NR AODS

AU Beseley,S.

TI Schools take beef off the menu

QU The Guardian 1995 Dez 5; Edition Number 46, 416

PT Zeitungsartikel

VT Meine Übersetzung: Beefburger (Rindfleisch zwischen Brötchenhälften) und selbst die besten Stücke vom Rind wurden in vielen Schulen des Landes (Großbritannien) von den Speisekarten gestrichen, weil Eltern und Lehrerkollegien einen Zusammenhang (von Fleischkonsum) mit der menschlichen Form des Rinderwahnsinns befürchten, obwohl die Regierung (Großbritanniens) das Gegenteil versichert. Die Debatte erreichte letzte Woche einen Höhepunkt, als der Hirnchirurg Sir Bernard Tomlinson erklärte, dass er Produkte wie Beefburger nicht essen würde und er ein Verbot des Handels mit Rindfleischabfällen (und Innereien) forderte. Er befürchtet, dass BSE-verseuchte Nahrungsmittel bei Menschen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen könnten. Am Sonntag sagte (log) der (britische) Gesundheitsminister Stephen Dorrell, dass höchstens Gehirn und Rückenmark von Rindern die Krankheit übertragen könnten und das diese (Hirn und Rückenmark) durch (erst) in der letzten Woche verschärfte Bestimmungen des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung von der (menschlichen) Nahrungskette ferngehalten würden. Außerdem behauptete (eine dreiste Lüge) er: "Die Wissenschaft läßt vermuten, dass es keine Verbindung (von BSE und CJK) gibt, aber selbst wenn sich die Wissenschaft in diesem Punkt irrt (es irren sich immer nur einzelne sogenannte Wissenschaftler), haben wir (sein Ministerium) die Organe (des Rindes) aus der menschlichen Nahrungskette genommen, bei denen eine Infektiosität denkbar wäre". Er und der oberste Amtsarzt Sir Kenneth Calman sind weiterhin bereit, Beefburger zu essen und ihren (bedauernswerten) Kindern zu geben. Dazu sind jedoch viele Eltern im Land (England) nicht bereit. Unter dem Druck der Elternschaft haben mehr als 100 Grundschulen in West Glamorgan (eine Gegend in England) sämtliche Rinderprodukte vom Speisezettel gestrichen. In Gesamtschulen gab es keine Veränderungen, weil deren ältere SchülerInnen selber Essen ohne Rindfleisch auswählen können. Bet Jenkins, der Chef der Lebensmittelversorgung für Schulen in West Glamorgan sagte: "Wir beachten die Ängste der Eltern und handeln entsprechend. Die meisten unserer Grundschulen verzichten nun auf Rindfleisch in ihren Menüs. Die lokale Stimmung wurde durch eine gerichtliche Untersuchung in Swansea geschürt, welche kürzlich die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit als Ursache für den Tod des 69-jährigen Pensionärs Ailonwy Davies ermittelte. Alle 550 Schulen in Stafford shire stoppten aus Angst vor BSE vor etwa 2 Jahren die Ausgabe von Rindnebenprodukten. Das Gehackte für Beefburger stellen die zentralisierten Küchen dieses Landes nur aus ganzen Rindfleischstücken her. Am 30. Oktober dieses Jahres ging der Direktor für die Lebensmittelversorgung der Schulbehörde (education authority's director of catering) jedoch noch weiter und fragte schriftlich alle Schulleiter, ob sie Rindfleisch von ihren Speiseplänen streichen wollten. Bisher taten dies 20 von ihnen. "Wir hatten eine Menge Zuspruch", sagte der Behördensprecher Martin Watkins. Die Initiative wurde aufgrund des "Ausmaßes der Besorgnis unter Direktoren und Eltern wegen BSE" ergriffen. In Worcester, wo Herr Dorrell (der Gesundheitsminister) wohnt, wurden die Burger nicht von den Schulspeiseplänen verbannt, "aber einzelne Schulen dürfen sich gegen Rindfleisch in ihren Menüs entscheiden" sagte der Bildungsbevollmächtigte (education authority) in einer Stellungnahme. Es gibt Anzeichen dafür, dass viele Schulleiter im Land (England) diese Entscheidung für sich selbst treffen.
Mein Kommentar: Die Reaktion der Schulen spricht zwar für ein positives Umdenken, dieses kommt aber entschieden zu spät und geht nicht weit genug. Die Engländer sind außerdem naiv, wenn sie Schweinefleisch für ungefährlich halten und sogar Geflügel könnte infektiös sein. Die Dreistigkeit, mit der Englands Gesundheitsminister lügt, ist empörend. Erstens gibt es nicht die Wissenschaft, sondern viele mehr oder meistens weniger qualifizierte Wissenschaftler, Mediziner und selbsternannte Experten. Zweitens sind sich diese Personen in ihren Einschätzungen alles andere als einig. Drittens sprechen die wissenschaftlichen Fakten seit vielen Jahren für eine hohe Wahrscheinlichkeit der Übertragbarkeit von BSE auf den Menschen. Viertens stellt sich die Frage, wie denn seit einer Woche in Schlachthöfen eine Verunreinigung des Fleisches durch Gehirn und Rückenmark verhindert wird. Fünftens spricht die extrem späte Einführung dieser angeblich sicheren Vorgehensweise nicht gegen eine Gefährdung der Menschen während der letzten 10 Jahre.

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