NR AQUV

AU Miller,M.W.; Williams,E.S.; Hobbs,N.T.; Wolfe,L.L.

TI Environmental sources of prion transmission in mule deer

QU Emerging Infectious Diseases 2004 Jun; 10(6): 1003-6

IA http://www.cdc.gov/ncidod/EID/vol10no6/pdfs/Vol10No6.pdf

PT journal article

AB Whether transmission of the chronic wasting disease (CWD) prion among cervids requires direct interaction with infected animals has been unclear. We report that CWD can be transmitted to susceptible animals indirectly, from environments contaminated by excreta or decomposed carcasses. Under experimental conditions, mule deer (Odocoileus hemionus) became infected in two of three paddocks containing naturally infected deer, in two of three paddocks where infected deer carcasses had decomposed in situ =1.8 years earlier, and in one of three paddocks where infected deer had last resided 2.2 years earlier. Indirect transmission and environmental persistence of infectious prions will complicate efforts to control CWD and perhaps other animal prion diseases.

IN Die Autoren brachten 17 im "Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge" und 14 auf einem U.S.-Air-Force-Gelände in Colorado zwischen März und Mai 2002 gefangene und hoffentlich nicht bereits infizierte Maultierhirsche (Odocoileus hemionus) jeweils zu dritt bzw. in den Kontrollgehegen zu zweit in insgesamt 11 jeweils 800 qm große Gehege, in welchen sie unterschiedlichen Infektionsquellen für Chronic wasting disease (CWD) ausgesetzt waren. 275 Untersuchungen von Hirschgehirnen der beiden Fanggebiete lieferten kein einziges positives Testergebnis. Die unbelasteten Kontrollgehege und ebenso die Gehege, in welchen man Hirsche mit jeweils einem CWD-infizierten Hirsch hielt oder in denen man infizierte Hirschkadaver verwesen ließ, waren vorher rund 17 Jahre lang von keinem Hirsch betreten worden. Ein Hirsch musste wegen Unverträglichkeit schon nach kurzer Zeit in ein anderes Gehege des selben Expositionstyps gebracht werden. In drei Gehegen gab es insgesamt 4 Kitze. Nach einem Jahr wurde jedem Hirsch eine Mandelbiopsie entnommen und untersucht. War mindestens eines der Tiere eines Geheges CWD-positiv, dann wurden alle drei Tiere "entfernt", aber anscheinend nur bei den im ersten Test positiven Hirschen wurden die Mandelbiopsie-Untersuchungen zur Bestätigung wiederholt. 5 der 27 Testhirsche sowie ein im Gehege geborenes Kitz wurden mit CWD infiziert in:
- 2 von 3 Gehegen (1/4, 0/2, 1/4), in welchen sie 9-12 Monate mit jeweils einem natürlich infizierten Hirsch zusammen gehalten wurden,
- 2 von 3 Gehegen (0/3, 2/4, 1/5), in welchen ungefähr 1,8 Jahre zuvor jeweils ein wegen klinischer CWD-Erkrankung getöteter Hirsch verwest war,
- 1 von 3 Gehegen (1/3, 0/3, 0/3), in denen zuletzt vor rund 2,2 Jahren 19 oral inokulierte Hirsche einer CWD-Pathogenese-Studie gehalten wurden.
Zwei unbelastete Gehege dienten als Negativkontrollen und in ihnen erkrankte keines der 4 Kontrolltiere.
Die Autoren fanden keinen signifikanten Einfluss des Geschlechtes und keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Genotypen der Hirsche. Letzteres ist für mich nur rein mathematisch nachvollziehbar, denn alle 6 erkrankten Hirsche hatten an Position 225 des Prionproteins homozygot ein Serin, während es unter den Heterozygoten und den Phenylalanin-homozygoten keine einzige Erkrankung gab. Das mag statistisch wegen der insgesamt größeren Anzahl der Serin-Homozygoten nicht signifikant sein, aber biologisch würde ich das als einen deutlichen Hinweis ansehen.
Insgesamt zeigt diese Studie mit großer Sicherheit, dass es zur Übertragung des Chronic Wasting Disease genügt, wenn gesunde Hirsche mit infizierten zusammen leben, wenn in ihrem Lebensraum vor mehr als anderthalb Jahren ein infizierter Hirsch verendete und sogar, wenn vor mehr als 2 Jahren infizierte Hirsche in dem Gebiet lebten.

MH Animals; Comparative Study; *Deer; *Environmental Exposure; Feces/chemistry; Female; Histocytochemistry; Male; Prions/*metabolism; Support, Non-U.S. Gov't; Support, U.S. Gov't, Non-P.H.S.; Tonsil/chemistry; Wasting Disease, Chronic/metabolism/*transmission

AD Colorado Division of Wildlife, Fort Collins, 80526-2097, USA. mike.miller@state.co.us

SP englisch

PO USA

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