Lösungen für Aufgaben zur Erarbeitung von Buchinhalten

Roland Heynkes, 5.5.2013

Diese Seite dient der Selbstkontrolle für diejenigen, die ihre Antworten mit meinen vergleichen wollen.

Diese Tabelle zeigt meine Lösungsvorschläge für die Aufgabe und Fragen zu den Seiten 66-67, auf denen es um Moose geht.
1 Mit welchen Fähigkeiten können die Moose den Nachteil ihrer Winzigkeit beim Kampf um das Sonnenlicht ausgleichen?
Anders als andere Pflanzen können Moose an extremen Standorten wie Arktis, Antarktis, Felswänden des Hochgebirges oder Mauern leben, wo ihnen niemand das Sonnenlicht nimmt. Es gibt auch Moose, die im Wasser oder auf dunklen Waldböden wachsen können.
2 Was sind Moospolster und warum wachsen Moose so?
Moospolster sind Gruppen dicht nebeneinander wachsender Moos-Pflänzchen. Liest man aufmerksam die Buchseite und denkt dabei mit, dann findet man zwei Vorteile, die das Wachsen in Polstern für die Moose hat. Erstens speichern Moospolster Wasser zwischen den Moos-Pflanzen, sodass sie es mit ihren Blättchen aufnehmen können. Zweitens müssen die Moos-Pflanzen dicht beieinander stehen, damit die Schwärmer nicht nur Eizellen der selben Pflanze befruchten können. Denn weit können sie in ihren Wassertropfen kaum schwimmen.
3 Woraus besteht eine einzelne Moospflanze?
Einzelne Moos-Pflanzen bestehen aus spiralig um einen Stängel angeordneten Blättchen und wurzelähnlichen Zellfäden (Rhizoiden) zur Verankerung.
4 Was unterscheidet Moose von Samenpflanzen bei der Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen?
Anders als Samenpflanzen besitzen ihre Stängel und Blättchen keine Gefäße für den Transport von Wasser und Mineralstoffen. Deshalb müssen Moose Wasser und Mineralstoffe mit den Blättchen aufnehmen.
5 Warum können Moospolster soviel Wasser speichern?
Moospolster speichern viel Wasser zwischen einzelnen Moos-Pflänzchen und bieten für die Verdunstung nur eine relativ kleine Oberfläche. Man hat auf den Blattoberflächen von Moosblättchen mehrere Leisten aus einzelnen Zellreihen gefunden, die zwischen sich Wasser festhalten. Bei anhaltender Trockenheit falten sich die Blättchen und reduzieren die Verdunstung, indem sie das Wasser zwischen den Blatthälften einschließen. Zusätzlich können Moose die Blättchen eng an den Stängel anlegen, um Wasser zwischen Blättchen und Stängel einzuschließen.
6 Beschreibe die geschlechtlichen Fortpflanzungsorgane der Moos-Pflänzchen!
Die geschlechtlichen Fortpflanzungsorgane (Geschlechtsorgane) der Moose sind winzige keulenförmige Säckchen, von denen mehrere auf einem breiten Stiel wachsen, der oben auf einem der obersten Blättchen (des haploiden Gametophyten) steht. Bei den Antheridien (männlichen Geschlechtsorganen) ist das dickere Ende der Keule oben und produziert Schwärmer (Geschlechtszellen). Die Archegonien (weiblichen Geschlechtsorgane) sehen eher aus wie der Stempel einer Blütenpflanze. In ihrem verdickten unteren Teil bilden sie eine Eizelle.
7 Wie funktioniert die Befruchtung beim Frauenhaarmoos?
Beim Frauenhaarmoos schwimmt ein Schwärmer mit Hilfe seiner beiden Geißeln durch einen Regentropfen zu einem Archegonium einer benachbarten weiblichen Moos-Pflanze. Im Archegonium verschmilzt der Schwärmer mit der Eizelle zu einer befruchteten Eizelle, der Zygote. Bei starkem Regen kann es passieren, dass Regentropfen mit in ihnen schwimmenden Schwärmern einige Zentimeter weiter auf fremde weibliche Moos-Pflanzen geschleudert werden. Die Archegonien sondern einen zuckerhaltigen (Saccharose) Schleim ab, der die Schwärmer anlockt. Die Schwärmer schwimmen dann in die Archegonien hinein und zu der Eizelle hin. Bei der Befruchtung verbinden sich zwei haploide Geschlechtszellen mit jeweils nur einem Bauplan zu einer diploiden Zygote mit einem doppelten Bauplan.
8 Was entwickelt sich aus der befruchteten Eizelle?
Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich eine kleine neue Moos-Pflanze der ungeschlechtlichen Generation, die keine Geschlechtszellen bildet, sondern Sporen. Sie sieht völlig anders aus als die alte Moos-Pflanze, die der geschlechtlichen Generation angehört, weil sie Geschlechtszellen bildet. Die kleine ungeschlechtliche Moos-Pflanze heißt Sporenträger und besteht nur aus einem langen Stiel mit einer Sporenkapsel. Der Stiel ist fest mit der Mutterpflanze verbunden und wird von dieser mit Nährstoffen versorgt. In der Sporenkapsel entwickeln sich viele Sporen, die nur noch einen Bauplan besitzen und darum wieder haploid genannt werden.
9 Wozu dient die ungeschlechtliche Generation?
Die Sporenträger der ungeschlechtlichen Generation bilden in der Sporenkapsel viele Sporen, die der ungeschlechtlichen Vermehrung und Verbreitung dienen. Im Gegensatz zu den Schwärmern können die Sporen vom Wind sehr weit weg getragen werden und auf diese Weise neue Lebensräume erobern.
10 Was entwickelt sich aus einer Moos-Spore?
Aus einer Moos-Spore entwickelt sich ein sogenannter Vorfaden, der auch noch der ungeschlechtlichen Fortpflanzung dient. Aus ihm wachsen mehrere haploide Moos-Pflanzen heraus, die alle den gleichen Bauplan enthalten, also wie eineiige Zwillinge natürliche Klone sind. Die jungen Moos-Pflänzchen der neuen geschlechtslichen Generation können männlich, weiblich oder zwittrig sein und entsprechend nur Antheridien oder nur Archegonien oder beide bilden.
11 Was bedeutet: "Generationswechsel der Moose"?
Generationswechsel bedeutet, dass sich bei den Moosen eine geschlechtliche und eine ungeschlechtliche Generation immer abwechseln. Die geschlechtliche Generation dient der Erzeugung unterschiedlicher Nachkommen, durch die Mischung zweier Baupläne. Die Unterschiedlichkeit der Nachkommen ist wichtig für die Anpassung der Moose an ihre Umwelt. Die ungeschlechtliche Generation dient der Verbreitung in neue Lebensräume durch winzige Sporen, die vom Wind weit getragen werden können.

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Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0