Wörterbuch für in meinen Artikeln verwendete Fachausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben H

Roland Heynkes, 25.7.2006

Häm = nach Entfernung des Proteinanteiles von Hämoglobin oder Myoglobin übrig bleibender, Sauerstoff und Kohlendioxyd bindendender roter Blutfarbstoff

Hämatoxylin = ein durch Etherextraktion aus dem Holz des südamerikanischen Blutholzbaumes gewonnener Farbstoff, der zur Anfärbung von Zellkernen verwendet wird.

Hämoglobin = Komplex aus 4 Globin genannten Peptidketten und einem Häm.

Hämopoese = Blutbildung

hämopoetisch = die Hämopoese oder allgemeiner das Blut betreffend oder zum Blut gehörend

Hemisphäre bedeutet allgemein Halbkugel. Speziell bezeichnet man so die jeweils zwei Hälften von Endhirn (Telencephalon) und Kleinhirn (Cerebellum). Die Hemisphären des Endhirns (Telencephalon) werden jeweils in 4 Hirnlappen genannte Bereiche unterteilt. Man unterscheidet Stirnlappen (Frontallappen), Schläfenlappen (Temporallappen), Scheitellappen (Parietallappen) und Hinterhauptslappen (Occipitallappen). Zwischen Scheitel- und Schläfenlappen faltet sich die Großhirnrinde in einer tiefen Furche, der sylvischen Fissur (Sulcus lateralis) nach innen in die Tiefe des Gehirns (Encephalon). Dort breitet sie sich als sogenannte Insel oder auch Insellappen (Insula) aus.

Heterozygot bezüglich eines Genes ist ein Individuum, wenn es von Vater und Mutter zwei unterschiedliche Varianten geerbt hat.

Hippocampus = Ammonshorn oder Seepferdchen genannter, zum limbischen System gehörender halbmondförmiger Längswulst am Unterhorn des Seitenventrikels im Gehirn

Hirnrückenmarksflüssigkeit = Zerebrospinalflüssigkeit oder Liquor cerebrospinalis

Hirnstamm = Truncus encephali oder Truncus cerebri

Hirnventrikel = sind mit Liquor cerebrospinalis gefüllte Kammern des Gehirnes.

Histologie = Wissenschaft von den Geweben des Körpers

histologisch = die Histologie betreffend, aber auch die mikroskopische Untersuchung von Gewebeschnitten

Histon = in Zellkernen an die DNS gebundene Gruppe basischer Proteine mit regulierender Funktion in der Proteinsynthese

Histopathologie = Wissenschaft von den krankhaften Veränderungen pflanzlicher und tierischer Gewebe

histopathologisch = die Histopathologie betreffend, aber auch mikroskopische Diagnosestellung aufgrund typischer Veränderungen im Gewebe

Homogenat = einheitlich beschaffene und normalerweise fein zerkleinerte Masse

homogenisieren = ein Homogenates herstellen

Homogenisierung = Herstellung eines Homogenates

Homozygot bezüglich eines Genes ist ein Individuum, wenn es von Vater und Mutter zwei identische Versionen geerbt hat.

horizontale Übertragung = Ausbreitung einer Krankheit innerhalb einer Population (Herde) durch direkte oder indirekte Krankheitsübertragung von Tier zu Tier

Hortega-Zelle = kleine, mobile, zur Phagozytose fähige Neurogliazellen mit vielen, dünnen, verzweigten Fortsätzen

Hybridomzelle = durch Fusion aus einer Myelomzelle und einem B-Lymphozyten entstandene Zelle, die einen monoklonalen Antikörper produziert und in Zellkultur praktisch beliebig lange vermehrt werden kann.

hydrophil = wasserliebend, wasserlöslich, Wasser anziehend

hydrophob = Wasser abstoßend, Wasser scheuend, sich nicht in Wasser lösend

hydrostatischer Druck = normalerweise von oben auf einen Punkt in einer Flüssigkeit ausgeübter und daher mit der Tiefe zunehmender Druck, der jedoch in geschlossenen Systemen auch von allen Seiten auf eine Flüssigkeit ausgeübt werden kann

Hypophyse = Hirnanhangdrüse

Hypothalamus bedeutet unterhalb des Thalamus gelegen. Gemeinsam bilden sie das Zwischenhirn (Diencephalon), das seinerseits zwischen dem Groß- oder Endhirn (Telencephalon) und dem Mittelhirn (Mesencephalons) liegt und in beiden Richtungen mit diesen durch Nervenbahnen eng verbunden ist. Der Hypothalamus ist eine kleine Struktur im Zwischenhirn jeder Hirnhälfte in der Mitte der Hirnbasis, zu dem unter anderem Chiasma opticum, Tractus opticus, Tuber cinereum, Lamina terminalis, die Hypophyse und das paarige Corpus mammillare gehören. Im eng mit dem Thalamus und dem vegetativen Nervensystem verbundenen Hypothalamus liegen dem vegetativen Nervensystem übergeordnete Steuerzentralen für die wichtigsten Regulationsvorgänge des Körpers. Dazu gehören der Wach- und Schlafrhythmus, die Wärmeregulation, die Blutdruck- und Atmungsregulation, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Fettstoffwechsel, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt, die Harn- und Schweißsekretion, die Regulation des osmotischen Drucks und im Sexualzentrum die Regulation der Funktionen der Geschlechtsorgane einschließlich des weiblichen Monatszyklusses. Dadurch erlebt oder fühlt der Mensch Müdigkeit, Hunger, Durst, Sättigung, Schwitzen, Erröten, Angst, Aggression, Erregung, Liebesbedürfnis, Gleichgültigkeit und ähnliches. Der Hypothalamus wirkt nicht nur über Nervenbahnen, sondern auch über verschiedene endokrin wirksame Substanzen, die sogenannten Hypothalamushormone, die in die Hirnanhangsdrüse transportiert und dort in die Blutbahn ausgeschüttet werden. Diese regeln neben den Keimdrüsen auch die Aktivität anderer Hormondrüsen, während der Hypothalamus selbst durch Hormone und durch die benachbarten Hirnteile beeinflusst wird.

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