NR AVAG
AU Ovelhey,A.; Sauter,K.; Schäl,J.; Beyerbach,M.; Kreienbrock,L.
TI Epidemiologische Untersuchungen zu den Risiken von BSE-nfektionen im Norden Deutschlands
QU Abschlussbericht an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2006 Jan
IA http://www.ble.de/download/pdf/03HS025.pdf
PT Abschlussbericht
AB
Up to now the ways of BSE-infection in cattle in Germany have not been quantified sufficiently. Furthermore, the risk of BSE from foodstuff derived from cattle could not be estimated exactly. Therefore, it was necessary to record epidemiological basic data. The aim of the project "Epidemiological investigation on the risk of BSE-infection in the northern part of Germany" was to identify and quantify risk factors for the development of BSE in Germany.
Data from 731 representative randomized cattle farms was collected during a cross-sectional study in Lower Saxony in 2003 within a first sub-project. These farms were compared with 49 farms, in which BSE cases occurred until December 31, 2003. The comparison was made to quantify general accumulation of BSE via the standardised exposure ratio method.
In a second sub-project control farms were examined with the same diagnostic instrument, which was used for those farms with BSE cases during the state-controlled BSE surveillance. 43 cases from counties in Lower Saxony and Schleswig-Holstein with the highest amount of BSE cases were compared individually with 84 controls in a 1:2 matching design. With the help of this casecontrol study it was possible to derive conclusions regarding the risk of BSE. Data was analysed statistically by logistic regression models.
Considering the small number of cases in (northern) Germany compared internationally, both subprojects nevertheless showed a noticeable and partly statistical significant accumulation of BSE when milk replacer for the upbringing of calves is used. The use of milk replacer in the 90ies among the BSE cases in Lower Saxony was 41% higher than among the healthy farms. Similar increases up to a duplication of the risks derived from feeding have been found in the case-control study. A further noticeable accumulation of BSE cases was found in the cross-sectional study as well as in the case-control study of Red Holstein cattle. This race is found 4 times more often in BSE cases, whereby interactions with other management parameters have to be considered.
The calculated risks show basic similarities with studies in Bavaria and Schleswig-Holstein. Therefore, it can be assumed, that BSE cases in Germany were caused by an ubiquist exposure to the prion, which is considered to cause the infection in the 90ies.
The results of this epidemiological investigation of the occurrence of BSE in northern Germany provide information, which, combined with studies in Germany, the United Kingdom and Switzerland, makes further quantitative assessments of risk factors for BSE in cattle in Germany possible.
Zusammenfassung
Da bislang die Wege der BSE-Infektion bei Rindern in Deutschland nicht ausreichend quantifiziert worden sind und damit das Risikopotential für die aus Rindern hergestellten Lebensmittel und für andere Produkte diesen Ursprungs nicht exakt festgelegt werden kann, war es erforderlich, epidemiologische Grundlagendaten zu erfassen. Ziel des Projektes ?Epidemiologische Untersuchungen zu den Risiken von BSE-Infektionen im Norden Deutschlands" war daher die Identifizierung und Quantifizierung von Risikofaktoren für die Entwicklung der BSE in (Nord-) Deutschland.
Hierzu wurden in einem ersten Teilprojekt 731 repräsentativ ausgewählte Betriebe in einer Basiserhebung in Niedersachsen im Jahr 2003 erfasst. Diese Betriebe wurden mit 49 Betrieben, in denen BSE in Niedersachsen bis zum 31.12.2003 aufgetreten ist, verglichen, um hierdurch generelle Häufungen bezüglich des Auftretens von BSE mit Hilfe der Methode der standardisierten Expositionsratios zu quantifizieren.
In einem zweiten Teilprojekt wurde eine Erfassung von Kontrollbetrieben mit dem gleichen Untersuchungsinstrument wie bei der staatlichen BSE-Fallerfassung durchgeführt. Hierzu wurden 43 Fälle, die in den Landkreisen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins mit der höchsten BSE-Fallzahl bis zum 30.6.2004 auftraten, mittels 1:2-Matching 84 Kontrollen individuell gegenübergestellt. Aus dieser Fall-Kontroll-Studie konnten somit Aussagen zu Risikofaktoren der BSE abgeleitet werden. Die statistische Auswertung erfolgte hierbei mit logistischen Regressionsmodellen.
Vor dem Hintergrund der im internationalen Vergleich sehr geringen Fallzahlen in (Nord-)Deutschland zeigen die beiden Teilprojekte, auffällige und zum Teil statistisch signifikante Häufungen des Auftretens der BSE beim Einsatz (spezieller) Milchaustauscher. So ist in der Gruppe der BSE-Fälle in Niedersachsen der Einsatz von Milchaustauschern in den 90er Jahren um relativ 41% höher als man bei einer gleichen Einsatzrate wie in der Gruppe ohne BSE erwartet hätte. Ähnliche Erhöhungen bis zur einer Verdoppelung von Futtermittel bezogenen Risiken bestätigt auch die Fall-Kontroll-Studie. Eine weitere auffällige Häufung bei BSE-Fällen zeigt die Rasse der Holstein Rotbunten sowohl in der Basiserhebung wie auch der Fall-Kontroll-Studie. Diese Rasse wird ca. viermal häufiger bei BSE-Fällen gefunden, wobei Wechselbeziehungen zu weiteren Managementparametern von Bedeutung sind.
Die gefundenen Risiken zeigen grundsätzliche Ähnlichkeiten zu Studien in Bayern und Schleswig-Holstein, so dass angenommen werden kann, dass die in Deutschland gefundenen BSE-Fälle durch eine ubiquitäre Exposition mit dem als verursachend geltenden Prion in den 90er Jahren hervorgerufen worden sind.
Mit den hiermit vorgelegten epidemiologischen Untersuchungen zum Auftreten der Bovinen spongiformen Enzephalopathie im Norden Deutschlands liegen nunmehr weitere Daten vor, die im Zusammenhang mit anderen Untersuchungen in Deutschland sowie im Vereinigten Königreich und der Schweiz eine weitergehende quantitative Bewertung des Risikos für das Auftreten von BSE in der Rinderpopulation in Deutschland ermöglichen.
AD Amely Ovelhey, Kristin Sauter, Jan Schäl, Martin Beyerbach, Lothar Kreienbrock, Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung, WHO-Collaborating Centre for Research and Training in Veterinary Public Health, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 2, D-30559 Hannover
SP deutsch
PO Deutschland