Aust. N.Z. J.Med., 1976, 6: 146-149

Ingrid Schütt-Abraham, 14.09.2003

Gliederung


Bibliographische Angaben

Tan, K.L.; Hwang, W.S. (1976): Neonatal Brain Tissue Embolism in the Lung. Aust.N.Z.J.Med. 1976; 6: 146-149

Meine Zusammenfassung des Artikels

Bei einer spontan einsetzenden Geburt aus Beckenendlage wurde der Kopf des Neugeborenen mit Hilfe von Wrigley-Zangen ausgezogen. Das lebensschwache Neugeborene erholte sich nur vorübergehend. Es zeigte nach sechs Stunden eine leichte Eindellung des Kopfes mit kleinem Kephalhämatom in der rechten Scheitelgegend, entwickelte Anzeichen einer intrakranialen Blutung mit erhöhtem Hirninnendruck und starb 36 Stunden nach der Geburt.

Die Autopsie ergab einen erhöhten Schädelumfang mit Erweiterung der vorderen Fontanelle. Im rechten Scheitelbereich fand sich ein 5 x 3 cm großes Kephalhämatom. Im Bereich des Tentoriums wurde ein ca. 10 ml umfassender Blutpfropf gefunden. Das Tentorium war mehrfach zerrissen. Dach und Zentrallappen des Kleinhirns sowie insbesondere der caudale Bereich der Großhirnrinde wiesen Blutungen und Nekrosen auf. Der Liquor cerebrospinalis enthielt Blut. Im Subarachnoidalraum, nicht jedoch in den Venen und venösen Blutleitern von Falx und Tentorium, wurden abgelöste Hirnrindengewebsteilchen gefunden. In der rechten Lunge wurde in einer großen Lungenarterie ein aus Gehirn- und Hirnhautgewebe bestehender und mit Fibrin überzogener Embolus gefunden. Einige kleinere Lungenarterien enthielten weitere Emboli, in denen jedoch kein Gehirngewebe nachgewiesen wurde.

Offenbar hatte die vorübergehende Verformung des Kopfes bei der zangengestützten Geburt genügt, um das Tentorium zu zerreißen und Gehirngewebspartikel abzulösen, die Emboli dann in den Körperkreislauf ausgeschwemmt wurden.

Liste meiner Artikelzusammenfassungen
TSE-Hypertext-Projekt
meine Startseite


Kommentare und Kritik von Fachleuten sind jederzeit willkommen.

Copyright Ingrid Schütt-Abraham