Journal of Virology 2005 Sep; 79(18): 11858-63

Roland Heynkes 23.11.2005, CC BY-SA-4.0 DE

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bibliographische Angaben
meine kritische Zusammenfassung des Abstracts

bibliographische Angaben

Bartz,J.C.; Dejoia,C.; Tucker,T.; Kincaid,A.E.; Bessen,R.A. - Extraneural prion neuroinvasion without lymphoreticular system infection - Journal of Virology 2005 Sep; 79(18): 11858-63

meine kritische Zusammenfassung des Abstracts

Die Autoren sehen Hinweise darauf, daß bei BSE und atypischen Scrapie-Fällen die Infektiosität ihren Weg ins Zentralnervensystem vielleicht ohne Beteiligung des lymphoretikulären Systems findet. Selber verglichen sie die an Hamster adaptierten Nerz-Scrapie-Stäme HY und DY. Nach intraperitonealer Inokulation fanden sie in Hamstern DY-Infektivität nicht in Milz und Lymphknoten. Außerdem konnten sie mit dem DY-Agens keine Erkrankung auslösen, wenn sie die Infektiosität in die Bauchhöhle (Peritoneum) oder in Lymphknoten oder einfach oral inokulierten. Man kann dies aber auch als Indiz für die Notwendigkeit des lymphoretikulären Systems für periphere Infektionen verstehen. Dementsprechend führten peritoneale und orale Inokulationen genau wie Injektionen direkt in Lymphknoten hinein beim HY-Erregerstamm im Gegensatz zum DY-Erregerstamm zu Erkrankungen und die Infektiosität ließ sich dann auch im lymphoretikulären System nachweisen.

Da die Zunge stark innerviert ist und bei Widerkäuern häufig verletzt wird, injizierten die Autoren beide Erregerstämme auch in die Zungen ihrer Empfängertiere. Diesmal erreichten sie auch mit dem DY-Erregerstamm tödliche Infektionen, aber wieder konnten sie in Milz und Lymphknoten keine DY-Infektivität nachweisen. Offenbar gibt es also auch TSE-Erregerstämme, mit denen periphere Infektionen nur durch stark innervierte Gewebe möglich und daher wesentlich weniger wahrscheinlich als bei anderen Erregerstämmen sind. Es ist außerdem anzunehmen, dass solche Erregerstämme wegen der abweichenden Eintrittspforte zu abweichenden Verteilungsmustern im Gehirn führen und vielleicht zum Testen andere Gewebeproben erforden.

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