NR AREI

AU Heindl,P.; Fernandez Garcia,A.; Tauber,N.; Büttner,M.; Voigt,H.; Butz,P.; Tauscher,B.; Pfaff,E.

TI Stabilität von isoliertem PrP27-30 nach einer Hochdruckbehandlung

QU TSE-Forum, 4. Kongress - Nationale TSE-Forschungsplattform, Düsseldorf 28.10.-29.10.2004, Poster GL-17

PT Konferenz-Poster

AB Die effektive Inaktivierung pathogener Prionproteine mit den gegenwärtig geeignetsten Methoden, wie z.B. Autoklavieren bei 133 ° für 20 min, Behandlung mit konzentrierter Natronlauge oder starken Oxidationsmitteln [1], führen zur Unbrauchbarkeit des behandelten Risikomaterials. Ein milderes Verfahren könnte dagegen eine Weiterverarbeitung gewährleisten. Solch ein mildes Verfahren ist die Hochdruckbehandlung, die bereits zum Pasteurisieren von Lebensmitteln Anwendung findet.
Bisherige Experimente mit Gehirnen aus Hamstern, die mit dem Scrapiestamm 263K infiziert wurden, haben gezeigt, dass das pathogene Prionprotein seine Proteinase K-Resistenz (PK) nach einer Hochdruckbehandlung verliert [2]. Tierversuche mit dem gedrückten Material zeigten zu dem eine effektive Inaktivierung. Bei einer Behandlung von 10 %igem Gehirnhomogenat mit 5 bis 10 kbar bei 60 ° für 2 Stunden ist eine Titerreduktion von 6-7 log10 Infektionseinheiten/g zu beobachten. Diese Ergebnisse sind um so bemerkenswerter, wenn man bedenkt das ß-Faltblätter als inkompressibel gelten [3], daher ist keine Umfaltung des PK-resistenten und infektiösem PrPsc zu erwarten. Um einen genaueren Einblick in die Wirkungsweise des Druckes auf die Proteinstruktur des Prions zu bekommen, wurden Untersuchungen an isoliertem pathogenem Material durchgeführt. Das mittels Detergens und Ultrazentrifugation isolierte PrP27-30 stellte sich dagegen als druckstabil heraus. Die Druckresistenz des isolierten Prionproteins würde sich durch die Inkompressibilität von ß-Faltblättern erklären lassen, da PrP27-30 wie PrPsc einen sehr hohen Anteil dieser Konformation hat, ist eine größere Stabilität gegenüber Druck zu erwarten. Dieses unterschiedliche Verhalten unter Druck der dehydrierten isolierten Fibrillen und der nativen pathogenen Prionproteinen deutet auf unterschiedliche Konformationen hin.
Literatur:
[1] Taylor, D.M., The Veterinary Journal 2000, 159, 10-17
[2] Fernandez Garcia, A. et al, Journal of General Virology 2004, 85, 261-264
[3] Gross, M. and Jaenicke, R., European Journal of Biochemistry 1994, 221, 617-630

AD Philipp Heindl, Avelina Fernandez Garcia, Nora Tauber, Peter Butz, Bernhard Tauscher, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL), Institut für Chemie und Biologie, Karlsruhe; Matthias Büttner, Heiner Voigt, Eberhard Pfaff, Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (BFAV), Institut für Immunologie, Tübingen

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