Antworten aus und zu unserem Biologiebuch

Roland Heynkes, 20.11.2015

Diese Seite dient der Selbstkontrolle für diejenigen, welche die Aufgaben zum Buch selbständig bearbeitet haben und nun ihre Antworten überprüfen wollen.

Diese Tabelle zeigt meine Lösungsvorschläge.
1 Beschreibe die Eigenschaft, die Euglena so besonders macht!
Euglena stellt die Unterscheidung zwischen tierischen und pflanzlichen Einzellern in Frage. Steht ausreichend Licht zur Verfügung, vermehren sich Chloroplasten in Euglena, betreiben Fotosynthese und färben den Einzeller grün. Fehlt es an Licht, nimmt die Zahl der Chloroplasten ab, Euglena wird blass und muss mehr Biomoleküle fressen. Es gibt auch Euglena-Spezies, die ihre Chloroplasten komplett verloren haben und in denen deshalb auch bei ausreichendem Licht keine neuen mehr entstehen können.
2 Nenne das Material, aus dem die Geißeln von Euglena bestehen!
Die Geißeln von Euglena bestehen aus Microtubuli, die auch die dicksten Elemente des Cytoskeletts bilden.
3 Überlege, wofür Euglena seine lange Geißel braucht!
Mit seiner langen Geißel kann Euglena rotieren und schwimmen.
4 Beschreibe, wie Euglena feststellt, aus welcher Richtung das Licht kommt!
Euglena rotiert, bis sein rot gefärbter Augenfleck den Fotorezeptor beschattet. Vom Fotorezeptor aus betrachtet zeigt dann der Augenfleck genau auf die Lichtquelle.
5 Erkläre, wie sich Euglena vermehrt!
Euglena vermehrt sich durch Zellteilung, nachdem sich zunächst der Zellkern und danach auch andere Organellen geteilt haben.
6 Erkläre, wie Euglena-Stämme ohne Chloroplasten entstehen können!
Wenn bei höheren Temperaturen viele Längsteilungen rasch nacheinander erfolgen, können einzelne Euglena entstehen, die keinen Chloroplasten erhalten haben.
7 Beschreibe die im Buch erwähnten Lebensräume der Pantoffeltierchen!
Pantoffeltierchen leben in Tümpeln oder an Heu oder Laub, das von Destruenten schon teilweise zersetzt wurde.
8 Beschreibe die äußerlichen Eigenschaften der Paramecien!
Paramecien werden ungefähr 0,3 mm lang und tragen auf ihrer elastischen Zellhaut (Pellicula) mehr als 10.000 rhythmisch schlagende Wimpern, mit deren Hilfe der tierische Einzeller um seine Längsachse rotierend durch Wasser schwimmt.
9 Benenne die beiden Zellkerne der Pantoffeltierchen!
Pantoffeltierchen besitzen einen kleinen, den vollständigen Bauplan enthaltenden Mikronucleus. Zusätzlich enthalten sie einen großen, alle Chromosomen mehrfach enthaltenden Makronucleus.
10 Erkläre, wie sich Pantoffeltierchen ernähren!
Mit Wimpern im Bereich des Mundfeldes strudeln Pantoffeltierchen Nahrungspartikel (Bakterien oder Pflanzenreste) zum Zellmund. Dort werden sie (durch Endocytose) in eine Nahrungsvakuole (Endosom) aufgenommen. Während in ihr (nach Fusion mit Lysosomen) die Nahrungspartikel verdaut werden, wandert die Nahrungsvakuole auf einer festgelegten Bahn durch das Cytoplasma zum Zellafter. Die freigesetzten Nährstoffe werden ins Cytoplasma abgegeben. Unverdauliches wird am Zellafter ausgeschieden.
11 Entwickle eine Hypothese zu der Frage (Rate), durch welche von tierischen Zellen bekannten Vorgänge die Aufnahme der Nahrung in die Zelle sowie die Ausscheidung unverdaulicher Reste erfolgen!
Die Aufnahme der Nahrung in die Zelle erfolgt durch Endocytose, die Ausscheidung unverdaulicher Reste durch Exocytose.
12 Fasse die Informationen des Buches über pulsierende Vakuolen zusammen!
Euglena und Paramecium besitzen pulsierende Vakuolen. Sternförmig um diese herum sind Kanälchen angeordnet, die Wasser mit darin gelösten Salzen und Abfallstoffen aus dem Cytoplasma aufnehmen. Im Buch wird behauptet, die Kanälchen würden sich rhythmisch nach außen entleeren.
13 Überprüfe diese Aussagen des Buches!
Es fehlt den Aussagen des Buches an innerer Logik. Würden sich die Kanälchen wirklich selbst rhythmisch nach außen entleeren, dann wären die pulsierenden Vakuolen überflüssig. Tatsächlich leiten die sternförmig angeordneten Zuführungskanälchen das Wasser nur in die Sammelbläschen, aus denen die beiden pulsierenden Bläschen (kontraktilen Vakuolen) das Wasser ansaugen und über einen Exkretionsporus aktiv ausscheiden.
14 Entwickle eine Hypothese zur Herkunft des Wassers, welches die pulsierenden Vakuolen ausscheiden!
Weil die Pantoffeltierchen in Süßwasser leben, lässt Osmose ständig Wasser in die Zellen eindringen.
15 Fasse zusammen, wie Paramecien auf welche Reize reagieren!
Paramecien nehmen Temperatur-Unterschiede, chemische Reize und mechanische Hindernisse wahr und reagieren darauf mit Richtungsänderungen durch Veränderungen des Wimpernschlages.
16 Erkläre den Unterschied zwischen autotrophen und heterotrophen Organismen!
autotrophe Organismen benötigen keine energiereiche Nahrung, weil sie die Strahlungsenergie bestimmter Anteile des Lichts oder die chemische Energie bestimmter anorganischer Stoffe wie Schwefelwasserstoff nutzen können. Ihnen genügen daher anorganische Kohlenstoffquellen wie Kohlenstoffdioxid (CO2). Heterotrophe Organismen müssen energiereiche Nahrung aufnehmen. Falsch ist allerdings die vom Buch gemachte Gleichsetzung von Nahrung mit energiereichen organischen Substanzen, denn zu unserer Nahrung gehören auch die Ballaststoffe, deren chemische Energie wir nicht nutzen können. Auch Nährstoffe müssen keineswegs nutzbare chemische Energie enthalten. Das gilt für Pflanzennährstoffe und unsere Mikronährstoffe, zu denen Vitamine sowie Spurenelemente und andere Mineralstoffe gehören.

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