Lernmodul zur Seite 108 unseres Buches

Roland Heynkes, 12.5.2013

Diese Seite dient der Selbstkontrolle für diejenigen, welche die Aufgaben zur Seite 108 bearbeitet haben und nun sehen wollen, wie ich geantwortet hätte.

Diese Tabelle zeigt meine an den Buchseiten orientierten Lösungsvorschläge zu den Aufgaben, bei denen es um die Einteilung der Enzyme geht.
1Erkläre, wie der wissenschaftliche Name eines Enzyms zustande kommt!
Nach der internationalen Nomenklatur der Enzyme beginnt der Name eines Enzyms mit dem Namen seines Substrates. Es folgt der Name der vom Enzym katalysierten chemischen Reaktion. Schließlich wird noch die allen Enzymen gemeinsame Endung: "ase" angehängt.
2Zerlege den Enzymnamen Malatdehydrogenase in seine Bestandteile!
Das Substrat Malat wird von der Malatdehydrogenase dehydrogeniert, wobei das "de" für Wegnehmen steht und "Hydrogen" das englische Wort für Wasserstoff (vom lateinische Hydrogenium) ist.
3Beschreibe den Unterschied zwischen einem wissenschaftlichen und einem Trivialnamen!
Trivialnamen nennt man in Chemie und Biochemie Namen, die sich im Laufe der Zeit ohne einheitliche Systematik eingebürgert haben. Wissenschaftliche Namen werden nach bestimmten Regeln gebildet.
4Definiere die 6 Hauptklassen der Enzyme nach der internationalen Nomenklatur!

Aufgrund ihrer Reaktionstypen werden Enzyme in die 6 Hauptklassen Oxidoreduktasen, Transferasen, Hydrolasen, Lyasen, Isomerasen und Ligasen eingeteilt.

  1. Oxidoreduktasen katalysieren Redoxreaktionen, also die Übertragung von Elektronen. Zu ihnen gehören die Dehydrogenasen sowie die Oxygenasen. Beispielsweise katalysiert im Citratzyklus die Malatdehydrogenase die Oxidation von Malat zu Oxalacetat. Mit dieser Oxidation verbunden ist die Reduktion von NAD zu NADH.
  2. Transferasen katalysieren die Übertragung funktioneller Gruppen (z.: Methyl-, Amino- oder Phosphorylgruppen) von einem Substrat auf ein anderes. Beispielsweise katalysiert die Hexokinase im 1. Schritt der Glykolyse die Übertragung einer Phosphatgruppe von ATP auf Glucose.
  3. Hydrolasen katalysieren die Spaltung chemischer Bindungen durch Einfügen eines Wasser-Moleküls. Man nennt diesen Reaktionstyp Hydrolyse und er dient in unserem Stoffwechsel häufig der Spaltung von Makromolekülen. Beispiele dafür sind Lysozym und die Verdauungsenzyme.
  4. Lyasen nennt man in der Biochemie alle Enzyme, die eine nichthydrolytische Molekülspaltung katalysieren. Meistens entsteht dabei eine Doppelbindung oder eine Ringstruktur. Im Prinzip können Lyasen auch die Rückreaktion katalysieren, also beispielsweise funktionelle Gruppen hinzufügen. Ein Beispiel ist die Aldolase, die in der Glykolyse das Substrat Fructose-1,6-bisphosphat spaltet.
  5. Isomerasen katalysieren den Transfer bzw. die Umlagerung von Gruppen innerhalb von Molekülen. Beispielsweise wandelt die Phosphoglyceromutase während der Glykolyse 3-Phosphoglycerat in 2-Phosphoglycerat um.
  6. Ligasen katalysieren die Verknüpfung zweier Moleküle bei gleichzeitiger Spaltung einer Phosphorsäureanhydrid-Bindung eines Nukleosidtriphosphats, meistenss ATP. Beispielsweise repariert die DNA-Ligase gebrochene DNA-Doppelstränge.

zurück zu den Aufgaben

Lernmodule

zur Zusammenfassung der Buchseite

Kapitel: "Einteilung der Enzyme" im Lerntext Stoffwechselphysiologie

meine Biologieseite

Kommentare und Kritik von Fachleuten, Lernenden und deren Eltern sind jederzeit willkommen.

Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0

nach oben