British Veterinary Journal 1974; 130: lxv-lxvii

Ingrid Schütt-Abraham, 17.07.2002

Gliederung


Bibliographische Angaben

Pattison, I.H.; Hoare, M.N.; Jebbett, J.N.; Watson, W.A. - Further Observations on the Production of Scrapie in Sheep by Oral Dosing with Foetal Membranes from Scrapie-affected Sheep - British Veterinary Journal 1974; 130: lxv-lxvii

Meine Zusammenfassung des Artikels

Der Artikel teilt das Endergebnis des bereits 1972 beschriebenen Versuchs mit. Während nach der damaligen Beobachtungszeit von nur 30 Monaten sich anscheinend nur die Fruchthüllen von 4 der 6 klinisch Scrapie-kranken Schafe als infektiös erwiesen hatten, waren 58 Monate nach Setzen der Infektion auch Schafe an Scrapie erkrankt, welche die Fruchthüllen der restlichen beiden scrapie-kranken Schafe erhalten hatten. Die Inkubationszeit schwankte zwischen 21 und 57 Monaten bei den oral inokulierten Schafen und zwischen 25 und 55 Monaten bei den intrazerebral inokulierten.

Auch nach Ende des Versuches ließ sich kein Zusammenhang zwischen der Menge des verabreichten Materials oder der Art der Inokulation und der Zahl der Scrapiefälle oder der Länge der Inkubationszeit erkennen.

Anmerkungen der Rezensentin

Es wäre zu erwarten gewesen, dass Scrapie bei intrazerebral inokulierten Schafen leichter und früher als bei oral infizierten zum klinischen Ausbruch von Scrapie geführt hätte. Dies war jedoch nur bei 4 der 6 Spenderschafe der Fall. Demgegenüber erkrankten die beiden von Spender D oral infizierten Schafe bereits nach 22 und 24 Monaten, während von den beiden intrazerebral inokulierten selbst nach 58 Monaten erst eins erkrankt gewesen sein soll, was extrem unwahrscheinlich klingt. Allerdings ist über den Genotyp der Empfängertiere nichts bekannt. Es ist daher durchaus möglich, dass die intrazerebral inokulierten und erst spät erkrankten Tiere einem deutlich resistenteren Genotyp angehörten als die nach oraler Infektion bereits früh erkrankten. Über den Verbleib des jeweils vierten von Spenderschaf B oder D infizierten Schafes schweigen sich die Autoren leider ebenso aus wie über das Schicksal der restlichen zwei von Spender C infizierten Schafe. Sie fehlen einfach in der Ergebnistabelle und haben wohl daher das Versuchsende gesund erlebt. Auch das weitere Schicksal der seinerzeit infizierten Ziegen wird verschwiegen, obwohl 26 von ihnen zum Zeitpunkt der Abfassung des Zwischenberichtes noch klinisch gesund gewesen sein müssen.

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