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AU anonym
OT Der Rinderwahnsinn "ist übertragbar" - Immer mehr Experten: Bedrohung für die Menschen
QU Aachener Nachrichten vom 1995 Dez 4; 51(281)
PT Zeitungsartikel
VT London. (dpa). Britische Wissenschaftler sind zunehmend unsicher darüber, ob der Rinderwahnsinn BSE nicht doch auf den Menschen übertragbar ist. Nach dem Geständnis des führenden Neuropathologen und Regierungsberaters Bernhard Thomlinson, er esse keine Rindfleischprodukte mehr, berichtete die britische Sonntagszeitung "Sunday Times", von 50 befragten führenden Wissenschaftlern "sagten alle bis auf drei, die Möglichkeit einer Übertragung auf den Menschen könne nicht mehr ausgeschlossen werden". Jeder dritte Wissenschaftler glaube "alles in allem", dass "einige Menschen als Folge des Konsums von Rindfleischprodukten die menschliche Form der Hirnerkrankung BSE, die Jakob-Creutzfeldt-Krankheit, entwickeln werden". Alle Befragten hätten ihre Ernährungsgewohnheiten verändert und den Verbrauch von Rindfleisch zumindest reduziert. "Fast jeder fünfte ißt überhaupt kein Rindfleisch mehr seit dem Ausbruch von BSE 1986." Prof. Colin Blakemore von der Universität Oxford warf der Regierung Leichtsinn vor und warnte sogar vor einer möglichen Epidemie nach "zunehmenden Belegen für eine Übertragung auf Menschen". Der Vorsitzende des Beratenden Ausschusses der Regierung über Rinderwahnsinn, Prof. John Pattison, verteidigte dagegen die Meinung, dass ein Nachweis für den Zusammenhang zwischen der menschlichen und tierischen Hirnerkrankungen bisher fehlt. "Wenn sie mich nach meiner instinktiven Reaktion fragen: Ich glaube nicht, dass ein Zusammenhang besteht."
IN Mein Kommentar: Wenn ein Fünftel dieser britischen Experten seit 1986 kein Rindfleisch mehr ißt, warum haben sie das der britischen Öffentlichkeit nicht früher gesagt? Wenn eine Übertragung vom Rind auf den Menschen jetzt nicht ausgeschlossen werden kann, dann konnten seriöse Wissenschaftler dies seit 1986 zu keinem Zeitpunkt. Alle die jetzt aufgrund zunehmender Hinweise ihre Meinung ändern, waren zuvor dumm oder korrupt. Auf jeden Fall haben sie als wissenschaftliche Berater kläglich und strafwürdig versagt. Man sollte Ausschußvorsitzende wie den offenbar schon völlig verblödeten Prof. John Pattison nicht nach ihren instinktiven Reaktionen, sondern nach Beweisen gegen die Möglichkeit einer Übertragung auf den Menschen fragen.
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OR Prion-Krankheiten 9