Hier entsteht als Projekt von Lernenden für Lernende ein Hypertext über Moore.
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Niedermoor |
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Hochmoor |
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Torf |
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Moore und Klimawandel |
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Moore in Deutschland |
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Fachbegriffe |
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Niedermoor
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Niedermoore bilden sich meistens an Stellen, wo sich Grundwasser an der Oberfläche sammelt, zum Beispiel in Flussauen. Abgestorbene organische Überreste sinken in stehenden Gewässern schnell zu Boden und sammeln sich dort mit der Zeit an. Besteht am Gewässergrund Sauerstoffmangel, werden diese nur halb oder sehr wenig zersetzt. Niedermoore sind Lebensraum für zahlreiche geschützte und zum Teil vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Das folgende Schema soll vereinfacht darstellen, wie sich aus einem verlandenden See zunächst ein Niedermoor und später ein Hochmoor entwickelt, indem die TorfmoosPflanzen auch oberhalb des Grundwasserspiegels einfach immer weiter wachsen. Mehr und mehr erhalten sie deshalb ihr Wasser nur noch vom Regen, der allerdings so wenig Mineralstoffe enthält, dass am Ende nur noch Torfmoos damit auskommt.
Schema zur Moorentwicklung |
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Blau steht für das Grundwasser, Orange für wasserdurchlässige Erdschicht, Dunkelbraun für abgestorbenes Pflanzenmaterial, Grün für noch lebende Pflanzen. |
Hochmoor
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Hochmoore sind einzigartige Landschaftselemente. Sie entstehen meist durch einen Überschuss an Regenwasser. Deshalb werden sie auch Regenmoore genannt. Der Torf welcher sich am Boden befindet hat keine Verbindung zum Grundwasservorkommen oder zu Oberflächengewässern. Dadurch kann kein Ionenaustausch mit dem Mineralboden stattfinden. Deswegen sind Hochmoore meist nährstoffarm und vergleichweise bodensauer, mit einem ph-Wert zwischen 3 und 4,8. Man könnte sie mit vollgesaugten Schwämmen vergleichen(bis zu 90% Wasser), die erhaben in der Landschaft liegen. Hochmoore sind fast ausschließlich aus vielfarbigem Torfmoosen aufgebaut. Diese können sehr viel Wasser speichern(einige Arten mehr als das 25fache ihres trocken Gewichts.
Torf
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Torf ist eine organische, von unten nach oben aufgewachsene Ablagerung, die aus abgestorbenem Pflanzenmaterial besteht.Ab einem Gehalt an organischer Substanz von 30 Prozent heißt die Ablagerung Torf; Gehalte unter 30 Prozent werden als Feuchthumus oder als Moorerde bezeichnet. Durch fehlenden Sauerstoff und durch die Wassersätigung im Moor werden die abgestorbenen Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt. Das Moor wächst in die Höhe da die Torf-Ablagerung die Abbaurate des Pflanzlichen Materials übertrifft. Als Durchschnittswert für die Torfablagerung in einem Moor ist ein Mittelwert von 1 mm pro Jahr anzusetzen (bis zu 10 mm = 1 cm pro Jahr sind auch bekannt. Anhand der Tiefe in welcher die Pflanzenreste gefunden werden, kann näherungsweise das Alter bestimmt werden. Die Torfart ergibt sich aus den Pflanzenarten, die im Torf vorkommen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird Torf nach dem Tagebauverfahren in entwässerten offenen Gruben gewonnen. Weltweit gibt es etwa 271 Millionen Hektar Torfboden alleine in Europa liegen 88 Millionen Hektar. Torf kann verschieden verwendet werden, aus Torffasern lassen sich zum Beispiel Textilien herstellen, die besonders leicht und warm sind. Des weiteren kann Schwarztorf zur Herstellung von Aktivkohle verwendet werden.
Dieses Bild stellt einen Torfabbau dar. |
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Jeff de Longe, Creative Commons |
Moore und Klimawandel
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Klimafaktoren sind entscheidend bei der Entstehung und beim Fortbestehen von Mooren. Andererseits können Moore selbst das Klima beeinflussen. Ein intaktes wachsendes Moor stellt eine Senke für den Kohlenstoff dar. Kohlenstoff wird in großen Mengen durch MoorPflanzen aufgenommen und dann im Torf deponiert. Die Größe der Moorfläche auf der Erde und die Mengen des darin enthaltenen Kohlenstoffs machen die Moorböden auch im globalen Sinne klimarelevant. Ändert sich das Klima, so können sich allerdings auch die Stoffkreisläufe auf den Mooren ändern. Das wärmere Klima kann aber auch die Aufnahme von Kohlenstoff durch Moore steigern. Da sich die Vegetationsperiode in einem wärmeren Klima verlängert, vergrößert sich die Mengen des aufgenommenen Kohlenstoffs. Andererseits könnte sich durch gestiegene Temperaturen, erhöhte Evaporation (Verdunstung) und Transpiration (zusammen als Evapotranspiration bezeichnet) sowie durch längere Trockenperioden und geringeren Niederschlag die Biomassenproduktion auf Mooren aber auch absenken. Typische Moorvegetation wird dabei beschädigt und es vollzieht sich eine Artenverschiebung. Auf trockeneren Moorböden siedeln sich z.B. Birken an. Sie führen dann ihrerseits zur weiteren Austrocknung der Moore, da sie durch Blätter große Wassermengen transpirieren können. Die Summe der Prozesse ergibt jedoch einen Fluss von Kohlenstoff in die Atmosphäre. Das Moor ist also eine Quelle für den Kohlenstoff. Die Kohlenstoffbilanz für die Moore sieht nach heutigen Schätzungen wie folgt aus: Einer jährlichen natürlichen Kohlenstoffaufnahme von 100 Mio. Tonnen stehen 3 Gigatonnen (1 Gt = 1 Mrd. t) durch Drainage (Entwässerung) und Moorbrände gegenüber, die an die Atmosphäre abgegeben werden. Da Messungen von Treibhausgasen über Mooren sehr aufwendig sind und nicht flächendeckend gemacht werden und da nicht alle Faktoren der Gasemissionen verstanden wurden, sind die Schätzungen mit gewissen Ungenauigkeiten verbunden.
Moore in Deutschland
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Die heimischen Moorlandschaften bedeckten ursprünglich mit 1,5 Millionen Hektar eine Fläche von 4,2 Prozent der Landfläche Deutschlands. Heute sind sie zu 95 Prozent entwässert, abgetorft, bebaut oder landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzt. Diese Moore gelten als tot. Dabei erfüllen sie bedeutende Funktionen für unsere Umwelt. Sie stellen mit ihren einzigartigen Ökosystemen Lebens- und Rückzugsräume für viele bedrohte Arten dar, speichern riesige Mengen Kohlenstoff und wirken im Landschaftswasserhaushalt als Filter und Rückhalteflächen.
Fachbegriffe
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Flussaue heißt eine von wechselndem Hoch-und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Baches.
Torf ist das Produkt der unvollständigen Zersetzung abgestorbener Torfmoos-Pflanzen unter Luftabschluß.
Klima heißt der für ein bestimmtes Gebiet innerhalb eines Jahres typische Wetterverlauf.
Vegetation nennt man die Gesamtheit der Pflanzenformation und Pflanzengesellschaften, die in einem Gebiet wachsen.
Hochmoor heißt ein Moor, das außschlieslich von Regenwasser gespeist wird.
Niederung nennt man einen durch zwei Hochufer begrenzten und in sich nicht geschlossenen Bereich über dem Meeresspiegel.
Bodensauer ist, wenn der pH-Wert im Boden niedriger als 7 ist.
Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0