NR AUYG
AU Foster,J.D.; McKenzie,C.; Parnham,D.; Drummond,D.; Goldmann,W.; Stevenson,E.; Hunter,N.
TI Derivation of a scrapie-free sheep flock from the progeny of a flock affected by scrapie
QU The Veterinary Record 2006 Jul 8; 159(2): 42-5
PT journal article
AB The Cheviot flock at the Institute for Animal Health's Neuropathogenesis Unit (npu) has endemic scrapie, which affects primarily vrq/vrq sheep and at high frequency. A new flock with a full range of PrP genotypes, including the highly susceptible vrq/vrq, has been produced on a separate site, from animals in the npu breeding flock, and it remains scrapie-free after eight years. In contrast, in a parallel flock at the npu farm, scrapie has reappeared after five years, although the animals were kept in separate accommodation from the scrapie-affected sheep. During this time the npu breeding flock continued to have scrapie cases. Although it is known that highly susceptible sheep can remain free of infection in a clean environment, this is the first report of the infection being removed successfully from the bloodlines of scrapie-affected sheep. The results confirm that scrapie is not a genetic disease dependent only on the PrP gene sequence, but requires both genetic susceptibility and an infectious agent.
IN
Die Autoren gewannen Embryonen von Schafen einer Herde, in der Tiere mit dem Prionprotein-Genotyp VRQ/VRQ zu 100% und VRQ/ARQ-Tiere mit einer Inzidenz von bis zu 60% an Scrapie erkranken. Schafe mit einem Alanin an Position 136 jedes Prionproteins (Genotyp AXX/AXX) erkranken in dieser Herde nicht.
Schon 1996 wurden 6 VRQ/ARR-Schafe, 2 VRQ/ARQ-Schafe sowie ein VRQ/AHQ-Schaf mit dem Samen eines VRQ/ARQ-Schafbocks befruchtet. Nach 6 Tagen wurden diesen 9 Schafen 42 Embryonen entnommen, die von 22 Empfängerschafen mit weniger Scrapie-empfänglichen Genotypen (AXX/AXX) ausgetragen wurden. Keines der 9 Spenderschafe erkrankte an Scrapie. Die meisten mussten schon mit 80-100 Monaten wegen Arthritis getötet werden. Die 22 Empfängerschafe wurden auf eine vorher nicht benutzte Weide bei Compton gebracht, wo 37 Lämmer geboren wurden. Diese Compton-Herde wurde vergrößert, in dem in gleicher Weise 24 Lämmer 1997, sechs Lämmer 1998 und 25 Lämmer 1999 produziert wurden. Insgesamt erhielt man in Tabelle 1 gezeigten Nachkommen.
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Tabelle 1
Geburtsjahr PrP-Genotyp
Alter im April 2005 VRQ/VRQ VRQ/ARQ VRQ/ARR VRQ/AHQ AXX/AXX unbekannt
1996 (105 Monate) 7 6 2 1 3 2
1997 (105 Monate) 7 1 2 0 3 0
1998 (105 Monate) 3 1 0 0 0 1
1999 (105 Monate) 6 8 1 0 7 1
Sumen 23 16 5 1 13 4
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Bis April 2005 haben insgesamt 62 per Embryotransfer erzeugte Schafe überlebt, während 10 ohne irgendwelche klinisch oder zumindest histopathologisch erkennbare Anzeichen für Scrapie vorzeitig getötet werden mussten. Da in der Ursprungsherde VRQ/VRQ-Schafe nach durchschnittlich 48 Monaten an Scrapie sterben, scheinen die 23 VRQ/VRQ-Schafe der neuen Compton-Herde tatsächlich nicht infiziert zu sein. Innerhalb der so aufgebauten Herde dürfen sich die Schafe nun auf natürliche Weise weiter vermehren, wobei jedes Jahr zwei andere Schafsböcke zum Zuge kommen. Diese hatten 1998 den Genotyp VRQ/VRQ und 1999 den Genotyp VRQ/ARQ.
In einem 1997 begonnenen Experiment wurden 8 VRQ/ARR-Schafe, ein VRQ/ARQ-Schaf und 5 VRQ/AHQ-Schafe mit dem Samen eines VRQ/ARR-Schafbocks belegt. Sie produzierten 34 Embryonen, die von 14 Empfängerschafen (Genotyp AXX/AXX) ausgetragen werden sollten, aber nur 10 Empfängerschafe gebaren insgesamt 19 Lämmer. Auch in diesem Fall erkrankte während ihrer Lebensspannen von 54-118 Monaten kein Spenderschaf an Scrapie. Die Empfängerschafe wurden 48-132 Monate alt und erkrankten ebenfalls nicht an Scrapie. Bei den Lämmern verhinderten verschiedene Maßnahmen eine mögliche Scrapie-Einschleppung von außen, aber sie wuchsen im Gegensatz zum ersten Experiment nicht auf einer anderen Farm, sondern auf dem Gelände der Neuropathogenesis Unit (NPU) auf. Immerhin wurde aber die vorher schon von Scrapie-infizierten Schafen genutzte Weide neu eingesäht und der Kontakt zu anderen Herden durch einen doppelten Zaun verhindert. In dieser Herde traten trotzdem Scrapiefälle auf, wie die folgende Tabelle zeigt. Die Tabelle zeigt allerdings nicht nur die ursprünglichen 19, sondern nur 9 VRQ/VRQ-Schafe. Geboren wurden in dieser Herde sogar 65 Lämmer, aber die Autoren verraten leider nicht, ob aller Lämmer durch Embryotransfer oder ob ein Teil der Lämmer durch natürliche Fortpflanzung in der Herde entstanden. Die Herde blieb 64 Monate lang frei von Scrapie-Fällen. Dann trat 2002 bei einem 64 Monate alten Schaf VRQ/VRQ-Scrapie auf, beim dem eine nach 37 Monaten gezogene Biopsie negativ war. Die folgende Tabelle zeigt diesen Fall erstaunlicherweise nicht, wohl aber sieben weitere Fälle in dieser Herde.
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Tabelle 3:
Geburtsjahr erkrankt unauffällig
1997 5(62,72,74,78,78) 2(47,58)
1998 0 0
1999 2(52,52) 0
Summen 7 2
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Die Hauptherde (57 Tiere)
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Tabelle 2:
Geburtsjahr PrP-Genotyp
VRQ/VRQ VRQ/ARQ
erkrankt unauffällig erkrankt unauffällig
1996 0 0 0 7 leben noch
1997 3(36,49,58) 3(14,49,58) 1(42) 10 leben noch
1998 4(48*) 0 3(36,44,51) 6 leben noch
1999 10(48*) 1(21) 1(59) 8 leben noch
Summen 17 4 5 31 leben noch
* Durchchnittsalter
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MH *Animal Husbandry; Animals; Breeding; Female; *Genetic Predisposition to Disease; Male; PrPsc Proteins/*genetics/*pathogenicity; Scrapie/*genetics; Sheep
AD Jim.Foster@BBSRC.AC.UK; Institute for Animal Health, Neuropathogenesis Unit, West Mains Road, Edinburgh.
SP englisch
PO England