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TI Meinungsumfrage. BSE lässt Männer kalt. Frauen reagieren auf Fleischskandale deutlicher

QU Fleischwirtschaft 2002 Feb 14; 82(2): 51

PT news

AB Auf negative Meldungen hinsichtlich BSE und Tierseuchen reagieren insbesondere Frauen mit kurzfristigen Veränderungen ihres Einkaufs- und Ernährungsverhaltens. Wie die Ergebnisse einer Umfrage zeigen, lassen sich Männer von solchen Ereignissen weniger von ihren Essgewohnheiten abbringen.

VT Es ist bereits über ein Jahr her, seit der erste BSE-Fall in Deutschland entdeckt wurde. Viele Bundesbürger sind seither verunsichert und haben Rindfleisch von ihrem Speiseplan gestrichen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Eumara(R) (European Marketing Alliance AG), Saarbrücken, führte zu diesem Thema eine Befragung durch. Wie die Untersuchung zeigte, war BSE vor allem für Frauen ein Anstoß, ihre Essgewohnheiten zu verändern. Die meisten Befragten Männer stehen diesem Thema offensichtlich eher gleichgültig gegenüber: Für weit mehr als die Hälfte war die BSE-Krise kein Grund, um weniger Rindfleisch zu essen.
Auch die Einführung des BSE-Schnelltests sowie das staatliche Bio-Siegel konnten nicht verhindern, dass mittlerweile viele Verbraucher - meist Frauen - sogar ganz auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel verzichten. Laut Umfrage der Eumara reduzierte beispielsweise jeder Zweite den Genuss von Rindfleisch. Bei den Frauen sind es sogar über 62 Prozent. Lediglich 46 Prozent aller Befragten bzw. 38 Prozent der Frauen verzehren nach wie vor genauso oft Rindfleisch wie vor dem Bekanntwerden von BSE.
Schweinefleisch war zunächst für viele eine akzeptable Alternative. Doch nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Februar 2001 wuchs auch die Unsicherheit beim Verzehr von anderen Fleischsorten. Jeder Dritte isst seither auch weniger Schweinefleisch.
Den Verbrauchern boten sich Fleisch und andere Produkte aus kontrollierten Ökobetrieben als Alternativen an. So rechneten viele Experten mit einer steigenden Nachfrage nach Bioprodukten. Tatsächlich sind es gerade mal 20 Prozent der Bevölkerung, die seit dem Bekanntwerden von BSE und MKS mehr Bioprodukte kaufen. Eumara fand zudem heraus, dass Männer überwiegend auf den Kauf von Bioprodukten verzichten. Auch hier sind es in erster Linie Frauen, die angaben durch die "Tierseuchen" Vegetarier geworden zu sein. Da aber viele Verbraucher nicht gänzlich auf den Verzehr von Fleisch verzichten wollen, greifen sie daher immer häufiger zu Fisch und Geflügel, was bei diesen Produkten zu spürbaren Absatzsteigerungen geführt hat.

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