Veterinary Record 1967 Jan 7; 80(1): 2-9

Roland Heynkes, 25.3.2002

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Pattison,I.H.; Jones,K.M. - The possible nature of the transmissible agent of scrapie - Veterinary Record 1967 Jan 7; 80(1): 2-9

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Weil ein Teil der Scrapie-Erreger Dialysemembranen mit mittleren Porendurchmessern von nur 2,4 µm passieren kann [ANBN] und sich als außerordentlich strahlungsresistent erwies [AAFU], versuchten die Autoren die Natur des Erregers anhand seines Verhaltens in verschiedenen Isolierungsversuchen zu erkennen.

In einem ersten Experiment isolierten sie aus normalen und Scrapie-infizierten Hirnen von Mäusen, Ratten und Ziegen das basische Protein, mit dem man die allergische Enzephalomyelitis auslösen kann. Die Wirkung dieses Proteins wurde durch die Scrapie-Infektionen nicht beeinflußt.

Von Scrapie-infizierten Tieren gewonnene Hirnpräparationen mit hohem Enzephalomyelitis auslösendem allergischen Potential erwiesen sich in einem zweiten Experiment als so wenig Scrapie-infektiös, daß mit einer Ausnahme Übertragungen nur ohne Speziesbarriere von Maus zu Maus, Ratte zu Ratte, oder Ziege zu Ziege gelangen. Nur eine Hirnpräparation von einer Scrapie-kranken Ratte infizierte auch 1 von 6 Mäusen.

Ein drittes, ein viertes und ein fünftes Experiment zeigten, daß selbst bei 50-fach wiederholter Extraktion eines Scrapie-infektiösen Hirnhomogenates mit Wasser jedesmal ein gleichbleibend kleiner Teil der Infektiosität extrahiert wird und daß man ähnlich effektiv auch mit Salzlösungen oder verdünnter Salzsäure extrahieren kann.

Im sechsten Experiment unterwarf man wässrige Überstände von Hirnhomogenaten Scrapie-kranker Mäuse einer Elektrodialyse. Während die Infektiosität aus C.B.A.-Mäusen in beiden Experimenten durch die Dialysemembranen mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser von 2,4 Mikromentern in die Kathodenkammer gelangten, verblieb die aus B.S.V.S.-Mäusen gewonnene Scrapie-Infektiosität bei allen drei Experimenten vollständig in der mittleren Kammer. Seltsamerweise nahm die aus der Kathodenkammer gewonnene Infektiosität ab, wenn man sie mit dem in allen Fällen nicht-infektiösen Puffer aus der Anodenkammer mischte.

Die Autoren kamen zu dem Schluß, daß der Spcrapie-Erreger ein kleines, basisches Protein sein könne oder zumindest damit assoziiert sei. Ihre Arbeitshypothese ging in Richtung der ebenfalls in wässriger Lösung positiv geladenen Histone, aber ein Modell für die Vermehrung der Scrapie-Infektiosität konnten sie nicht anbieten.

Griffith zitiert diese Arbeit als Anregung für seine Modelle zur Replikation von Scrapie-Erregern [AEWT].

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AAFU . Alper,T.; Haig,D.A.; Clarke,M.C. - The exceptionally small size of the scrapie agent - Biochemical and Biophysical Research Communications 1966 Feb 3; 22(3): 278-84

AEWT . Griffith,J.S. - Self-replication and scrapie - Nature 1967 Sep 2; 215(105): 1043-4

ANBN . Pattison,I.H.; Sansom,B.F. - Dialysis of the Scrapie Agent - Research in Veterinary Science 1964; 5: 340

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