Wörterbuch für in meinen Artikeln verwendete Fachausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben L

Roland Heynkes, 21.7.2005

Laktation = die Phase der Milchproduktion

Langerhans-Zelle nennt man aus Makrophagen differenzierte dendritische Zellen insbesondere im tiefen Stratum spinosum der Epidermis oder in der Mundschleimhaut.

latent = unauffällig, versteckt, verborgen. So spricht man von einer latenten Infektion, wenn sich die Krankheitserreger zwar vermehren, aber (noch) keine erkennbare Krankheit verursachen.

lateral (lateralis) = seitlich

LAVES = Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

LD50 = Erregermenge, durch deren Aufnahme die Hälfte der Empfänger getötet wird

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, von denen wir 4000-9000 pro ml Blut besitzen und bei denen man zwischen Granulozyten (60-70%), Monozyten (2-6% der Blutleukozyten) und Lymphozyten (20-30%) unterscheidet, die mit Ausnahme der Lymphozyten größer als die roten Blutkörperchen sind. Bei infektiösen Krankheiten unterscheidet man anhand des Differentialblutbildes eine neutrophile Kampfphase etwa bis zum 4. Tag, eine monozytäre Abwehr- oder Überwindungsphase (4.-7. Tag) und eine darauf folgende lymphozytär-eosinophile Heilphase.

Leukozytendepletion bedeutet eine annähernd vollständige Entfernung von Leukozyten durch Leukozyten-Filtration insbesondere aus einem Erythrozyten-Konzentrat. Pro Transfusionseinheit verbleiben weniger als 1 Million Leukozyten. Die Leukozytendepletion soll nicht nur das Risiko von CJK-Übertragungen, sondern auch die Risiken der Immunisierung gegen Antigene auf den Leukozyten oder der Übertragung von Zytomegalie-Viren reduzieren.

LINE ist eine Abkürzung für long interspersed nucleotide elements, bei denen es sich um oft aktive Retrotransposons handelt. Sie gehören zur repetitiven DNA und breiten sich quasi parasitär im Genom aus.

Lipid = wasserunlösliche Fette und fettähnliche Substanzen

Lipid raft nennt man einen in einer weniger geordneten Umgebung mit mehr ungesättigten Fettsäuren wie ein Floß schwimmenden Bereich in einer der beiden Lipidschichten der Zellmembran, in dem Proteine, Cholesterol und meist ungesättigte und daher geradkettige Lipide, besonders dicht und geordnet gepackt sind. Man unterscheidet 3 Typen von lipid rafts: 1) Caveolen, 2) Glycosphingolipid-reiche Membranen, 3) Polyphosphoinositol-reiche Membranen, wobei sich die Glycosphingolipid-reichen Membranen von den Caveolen anscheinend nur durch das Fehlen von Caveolin unterscheiden.
Detailliertere Informationen hierzu gibt es in den zellbiologischen Darstellungen von Sutherland Maciver im Department of Biomedical Sciences der University of Edinburgh

Lipoid = fettähnliche Substanzen

lipophil = Fett liebend, fettlöslich, Fett anziehend

Liposom = wasserlösliche geschlossene Vesikel aus Lipiddoppelschichten, in denen die hydrophoben Anteile der Lipide im Inneren der Lipiddoppelschichten versteckt sind, während die hydrophilen Anteile auf den Außenflächen der Lipiddoppelschichten dem das Liposom umgebenden sowie dem das Liposom ausfüllenden wässrigen Medium ausgesetzt sind

Liquor cerebrospinalis = eine im Gehirn von den Plexus chorioidei produzierte lymphähnliche Flüssigkeit, welche die Hirnventrikel, Subarachnoidalräume ausfüllt und das Rückenmark umgibt.

Lobus frontalis = Stirnlappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus occipitalis = Hinterhauptslappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus parietalis = Scheitellappen einer Großhirnhemisphäre

Lobus piriformis heißt ein angeblich birnenförmiger Lappen kaudal des Tractus olfactorius medialis, der zwischen dem Rhinencephalon und dem Hippocampus zum Paleocortex gehört und Endpunkt der Riechbahn ist. (siehe Riechen)

Lobus temporalis = Schläfenlappen einer Großhirnhemisphäre

longitudinal = in Längsrichtung

Low density lymphocytes = Lymphozyten geringer Dichte sind aktivierte Lymphozyten.

lumbal = zu den Lenden gehörend, die Lenden betreffend

lymphatisch = die Lymphe oder lymphoretikuläre Organe betreffend

lymphoretikuläres Gewebe = Lymphknoten, Milz, Thymus und Mandeln

Lymphozyten sind zu 96% außerhalb des Blutes (10% im Knochenmark, 70% in den Organen des lymphatischen Systems, der Rest in anderen Organen) ruhende oder zirkulierende und mit nur 7-9 µm Durchmesser kleine Leukozyten mit großem, rundem, dichtem Kern und wenig basophilem, meist körnigem Zytoplasma. Man unterscheidet die nach ihrer Aktivierung zunächst zu zirka 12 µm großen Lymphoblasten und schließlich zu natürlichen Killerzellen reifenden T-Lymphozyten (70-80% der Blutlymphozyten) als Träger der zellvermittelten Immunität sowie die Antikörper produzierenden und nach ihrer Aktivierung zunächst zu Lymphoblasten und schließlich zu Plasmazellen reifenden B-Lymphozyten.

Lysosom = vom endoplasmatischen Retikulum abgeschnürter Vesikel, welcher der enzymatischen Verdauung nicht (mehr) funktionsfähiger Partikel aus mit dem Lysosom verschmolzenen Organellen oder Endosomen dient.

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