramm Milch. Für eine Infektion sei aber eine gewisse Mindestmenge an Prionen nötig. Ein Gramm Gehirn eines BSE-kranken Tieres, so Hildebrand, enthalte bis zu einer Milliarde Prionen.

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