Research in Microbiology 2007 Sep; 158(7): 553-4

Roland Heynkes 8.10.2025, CC BY-SA-4.0 DE

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Abstract
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kritische Zusammenfassung
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nach oben NR BAAH

nach oben AU Félix d'Herelle (übersetzt von der Académie des sciences)

nach oben TI On an invisible microbe antagonistic toward dysenteric bacilli: brief note by Mr. F. D'Herelle, presented by Mr. Roux. 1917

nach oben QU Research in Microbiology 2007 Sep; 158(7): 553-4 (Translation of the original paper presented at the French Academy of Sciences, on September 3, 1917. D’Herelle, F. (1917) Sur un microbe invisible antagoniste des bacilles dysentériques. C.R. Acad. Sci. Paris 165, 373-375 [BAAD])

nach oben AB kein Abstract

nach oben SP englisch

nach oben ZF Félix d'Herelle isolierte aus Kot und Urin von sich in Shigellen (teilweise schwere bakterielle Ruhr verursachende gramnegative Stäbchenbakterien) vermehrenden Bakteriophagen aus dem Stuhl von Menschen, die sich von einer bakteriellen Dysenterie erholten. Zunächst nennt er sie noch: "unsichtbare Mikroben mit antagonistischem Effekt auf den Shiga-Bazillus". Besonders leicht gelang die Isolierung dieser Bakteriophagen bei Patienten, die nach übrstandener Dysenterie noch an einer "normalen" Enteritis litten. Waren in Patienten keine Shigellen mehr nachweisbar, dann verschwanden rasch auch deren Zerstörer. Keine Bakteriophagen fand er in Gesunden und andauernd an Dysenterie erkrankten Patienten. Bakteriophagen-Filtrate töteten die Shigellen in Flüssigkulturen dosisabhängig binnen Stunden oder Tagen.
Félix d'Herelle wies die Vermehrung der Bakteriophagen dadurch nach, dass er 50 Mal eine kleine Menge einer lysierten Shigellen-Kultur in eine millionenfach größere neue Kultur tropfte, die daraufhin ebenso schnell lysiert wurde. Strich er einen Tropfen der frisch angeimpften Shigellen-Kultur auf einem festen Gelose-Medium aus, dann fand er Löcher mit Durchmessern von etwa einem Millimeter im Bakterien-Rasen. Er argumentiert, dass sich eine antibakterielle Chemikalie gleichmäßiger verteilt hätte. Er stellte fest, dass eine lysierte Shigellen-Kultur 5-6 Milliarden Bakteriophagen pro Kubikzentimeter enthielt.
Während seine Bakteriophagen-Isolate anfangs nur Shigellen lysierten, taten sie das nach einigen Passagen auch mit ebenfalls Dysenterie verursachenden Hiss- und Flexner-Bazillen, aber nicht mit mit anderen Bakterienstämmen. Dabei ging die Fähigkeit zur Lyse der Shigellen langsam und reversibel verloren. Irrtümlich nahm d'Herelle an, die Spezifität für einen bestimmten Wirt sei keine erbliche, sondern eine als Anpassung an der bakteriellen Wirt erworbene Eigenschaft. Offenbar rechnete er nicht mit der genetischen Variabilität mancher Viren.
Wichtig war d'Herelle auch die Feststellung, dass eine Vermehrung seiner "Anti-Mikroben" nur in Bakterien-Kulturen möglich war. Denn daraus schloss er, das er es mit einem obligaten Bakterienfresser zu tun hatte, den er deshalb Bakteriophage nannte.
Erfreulicherweise hatten seine Bakteriophagen keinen Effekt auf gesunde Labortiere. Im Gegenteil immunisierten die Bakteriophagen Kaninchen gegen tödliche Dosen von Shigellen.
Félix d'Herelle isolierte auch aus Kot und Urin von Patienten mit abklingendem Parathypus lytische Bakteriophagen, aber seine beiden Stämme verloren im Verlauf mehrerer Passagen langsam diese Fähigkeit. Tatsächlich dürften sich die Bakterien angepasst haben. Félix d'Herelle ging dennoch davon aus, dass sich mit verschiedenen Bakteriophagen auch andere bakterielle Krankheitserreger bekämpfen lassen sollten.

nach oben LA baah.pdf

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