Wörterbuch für in meinen Artikeln verwendete Fachausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben D

Roland Heynkes, 24.7.2006

Dalton = nach dem britischen Chemiker John Dalton benannte Einheit der relativen Molekularmasse, die einem 1/12 der Masse eines 12C-Kohlenstoffatoms oder 1,66018 · 10-24 Gramm entspricht

Dampfdrucksterilisation = Sterilisation im Sinne der Vernichtung von Krankheitserregern durch über 100°C heißen Wasserdampf unter erhöhtem Druck

DEfRA = Department for Environment Food and Rural Affairs (britisches Landwirtschaftsministerium)

Degeneration = je nach Kontext:

degenerativ = abbauend, auf Degeneration beruhend

Deletion nennt man eine Mutation, bei dem eines oder mehrere Nukleotide aus einer DNA-Sequenz verloren gehen.

denaturieren: Im Zusammenhang mit Proteinen und DNA bedeutet denaturieren die Auflösung der normalen, räumlichen Struktur, also die Entfaltung von Proteinen bzw. die Aufspaltung der DNA-Doppelhelix in zwei DNA-Einzelstränge.

Dendritische Zellen sind in den meisten Geweben zu findende Antigene durch Phagozytose oder Pinozytose aufnehmende und als Fragmente präsentierende Leukozyten, die sich aus Monozyten und wahrscheinlich auch aus Lymphozyten entwickeln können und je nach Abstammung unterschiedliche Zytokine zu produzieren und damit die Entwicklung unterschiedlicher T-Helferzellen (spezielle T-Lymphozyten) zu induzieren scheinen. Reife dendritische Zellen zeichnen sich durch eine hohe Dichte von MHC-Molekülen beider Klassen auf ihren Oberflächen aus.

Desoxyadenosin (abgekürzt A) nennt man ein aus der Purin-Base Adenin und der Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxyadenosin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxyadenosinmonophosphat (dGMP), Desoxyadenosindiphosphat (dGDP) und Desoxyadenosintriphosphat (dGTP). dGMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxycholsäure = erst im Darm unter der Einwirkung bakterieller 7alpha-Dehydroxylasen durch Abspaltung der Hydroxylgruppe am C-Atom 7 aus der primären Gallensäure Cholsäure gebildete sekundäre Gallensäure, die zur Gruppe der Steroide gehört und mit seiner Tensid-artig emulgierenden Wirkung als essentieller Bestandteil der Gallenflüssigkeit Fette löst, dort aber fast ausschließlich als gepaarte Säure, das heißt wasserlösliches Natriumsalz (Desoxycholat) ihres amidartig an der Carboxylgruppe mit Glycin (Glycodesoxycholsäure) oder Taurin (Taurodesoxycholsäure) verknüpften Konjugates auftritt (Weitere Informationen im Theoretischen Teil der pharmakologischen Dissertation von Bertram Fritzsch)

Desoxycytidin (abgekürzt C) nennt man ein aus der Pyrimidin-Base Cytosin und der Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxycytidin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxycytidinmonophosphat (dCMP), Desoxycytidindiphosphat (dCDP) und Desoxycytidintriphosphat (dCTP). dCMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxyguanosin (abgekürzt G) nennt man ein aus der Purin-Base Guanin und der Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxyguanosin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxyguanosinmonophosphat (dGMP), Desoxyguanosindiphosphat (dGDP) und Desoxyguanosintriphosphat (dGTP). dGMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxyribonuklease = DNA abbauendes oder schneidendes Enzym

Desoxyribonukleinsäure (kurz DNA) ist ein sehr langes polymeres Molekül, dessen Monomere die Nukleotide Desoxyadenosin-5'-phosphat, Desoxycytidin-5'-phosphat, Desoxyguanosin-5'-phosphat und Desoxythymidin-5'-phosphat sind. Die Erbinformation steckt in der Reihenfolge der Nukleotide.

Desoxyribonukleotid nennt man ein Nukleotid mit dem Zuckeranteil Desoxyribose. Desoxyribonukleotide sind die Monomere des Biopolymers DNA. Die üblicherweise in DNA zu findenden Desoxyribonukleotide sind die Monophosphatester der Nukleoside Desoxyadenosin, Desoxycytidin, Desoxyguanosin und Desoxythymidin.

Desoxythymidin (abgekürzt T) nennt man ein aus der Pyrimidin-Base Thymin und der Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) D-Desoxyribose gebildete Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxythymidin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxythymidinmonophosphat (dTMP), Desoxythymidindiphosphat (dTDP) und Desoxythymidintriphosphat (dTTP). dTMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Detergens = Detergentien sind Substanzen mit hydrophilen und hydrophoben (lipophilen) Unterstrukturen (funktionellen Gruppen), die daher mit ihren hydrophoben Seiten an wasserunlösliche Stoffe binden und gleichzeitig der Umgebung ihre hydrophilen Seiten darbieten können. So ummanteln sie wasserunlösliche Stoffe und machen sie wasserlöslich.

Deuterostomier sind alle Tiere, bei denen im Verlauf der Embryogenese aus dem Urmund (der ersten Einstülpung während der Gastrulation) der spätere After wird. Zu ihnen gehören neben Stachelhäutern und Pfeilwürmern auch alle Wirbeltiere.

DFG = Deutsche Forschungsgemeinschaft

Diagnose = Erkennung und Benennung einer Krankheit

diagnostizieren = eine Diagnose erstellen

Diagramm = In der Mathematik und insbesondere in der Statistik veranschaulichen Diagramme mathematische Funktionen und gemessene oder durch Beobachtung gewonnene Datenreihen durch graphische Darstellung. In der Biologie bezeichnet man auch vereinfachende, schematische Darstellungen biologischer Strukturen als Diagramme.

Dialyse = Abtrennung größerer von kleineren gelösten Partikeln mittels Diffusion durch die nur für die Partikel mit den geringeren Durchmessern durchlässigen Poren einer deshalb semipermeabel genannten Membran in ein Medium mit hinsichtlich der kleineren Partikel geringeren Konzentration (Konzentrationsausgleich)

dialysierbar = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Dialysierbarkeit = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Diaphragma = Scheidewand zwischen einzelnen Körperteilen oder Organen (z.B. das Zwerchfell); In der Tiermedizin scheint mit Diaphragma nur das Zwerchfell gemeint zu sein.

Diencephalon oder Dienzephalon nennt man das zwischen Endhirn (Telencephalon) und Mittelhirn (Mesencephalon) liegende Zwischenhirn. Das Zwischenhirn umschließt den 3. Hirn-Ventrikel, und besteht aus Pallidum (Globus pallidus), Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse.

diglykosiliert = glykosiliert an zwei Aminosäure-Signalsequenzen für die Glykosilierung

Dimer nennt man in der Biologie ein aus zwei gleichen (Homodimer) oder unterschiedlichen (Heterodimer) Untereinheiten (Monomeren) bestehendes Molekül bzw. Makromolekül. Das Dimer ist das einfachste Oligomer.

distal = der entferntere, äußere, oder hintere Teil

Disulfidbrücke nennt man in der Biochemie eine kovalente Bindung zwischen den Schwefel-Atomen zweier Cysteine. Das Schwefel-Atom der Aminosäure Cystein sitzt normalerweise in einer sogenannten Thiolgruppe, also zwischen einem Kohlenstoff- und einem Wasserstoffatom (R-S-H. Kommen sich zwei Cysteine eines Proteins oder zweier benachbarter Proteine räumlich nahe, dann können in einer Oxidationsreaktion die beiden Wasserstoffatome mitsamt ihren Elektronen abgespalten werden, während sie eine Elektronenpaarbindung zwischen den beiden Schwefelatomen ausbildet. Gemeinsam werden die so verbundenen Cysteine Cystin genannt. Cystine bzw. Disulfidbrücken können Proteine räumlich stabilisieren und die Zahl der Möglichkeiten unterschiedlicher räumlicher Anordnungen einschränken. WIe bei Redox-Reaktionen üblich, ist auch die Bildung einer Disulfidbrücke reversibel. Unter reduzierenden Bedingungen wird sie wieder aufgelöst. Dies ist im Zellinneren der Fall und deshalb findet man Disulfidbrücken nur bei Proteinen, die sich noch im endoplasmatischen Retikulum oder im Golgi-Apparat oder bereits im extrazellulären Raum befinden.

DNA = international übliche Abkürzung für die Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure

dorsal = an der Rückseite gelegen

dorsale Spinalganglien = Eigentlich reicht es aus, von Spinalganglien zu sprechen, denn diese Ganglien liegen zwar etwas dorsal von den Eintrittsstellen der Rückenmarksnerven in die Wirbelkörper, aber es gibt keine entsprechenden ventralen Spinalganglien.

Drosselgrube = Jugulum

Drosselrinne = Rinne zwischen den vorderen bzw. unteren (Regio colli ventralis) und den seitlichen (Regio colli lateralis) Muskelpaketen des Halses, in der die äußere Drosselvene liegt

Drosselvene = Es gibt beim Menschen in jeder Körperhälfte eigentlich 3 Drosselvenen, nämlich die Vena jugularis anterior, die Vena jugularis externa und die Vena jugularis interna. Bei den kleinen Wiederkäuern Schaf und Ziege und meistens auch beim Pferd gibt nur die Vena jugularis externa.

Duodenum = Zwölffingerdarm

Dura mater = harte Hirnhaut

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