Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund |
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Es ist nicht genau bekannt, wie lange Menschen schon mit Hunden zusammen leben, jagen und abeiten. Die ältesten hundeartigen Knochenfunde sind aber über 30.000 Jahre alt und die DNA (der Bauplan) in einem ungefähr 33.000 Jahre alten Knochen ähnelte stärker dem Bauplan heutiger Hunde als den Bauplänen von Wölfen. Vergleicht man die Baupläne vieler heute noch lebender Hunderassen, dann findet man die größte Unterschiedlichkeit in Südostasien. Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich die Anpassung des Wolfes an den Menschen in China geschah. Von dort aus breitete sich der Hund auf sämtliche Siedlungsgebiete des Menschen aus und erreichte selbst Texas in den USA schon spätestens vor 9.400 Jahren. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Mensch Amerika und andere schwer zugängliche Teile der Erde ohne die Hilfe von Hunden erst viel später erreicht hätte.
Der beste Freund des Menschen |
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Wolf |
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Ausschnitt eines Photos von Martin Mecnarowski, CC BY-SA 3.0 |
Der Wolf scheint die erste Tierart gewesen zu sein, aus der sich Haustiere von Menschen entwickelten. Wir sprechen heute von der Tierart Hund, von der es viele, sehr unterschiedlich aussehende Rassen gibt. Man könnte sie allerdings auch Wolfsrassen nennen, weil Wölfe und Hunde miteinander bis heute nicht selten fortpflanzungsfähige Nachkommen haben. Andererseits könnte man auch schon von verschiedenen Hundearten sprechen, weil sich die größten mit den kleinsten Hunderassen gar nicht mehr paaren können.
einige Hunderassen |
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Abbildung Till art. Hunden III aus dem uralten Buch Nordisk familijebok, S. 1312-1313 |
Es gibt so viele Hunderassen, weil Menschen zunächst Hunde für bestimmte Aufgaben und später einfach Hunde gezüchtet haben, die ihnen besonders gut gefielen, mit denen sie Preise gewinnen oder die sie besonders teuer verkaufen konnten. Früher waren Hunde hauptsächlich Wachhunde, Jagdhunde, Hütehunde (Hirtenhunde) oder Schlittenhunde. Heute gibt es auch Polizeihunde, Rettungshunde, Blindenhunde, Schulhunde, Assistenzhunde, Spürhunde für die Suche nach Drogen, Sprengstoffen, Waffen oder Menschen sowie Hunde, die Menschen warnen, wenn diese Krankheiten wie Krebs oder Diabetes haben oder wenn gefährliche Zustände wie epileptische Anfälle oder Unterzuckerung drohen. Zumindest gegenüber den Menschen in ihren Familien sind Hunde sehr hilfsbereit und besorgt.
Ein Blindenführhund |
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Honza Groh, CC BY-SA 3.0 |
Die besonderen Fähigkeiten der Hunde |
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Hunde sind so vielfältig einsetzbar, weil sie über einzigartige Fähigkeiten verfügen. Mit ihren großen Nasen können sie sehr viel besser riechen als Menschen. Deshalb werden Hunde manchmal auch als Nasentiere bezeichnet.
Hundenase |
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Steffen Heinz, CC BY-SA 3.0 |
Hohe Töne oberhalb menschlicher Stimmlagen können Hunde besser als Menschen hören und sie sehen auch anders als wir. Die Farbe Rot können sie nicht sehen, aber dafür das für uns unsichtbare ultraviolette Licht.
Farbensehen bei Hunden und Menschen |
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Steffen Heinz, CC BY-SA 3.0 |
Genau wie wir moderne Menschen stammen auch die Hunde von Raubtieren ab, die ihre Beute zu Tode hetzten und dabei in Gruppen eng zusammen arbeiteten. Wegen ihrer Gruppenjagd sind Wölfe so intelligent und wegen ihrer Ausdauer waren sie ideale Jagdpartner für Menschen, die vor Jahrtausenden auch noch ausgezeichnete Langstreckenläufer waren. Hunde sind nicht mehr ganz so intelligent wie Wölfe, aber Schlittenhunde können immer noch extrem ausdauernd laufen.
Einzigartig unter allen Tierarten ist die Fähigkeit des Hundes, Menschen zu verstehen. Im Gegensatz zum Wolf beobachtet der Hund seine Menschen sehr genau, achtet auf ihre Stimmen und Gesten und riecht, wenn Menschen krank werden. Hunde können über Hundert menschliche Worte erlernen und wissen daher nach entsprechendem Training ganz genau, ob sie einen Schlüssel oder die Zeitung bringen bzw. links oder rechts herum laufen sollen. Und wenn sie Blinde führen, achten sie sogar darauf, dass ihr Mensch nirgendwo mit dem Kopf anstößt.
Was wir über Hunde wissen sollten |
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Der Körperbau des Hundes |
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Skelette von dänischer Dogge und Chihuahua |
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ein anonymer Biologe, CC0 1.0 |
Im Gegensatz zum Menschen laufen Hunde auf vier Beinen und treten nur mit den Zehen auf. Für uns sieht es deshalb so aus, als hätten Hunde sehr kurze Füße. In Wirklichkeit sind die Füße der Hunde mindestens so lang wie unsere, aber die Handgelenke und Fersen stehen beim Hund so weit über dem Boden, dass sie von vielen Menschen mit Ellbogen bzw. Knien verwechselt werden. Zu diesem Irrtum kommt es auch deshalb, weil die Knie und Ellbogen beim Hund direkt an der Unterkante des Rumpfes liegen. Weil der Hund nicht aufrecht läuft, braucht er auch kein so großes Becken wie wir Menschen. Dafür besitzt er von Natur aus einen langen Schwanz, mit dem er Gefühle ausdrücken und beim schnellen Laufen steuern kann.
Knochengruppen im Hundeskelett |
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Die farbige Grafik zeigt gelb die Schädelknochen (1), pink die Halswirbelsäule (2), rosa eines der beiden Schulterblätter (3), ockergelb die Brustwirbelsäule und die Rippen (4), blau die Lendenwirbelsäule (5), blassgrün die Schwanzwirbelsäule (7), hellblau links die Oberarm- und Unterarmknochen (8) sowie rechts das Becken, die Oberschenkel- und die Unterschenkelknochen (9) sowie schließlich grau die Hand- und Fußknochen (10). Schlüsselbeine hat der Hund nicht. |
Tom Bjornstad, GNU Free Documentation License |
Vor Verletzungen beim Rennen schützen den Zehengänger Hund seine weich gepolsterten Ballen mit einer dicken, harten Hornhaut unter den Zehen. Die dicken, stumpfen Krallen können Hunde im Gegensatz zu Hauskatzen nicht einziehen.
Die Knochen im Skelett des Hundes |
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wichtige Knochennamen im Hundeskelett |
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1. Fingerknochen, 2. Mittelhandknochen, 3. Handwurzelknochen, 4. Speiche, 5. Elle, 6. Oberarmknochen, 7. Rippenknorpel, 8. Rippenknochen, 9. Schulterblatt, 10. Halswirbelknochen, 11. Schädelknochen, 12. Oberkiefer, 13. Unterkiefer, 14. Brustwirbelknochen, 15. Lendenwirbelknochen, 16. Beckenknochen, 17. Oberschenkelknochen, 18. Schwanzwirbelknochen, 19. Kniescheibe, 20. Wadenbein, 21. Schienbein, 22. Fersenbein, 23. Fußwurzelknochen, 24. Mittelfußknochen, 25. Zehenknochen, 27. Brustbein |
Wilhelm Ellenberger, Hermann Baum und Hermann Dittrich im Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler 1911-1925 - Nur die Striche und Nummern sind von mir und die 18 fehlt. |
Die Knochen im Skelett des Menschen zum Vergleich |
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wichtige Knochennamen im menschlichen Skelett | |
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1. Fingerknochen, 2. Mittelhandknochen, 3. Handwurzelknochen, 4. Speiche, 5. Elle, 6. Oberarmknochen, 7. Rippenknorpel, 8. Rippenknochen, 9. Schulterblatt, 10. Halswirbelknochen, 11. Schädelknochen, 12. Oberkiefer, 13. Unterkiefer, 14. Brustwirbelknochen, 15. Lendenwirbelknochen, 16. Beckenknochen, 17. Oberschenkelknochen, 19. Kniescheibe, 20. Wadenbein, 21. Schienbein, 22 Fersenbein, 23. Fußwurzelknochen, 24. Mittelfußknochen, 25. Zehenknochen, 26. Schlüsselbein, 27. Brustbein | |
Sigismond Laskowski in Anatomie normale du corps humain 1894 Nur die Striche und Nummern sind von mir und die 18 fehlt. |
Der Schädel des Hundes |
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Hundeschädel |
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anonymer Fotograph, Public domain |
Das Photo von einem Hundeschädel zeigt, wie wenig Platz für ein Gehirn er enthält. Man sieht außerdem, dass sich der Schädel aus verschiedenen Knochen zusammensetzt. Letzteres sieht man noch deutlicher in der folgenden Zeichnung. Hier erkennt man auch besser das Raubtiergebiss eines Hundes, welches sich vom menschlichen Gebiss deutlich unterscheidet.
Hundeschädel |
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Przemek Maksim, CC BY-SA 3.0 |
Man sieht in Ober- und Unterkiefer ganz links die relativ kleinen Schneidezähne und rechts davon die langen, dolchartig spitzen Eckzähne, die man bei Hunden Fangzähne nennt. Mit ihnen fängt und tötet ein Hund seine Beute. Nach rechts folgen jeweils drei kleine Backenzähne und danach die großen Reißzähne. Hinter den Reißzähne sieht man ganz rechts noch zwei kleinere Backenzähne. Alle Backenzähne des Hundes unterscheiden sich von denen des Menschen sehr deutlich dadurch, dass sie keine relativ flachen Kauflächen zum Zermahlen pflanzlicher Nahrung besitzen. Stattdessen gleiten die Backenzähne von Ober- und Unterkiefer des Hundes wie die Hälften (Klingen, Schneiden, Blätter) einer Schere aneinander vorbei. Dadurch eignen sie sich besonders gut, um Fleisch abzuschneiden.
Das Verhalten von Hunden |
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Genaue Beobachtungen von Hunden und Wölfen sowie vergleichende Experimente haben viele Gemeinsamkeiten im Verhalten von Hunden und Wölfen nachgewiesen. Besonders auffällig sind das Markieren des Reviers mit Urin, die Geselligkeit, das gemeinsame Jagen durch Hetzen sowie die Gesten gegenüber ranghöheren und rangniedrigeren Mitgliedern des Rudels. Glücklicherweise werden Menschen von Hunden normalerweise auch ohne Kämpfe als ranghöher anerkannt.
Kommentare und Kritik von Fachleuten, Lernenden und deren Eltern sind jederzeit willkommen.
Roland Heynkes, CC BY-SA-3.0 DE