Lancet 1996 Apr 20; 347(9008): 1114

Roland Heynkes, 22.5.2004

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Wisniewski,H.M.; Sigurdarson,S.; Rubenstein,R.; Kascsak,R.J.; Carp,R.I. - Mites as vectors for scrapie - Lancet 1996 Apr 20; 347(9008): 1114

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Auf 5 isländischen Schaffarmen, auf denen wenige Monate zuvor Schafe aufgrund von Scrapie getötet werden mußten, wurden Heu-Milben gesammelt. Dabei handelte es sich um die in Scheunen, Lagerräumen und feuchten Wohnungen auf Vorräten wie Heu, Getreide oder Obst lebenden Milbenarten Glyciphagus destructor (alias Lepidoglyphus cadaverum oder Pflaumenmilbe), Tyrophagus longior und Acarus farris, die Pflanzenmilben Tydeus interruptus und Tarsonemus spp. sowie die ebenfalls in Speichern lebende Raubmilbe Cheyletus eruditus. Die nur 0,4-0,6 mm lange Glyciphagus destructor ernährt sich von Schimmelpilzen und lebt normalerweise 50-70 Tage. Als Nymphendauerstadium kann sie aber auch 2 Jahre überdauern. Die Modermilbe Tyrophagus longior wird 0,28-0,45 mm groß und kann wie auch Glyciphagus destructor gammelige Wohnungen mit einem kribbeligen Staub überziehen. Die etwa 0,36 mm große Heu- und Vorratsmilbe Acarus farris kann als Wildform der Mehlmilbe außer auf Heuböden auch im Freien leben. Die 0,3-0,8 mm lange Cheyletus eruditus saugt andere Milben aus. Nach gründlicher Reinigung wurden die Milben per Mörser zerkleinert, in PBS suspendiert und weiblichen 4-6 Wochen alten Mäusen in die Gehirne bzw. in die Bauchhöhlen gespritzt. Bis jetzt wurde bei 10 von 71 Mäusen Scrapie nach 339-444 Tagen klinisch und immunologisch nachgewiesen. Bei 2 weiteren Mäusen traten die Symptome auf und laufen die Untersuchungen noch. Nach 200-facher Konzentrierung wurde in den Milben von einer Farm Scrapie-assoziiertes Prionprotein per Immunoblot mit einem Antikörper nachgewiesen, der nicht mit Schafs-Prionproteinen reagierte. Intrazerebrale und intraperitoneale Injektionen erwiesen sich als etwa gleich effektiv. Die große Frage ist jetzt nur, wie alt können Milben werden und vermehren sie die Erreger in sich.

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