Statement on susceptibility of different genotypes in sheep to experimental BSE

Roland Heynkes, 13.7.2003

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Spongiform Encephalopathy Advisory Committee (SEAC) - Statement on susceptibility of different genotypes in sheep to experimental BSE - http://www.seac.gov.uk/statements/sheep_final_statement.pdf

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Das SEAC empfahl 1999 einen nationalen Scrapie-Plan (NSP) zur Kontrolle und Ausrottung von Scrapie. Erreicht werden soll das Ziel der Scrapie-Ausrottung durch ein Zuchtprogramm zur Erhöhung der Scrapie-Resistenz. Der Plan sollte neu überdacht werden, falls sich vermeintlich resistente Schafe des Genotyps ARR/ARR als doch nicht Scrapie-resistent erweisen sollten. Nun gelang im britschen Institute for Animal Health durch intrazerebrale Inokulation von 0,5 ml eines 10%igen Rinderhirn-Homogenates die Infektion eines ARR/ARR-Schafes mit BSE. Die Inkubationszeit war etwa doppelt so lang, wie bei ARQ/ARQ-Empfängertieren, die im selben Experiment nach durchschnittlich 556 Tagen erkrankten. Außer einem nicht bestätigten Bericht über ein natürlich an Scrapie erkranktes ARR/ARR-Schaf in Japan soll dies der erste Bericht über Scrapie bei einem ARR/ARR-Schaf sein.

Vier ARR/ARR-Schafe und 4 ARR/ARQ-Schafe wurden 5 Jahre vor diesem Bericht oral mit je 5 Gramm BSE-infektiösem Rinderhirn inokuliert und erkrankten bisher nicht. Jeweils weitere 16 oral mit je 5 Gramm BSE-infektiösem Rinderhirn inokulierte ARR/ARR- bzw. ARR/ARQ-Schafe wurden 10, 22, 34 bzw. 46 Monate nach der Inokulation getötet und man fand immunhistochemisch in keinem Gewebe PrPsc. Im Gegensatz dazu erkrankten alle 20 oral mit je 5 Gramm BSE-infektiösem Rinderhirn inokulierte ARQ/ARQ-Schafe binnen 1,7-3,1 Jahren. Die Mitglieder des SEAC schließen daraus, daß auch ARR/ARR-Schafe nicht absolut resistent gegen BSE-Infektionen sind und das auch eine orale Übertragung nicht ausgeschlossen werden kann. Das SEAC stellt aber fest, daß ARR/ARR-Schafe zumindest wesentlich resistenter als Schafe mit empfänglicheren Genotypen sind. Deshalb stellen sie den Plan zur Züchtung einer ARR/ARR-resistenten britischen Schafpopulation nicht in Frage. Sie glauben so die Zahl der Neuinfektionen reduzieren zu können. Sie geben aber auch zu, daß der Erfolg des NSP weiterhin durch die theoretische Möglichkeit in Frage gestellt ist, daß ARR/ARR-Schafe zu unerkannten, subklinischen oder klinisch resistenten Trägern und Überträgern von Scrapie-Infektionen sein und in dem Fall die Ausrottung von Scrapie sogar behindern könnten. Eine weitere Untersuchung dieses potentiellen Risikos hält das SEAC daher für besonders wichtig.

Das SEAC gibt immerhin zu, daß das Gefährdungspotential von Scrapie für den Menschen unklar ist. Als Grund für diese Einsicht wird allerdings nicht das breite Wirtsspektrum von Scrapie, sondern lediglich die Möglichkeit einer BSE-Übertragung auf Schafe und die Verfütterung von Tiermehl an Schafe genannt.

Die Mitglieder des SEAC stellen außerdem fest, daß es Parallelen zwischen den vermeintlich resistenten ARR/ARR-Schafen und Schweinen geben könnte, die bisher auch nur intrazerebral erfolgreich infiziert wurden. Übermäßiges Gewicht wollen sie dieser Parallele aber nicht geben.

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