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TI Empfehlungen zur Vermeidung eines CJK-Übertragungsrisikos bei operativen Eingriffen

QU Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts vom 30.07.1998

IA http://www.rki.de/PRESSE/PD/PD98/PD16_98.HTM

PT Pressemitteilung

VT Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts
30.07.1998
Empfehlungen zur Vermeidung eines CJK-Übertragungsrisikos bei operativen Eingriffen
Bei der Pflege von Patienten mit Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheiten (CJK) besteht für das Pflegepersonal keine Gefahr einer Infektionsübertragung. Bestimmte operative Eingriffe an Patienten mit CJK-Verdacht, wie beispielsweise das Legen von Magensonden zur künstlichen Ernährung, könnten jedoch ein Übertragungsrisiko durch potentiell infektiöses Gewebe bzw. durch unzureichend desinfizierte Operationsinstrumente in sich bergen. Zu dieser Feststellung gelangten Experten einschlägiger Fachgesellschaften auf einem Treffen, zu dem das Robert Koch-Institut vor kurzem eingeladen hatte.
Um Unsicherheiten bei der Behandlung und Pflege von Patienten mit Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheiten auszuräumen, haben die Fachleute Fragen der Risikoabschätzung bei Pflege und Diagnostik diskutiert und Empfehlungen erarbeitet, die im soeben erschienenen Juli-Heft des Bundesgesundheitsblattes veröffentlicht wurden*. Mit der Veröffentlichung der Empfehlungen sollen dem Pflegepersonal, den Ärzten und anderen Personen, die Patienten mit Verdacht auf CJK oder CJK-Patienten versorgen, Handlungsrichtlinien für den Umgang mit diesen Patienten gegeben werden.
Bekanntlich können die Gewebe eines CJK-Patienten aufgrund ihrer Belastung mit infektiösem Agens in unterschiedliche Risikokategorien eingeteilt werden. So stellt der Kontakt mit Gehirn, Rückenmark und Auge eines CJK-Patienten das höchste Risiko dar. Anhand dieser Einteilung kann eine Risikoabschätzung durchgeführt werden, wenn im Operationssaal bzw. bei der Diagnostik mit Patientenmaterial umgegangen wird. Operative Eingriffe bei CJK-Patienten müssen besonders sorgfältig geplant und sollten möglichst unter Verwendung von Einmalinstrumenten durchgeführt werden. Hinweise zur Desinfektion und Entsorgung von Materialien, die mit CJK-Patienten in Berührung gekommen sind, werden ebenfalls in den Empfehlungen zur Vermeidung eines CJK-Übertragungsrisikos abgegeben.
Siehe:
* Simon, D., Pauli, G.: Krankenversorgung und Instrumentensterilisation bei CJK-Patienten und CJK-Verdachtsfällen. Bundesgesundheitsblatt 41, 7 (1998) 279-288

IN Ohne Beweise dafür anführen zu können, erklärt das Robert-Koch-Institut nach einem Treffen geladener Experten einschlägiger Fachgesellschaften die Pflege von Patienten mit Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit für ungefährlich. Ein Übertragungsrisiko könne jedoch bei operativen Eingriffen wie dem Legen von Magensonden zur künstlichen Ernährung bei Patienten mit CJK-Verdacht bestehen. Riskant könne auch der Kontakt mit den Augen von Creutzfeldt-Jakob-Patienten sein.

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