NR AQBP
AU Herbst,M.
TI BSE und andere spongiforme Enzephalopathien
QU RFL - Rundschau für Fleischhygiene und Lebensmittelüberwachung 1992 ; 44(3): 49-72, übernommen aus Der praktische Tierarzt 1991; 72(6): 485-6
PT Review
IN Frau Dr. Herbst behauptet, dass infektiöse britische Tierkörpermehle nach Deutschland exportiert und zunächst an Milchvieh, später an Schweine und Geflügel verfüttert wurden. Sie berichtet auch von BSE-artigen Erkrankungen bei Hühnern. Frau Dr. Herbst scheint eher der Prionhypothese als der Virushypothese zuzuneigen, stellt sich die Prione aber praktisch doch wie Viren vor. So glaubt sie, Scrapie-Prionprotein werde in infizierten Rindern gefunden und der Scrapie-Erreger könne mit dem BSE-Erreger identisch sein. Sie zitiert Prof. Diringer mit der Behauptung, dass für eine Krankheitsübertragung durch die Nahrung innerhalb einer Art 0,02-10 g und zwischen verschiedenen Arten 6-130 g infektiöser Gehirnsubstanz ausreichten. Die Inkubationszeit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gibt sie mit 0,5-30 Jahren an. An ihr sollen möglicherweise nicht 30-40, sondern 7500-9000 Engländer jährlich sterben. Sie vermutet meiner Ansicht nach unzulässig einen Zusammenhang zwischen dem Genuß von Wildtieren und dem Auftreten der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in einigen Fällen. Schafweiden sollen auch noch nach 3 Jahren infektiös sein können. Sie geht von horizontaler und vertikaler Verbreitung von Scrapie z.B. durch gegenseitiges Belecken sowie Beknabbern von Nachgeburten aus. Eine Übertragung von BSE von Müttern auf Kälber auf oralem Wege soll als wahrscheinlich gelten.
AD Dr. med. vet. Margit Herbst, 24576 Bad Bramstedt, Landweg 45
OR Prion-Krankheiten H