Dokumentation Lebensgemeinschaft Wald (pdf)

Roland Heynkes, 14.9.2016

1 Pflanzen und Tiere im Wald nach oben

Dieser Hypertext fasst ganz kurz die Dokumentation: "Lebensgemeinschaft Wald 1 Pflanzen und Tiere im Wald" zusammen. Man kann sich das Video bei YouTube ansehen. Dazu gibt es großartiges Selbstlernmaterial vom Bayerischen Schulfernsehen.

Typische Eigenschaften ermöglichen die Unterscheidung verschiedener Baumarten im Wald. So lässt sich die Fichte von der Tanne dadurch unterscheiden, dass bei der Fichte die Nadeln stechen und die Zapfen nach unten hängen. Tannennadeln erkennt man gut an zwei weißen Streifen an der Unterseite. Die Kiefer hat viel längere Nadeln, die meistens paarweise auftreten. Typisch für die Rotbuche ist ihre glatte, oft silbergraue Rinde.

Die Erkennung ganz junger Bäumchen ist nicht so einfach, denn die allerersten Blätter, die sogenannten Keimblätter, unterscheiden sich deutlich von den späteren Blättern.

Man kann die verschiedenen Baumarten leichter kennenlernen, wenn man von jeder Baumart einen Steckbrief mit Bildern vom gesamten Baum, der Baumkrone von unten, den Blättern und Früchten sowie der Rinde in einem kurzen Text mit den wichtigsten Informationen anfertigt. Früher schrieb man den Text auf ein Blatt und klebte Fotos oder Teile eines Baumes ein. Dafür wurden allerdings oft Blätter oder gar Rinde abgerissen und wie im Film zu sehen konnte die Rinde auch mit der falschen Seite aufgeklebt werden. Heute macht man digitale Fotos und benutzt Textverarbeitungs- oder Präsentationsprogramme oder schreibt direkt Internetseiten in der Seitenbeschreibungssprache HTML.

Eichen sollen bis zu 1000 Jahre alt werden können. Ihr Holz ist besonders hart und dauerhaft. Eichen und die in deutschen Wäldern besonders verbreiteten Rotbuchen werden auch Tiefwurzler genannt, weil weil ihre starken Hauptwurzeln steil und tief nach unten wachsen. Bei extremen Stürmen fallen sie daher nicht um, sondern brechen eher ab. Flachwurzler wie die Fichte fallen viel leichter um.

In Mischwäldern wächst nicht nur eine Baumart, sondern beispielsweise verschiedene Laub- und Nadelbäume. Mischwälder sind stockwerkartig gegliedert. Ganz oben sind die Baumkronen der höchsten Bäume. Darunter in der Strauchschicht gibt es junge Bäume und Sträucher wie Holunder, Brombeeren und Wildrosen, von denen allerdings viele nur an Waldrändern oder auf Lichtungen genügend Licht bekommen. Noch weiter unten in der Krautschicht findet man Farne, Gräser, Heidelbeeren und andere nicht verholzte Kräuter. Und ganz unten in der Moosschicht gibt es Moose und Pilze. Was man Pilze nennt, sind allerdings nur die Fortpflanzungsorgane der sehr viel größeren, unterirdisch als fadenförmiges Netzwerk lebenden Pilzes.

Moose sind sehr wichtig für Wald und Menschen, weil sie zwischen ihren dicht gedrängten Stängeln bei Regen viel Wasser speichern und langsam wieder abgeben. So tragen sie zum kühle, feuchten Waldklima bei und schützen Menschen vor Überschwemmungen.

Um ihren Nachwuchs aufziehen zu können, hämmern Spechte Höhlen in morsche alte Bäume und fangen unzählige Insekten. Mit ihren langen Schnäbeln und Zungen erwischen sie sogar Borkenkäfer-Larven, die Bäumen sehr schaden können, indem sie unter der Borke Gänge graben und die lebende Schicht zwischen Holz und Borke fressen. Förster lassen deshalb einige tote Bäume im Wald stehen, damit die Spechte genügend Höhlen bauen können. Verlassene Spechthöhlen werden auch von Eulen und Käuzen genutzt, die wie der Specht reine Fleischfresser sind und sich gerne von Mäusen und Insekten ernähren. Den Spechten und damit dem Wald hilft es auch, wenn es möglichst viele verschiedene Insekten-Arten im Wald gibt, damit die Spechte nicht von der Häufigkeit einer einzigen Insektenart abhängig sind.

Die vor allem morgens und abends aktiven Rehe und die tagaktiven Hirsche hingegen sollten sich im Wald nicht zu stark vermehren, weil sie junge Bäumchen fressen, ältere Bäume anknabbern und mit ihren Geweihen Bäume beschädigen. Für den Wald ist es deshalb gut, wenn in ihm Luchse oder sogar Wölfe die Rehe und Hirsche jagen. Gibt es diese Raubtiere nicht, dann müssen Jäger diese Aufgabe übernehmen. In den letzten Jahren ist es den Jägern allerdings nicht gelungen, die starke Vermehrung der Wildschweine zu verhindern. Auf der Suche nach Insekten, Würmern, Bucheckern, Eicheln und Wurzeln wühlen diese den Boden auf und richten damit auf Äckern und inzwischen sogar schon in Städten großen Schaden an. Dort belästigen sie auch Menschen und greifen deren Hunde an. Wildschweine leben in sogenannten Rotten, die meistens hauptsächlich aus Schwestern und deren Frischlingen bestehen. Die männlichen Wildschweine leben in eigenen Gruppen und suchen nur im Frühjahr während der Paarungszeit die Nähe der Weibchen.

Eichhörnchen und Eichelhäher vergraben im Herbst Eicheln und Bucheckern als Wintervorrat. Weil sie im Winter aber nicht alle wiederfinden, tragen sie damit zur Vermehrung der Bäume bei. Im Gegensatz zum vegetarisch lebenden Eichhörnchen bevorzugt der Fuchs tierische Nahrung. Er frisst vor allem Mäuse, aber auch geschwächte kleinere Waldtiere.

Auch im lockeren Waldboden leben viele Tiere, die auch Hobbywaldforscher gut mit sogenannten Becherlupen untersuchen können. Da gibt es verschiedene Arten von Würmern, Springschwänzen, Käfern, Larven, Asseln, Hundertfüßern, Tausendfüßern und Spinnen. Die häufigsten Bodenbewohner kann man allerdings nur mit einem Mikroskop sehen, denn die Bakterien sind normalerweise extrem klein und zählen daher zu den Mikroorganismen. Vor allem der Regenwurm lockert und belüftet den Boden und düngt ihn mit seinem Kot. Aber auch viele andere Bodenbewohner tragen zur Bildung von fruchtbarem Humus bei, indem sie abgefallene Blätter und tote Lebewesen fressen und letztlich zu Mineralstoffen zersetzen, von denen sich dann wieder die Pflanzen ernähren.

Zu den besonders nützlich Tierarten des Waldes gehören auch die Waldameisen, die deswegen besonders geschützt werden. Auch sie fressen viele Insekten, die sonst ihrerseits Pflanzen fressen würden. Manche Ameisenarten bauen große Ameisenhügel.

Insgesamt zeichnen sich gesunde Wälder durch eine große Artenvielfalt (Biodiversität) aus. Im ökologischen Gleichgewicht spielt jede Spezies ihre Rolle und ihre Vielfalt stabilisiert das Gleichgewicht. Man erkennt diese Biodiversität allerdings nur, wenn man sich die Pflanzen und Tiere des Waldes genau ansieht und möglichst viele von ihnen kennt.

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Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0

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