Roland Heynkes, 28.7.2006
EDTA = Ethylendiaminotetraessigsäure (ethylenediamine tetra-acetic acid) oder Dinatriumsalz der Edetinsäure
EFSA = European Food Safety Authority bzw. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die nach vielen, Anfang 2000 begonnenen Diskussionen, im Januar 2002 zunächst in Brüssel gegründet wurde und einmal 250 MitarbeiterInnen haben soll. Aufgabe der EFSA ist die unabhängige, wissenschaftliche Risikobewertung hinsichtlich aller direkt oder indirekt die Lebensmittelsicherheit beeinflussenden Produktionsbereiche, wobei allerdings auch der Tierschutz berücksichtigt werden soll. Die EFSA soll verantwortlich sein für Risikobewertung, das Sammeln und Analysieren von Daten, Sicherheitsbewertung von industriellen Substanzen und Prozessen, die Suche nach noch unbekannten Risiken, wissenschaftliche Beratung der EU-Kommisson in Lebensmittelsicherheitskrisen, sowie Risikokommunikation. Das Risikomanagement bleibt bei der EU-Kommission, dem Rat der EU-Minister und dem Parlament. Die EFSA besteht aus einem vom Europäischen Rat nach Beratung mit dem EU-Parlament nach politischen Kriterien aus einer Vorschlagliste der EU-Kommission ausgewählten, aber angeblich kompetenten, 14-köpfigen Management Board, welches für jeweils 5 Jahre einen Executive Director wählt, der seinerseits daß Personal der Behörde einstellt. Dem Executive Director zur Seite steht zur Bündelung des Wissens aus den verschiedenen Ländern ein Advisory Forum, in welches jedes Mitgliedsland einen Vertreter seiner nationalen Behörde für Risikobewertung schickt. Verantwortlich für die wissenschaftlichen Risikobewertungen der Behörde sind aber nicht Angestellte der EFSA, sondern unabhängige Fachleute. Diese organisieren sich mit einem Scientific Committee, welches die Arbeit mehrerer Scientific Panels (Expertengremien) koordiniert und zusammenfaßt. Das wissenschaftliche Kommitee besteht aus den Vorsitzenden der Expertengremien und 6 Experten, die keinem der Expertengremien angehören. Geplant sind zunächst 8 Expertengremien (Panel on food additives, flavourings, processing aids and materials in contact with food, Panel on additives and products or substances used in animal feed, Panel on plant health, plant protection products and their residues, Panel on genetically modified organisms, Panel on dietetic products, nutrition and allergies, Panel on biological hazards (including TSE/BSE issues), Panel on contaminants in the food chain, Panel on animal health and welfare).
Elektrode = meist metallischer elektrischer Leiter zur Vermittlung des Überganges elektrischen Stromes in ein anderes Leitermedium (z.B. Flüssigkeit, Gas)
ELISA = englische Abkürzung für enzyme-linked immuno sorbent assay. An eine Oberfläche gebundene Moleküle (meist Antikörper) binden die nachzuweisenden Moleküle und anschließend binden an die gebundenen Moleküle mit jeweils einem Enzym verbundene Antikörper. Das über den Antikörper an das nachzuweisende Molekül gebundene Enzym makiert dieses durch eine chemische Reaktion, die einen Farbstoff erzeugt.
empirisch = durch Beobachtung oder experimentell gewonnen
Encephalon nennt man das gesamte Gehirn.
Endometrium = Schleimhaut der Gebärmutterinnenwand
Endomembransystem = wahrscheinlich durch Membraneinstülpung entstandenes System aus den über Vesikel miteinander kommunizierenden Organellen Zellkern, endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Endosomen, Lysosomen
endoplasmatisches Retikulum = Das für alle eukaryotischen Zellen typische endoplasmatische Retikulum (ER) besteht aus einem Netzwerk röhrenförmiger Membranen mit Zisternen genannten, großen abgeflachten Aussackungen und dient der Produktion und dem Transport wichtiger Stoffe innerhalb der Zelle. Man unterscheidet ein nur in einigen Zellen eindeutig erkennbares und unter anderem der Calciumspeicherung (Muskelzellen), der Steroidhormon-, Lipid- und Glykogensynthese, der Entgiftung, dem Hormontransport und der Glykogenspaltung dienendes, multifunktionelles glattes ER vom mit der äußeren Zellkernhülle verbundenen rauhen ER. Gesteuert durch Signalsequenzen an den zuerst gebildeten Aminotermini gerade entstehender Membran- oder Exportproteine, binden Ribosomen an das deshalb auf der dem Plasma zugewandten Seite rauh wirkende endoplasmatische Retikulum und synthetisieren die Polypeptide durch sich temporär öffnende Membranporen direkt in die Zisternen des ER hinein. Dort bilden sich dann die Tertiärstrukturen der für die Ausscheidung aus der Zelle oder eine Funktion auf der Zellmembranaußenseite bestimmten Proteine. Im ER bilden sich Disulfidbindungen zwischen Cysteinseitenketten und durch die auf der Innenseite der ER-Membran verankerte Oligosaccharyltransferase werden viele Proteine im ER auch kovalent über die Aminogruppe einer Asparginseitenkette mit vorgefertigten kurzen, verzweigten Oligosacchariden verknüpft. Auch Quartärstrukturen aus mehreren Polypeptiden bilden sich hier. Aus dem ER exportiert werden nur korrekt gefaltete Proteine, die außerdem an ihren Carboxytermini keine aus 4 Aminosäuren bestehende Rückhaltesequenz aufweisen. Vom glatten ER schnüren sich Vesikel ab, die danach zum Golgi-Apparat transportiert werden. Die Membranen der Zelle entstehen hauptsächlich im ER.
Endosom = Von der Zellmembran abgeschnürte Vesikel fusionieren mit Endosomen, in denen ein Teil der Makromoleküle zur Wiederverwendung aussortiert wird, bevor die Endosomen mit Lysosomen fusionieren.
Endothel nennt man die aus nur einer Zelllage bestehende Innenauskleidung der Blutgefäße.
Endozytose = Aufnahme von Molekülen oder anderen Teilchen in das Innere einer Zelle
Enzephalon ist die eingedeutschte Form von Encephalon, dem medizinischen Fachbegriff für das gesamte Gehirn.
Enzephalopathie = Gehirnerkrankung
Enzym = von Zellen produzierte Proteine, welche chemische Reaktionen beschleunigen und deshalb auch Biokatalysatoren genannt werden
enzymatisch = unter Beteiligung eines Enzyms
Eosin = in der Bakteriologie und Histologie benutzter Farbstoff (rot-orange)
Epidemie = örtlich nicht eng begrenztes, massenhaftes Auftreten einer Infektionskrankheit
Epidemiologie = Wissenschaft von der Entstehung (Ursachenforschung), Verbreitung (Prognosen beispielsweise aufgrund von Computersimulationen) und Bekämpfung epidemischer Infektionskrankheiten
epidemiologisch = die Epidemiologie betreffend oder deren Methoden verwendend
epidemisch = in Form einer Epidemie auftretend
Epidermis = nennt man die auch Oberhaut genannte, gefäßlose oberste bzw. äußerste Schicht der Haut, die von ektodermalem Gewebe abstammt und ihrerseits in mehrere Schichten eingeteilt wird. Ganz unten bzw. innen liegt das Stratum basale, die Basalzellschicht aus säulenförmigen Zellen, die mit Protoplasmaausstülungen in der subepidermalen Basalmembran verankert sind. Darüber folgt das Stratum spinosum, die Stachelzellenschicht aus 4-8 Lagen polygonaler, durch Zytoplasmafortsätze verbundener Zellen. Darüber liegt das Stratum granulosum, die Körnerzellenschicht aus 1-5 Lagen abgeplatteter Zellen mit stark lichtbrechenden basophilen Keratohyalinkörnchen. An dicken Epidermisstellen (Hohlhand, Fußsohle) folgt das Stratum lucidum, die Glanzschicht aus kernlosen, kaum abgrenzbaren Zellen mit stark lichtbrechendem azidophilem Eleidin. Den Abschluß bildet immer das Stratum corneum, die Hornschicht aus platten, kernlosen Zellen (Stratum conjunctum), die an der Oberfläche in feinen Schüppchen abschilfern (Stratum disjunctum). An der Unterseite der Epidermis befinden sich Netzwerk von Haftkämmen sowie dazwischen liegende Vertiefungen zur Aufnahme der Papillen der Lederhaut. Die Ernährung der selbst gefäßlosen Epidermis erfolgt über die Blutkapillaren der Papillen. Zellteilungen finden hauptsächlich im Stratum basale, aber auch noch im Stratum spinosum statt.
Epithelium = oberste Zellschicht von Haut- oder Schleimhautgewebe
Epithelzelle = Zelle eines Epitheliums
Epitop = eine molekular-kleine Oberfläche, welche von passenden Antikörpern gebunden werden kann
Erythrozyt = kernloses, scheibenförmiges, in der Mitte eingedelltes rotes Blutkörperchen mit einem Durchmesser von etwa 0,007 mm, bestehend aus einer Gerüstsubstanz sowie dem darin eingebetteten Blutfarbstoff Hämoglobin
Eukaryont = Organismen, deren Zellen durch einen Zellkern und andere Organellen in verschiedene Reaktionsräume unterteilt sind
evaluieren = eine Sache sach- und fachgerecht aufgrund bestimmter Kriterien und möglichst aufgrund von Untersuchungen bewerten
Exon nennt man einen Abschnitt auf der DNA, welcher nach dem Umkopieren in RNA (Transkription) aus dieser vor dem Ausschleusen aus dem Zellkern nicht heraus geschnitten (Splicing) wird. Exons enthalten die kodierenden und zusätzlich die Sequenzen, die für Regulation der Protein-Biosynthese gebraucht werden.
Expression im genetischen Sinne bedeutet, daß eine genetische Information sich ausdrückt, indem von ihr codierte Proteine produziert werden.
Expressionsvektor nennt man einen Vektor, der die in ihn integrierte fremde Nukleinsäure nicht nur vermehrt, sondern in der Wirtszelle auch exprimiert.
Exprimieren im genetischen Sinne bedeutet, daß eine genetische Information sich ausdrückt, indem von ihr codierte Proteine produziert werden.
Extinktion = Auslöschung
extrahieren = eine Extraktion vornehmen
Extraktion = 1. (chemisch) Herauslösen eines Stoffes aus einem Gemisch durch ein geeignetes Lösungsmittel ; 2. (medizinisch) operatives Herausziehen eines Körperteiles (z.B. Zahn) ; 3. Herausziehen eines Kindes bei der Geburt
extrazellulär = außerhalb von Zellen oder zwischen Zellen
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