Migration kann positiv wirken, wenn Politik für geeignete Rahmenbedingungen sorgt.

Roland Heynkes 5.12.2025, CC BY-SA-4.0 DE

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Die folgende Erörterung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie gibt nur wieder, was mir anlässlich einer Anfrage binnen weniger Stunden zu diesem Thema einfiel, über das ich aber selbstverständlich schon oft nachgedacht habe. Vielleicht mag ja jemand meinen kurzen Text als Einstieg in eine Diskussion annehmen.

Gliederung

Migration verhindert das Aussterben von Spezies durch lokale Katastrophen.
Migration sichert das Überleben einer Spezies durch genetische Vielfalt.
Vor Millionen Jahren begann durch Migration die Entstehung menschlicher Rassen.
Später vermischte Migration die menschlichen Rassen zu unserer heutigen genetischen Vielfalt.
Migration verhindert Inzucht durch zu lange Isolation.
Biologisch betrachtet ist die rassistische Idee der Erhaltung einer reinen Rasse dumm.
Wenn Rassisten migrieren, kann das biologische und kulturelle Vielfalt vernichten.
Migration durch Zwang oder falsche Versprechungen.
Flucht vor Krieg, Umweltkatastrophen, Armut oder Perspektivlosigkeit
Migration kann nur mit gegenseitigem Respekt und ausreichenden Ressourcen positiv wirken.
Migration ist oft mit dem Problem der Traumatisierung verbunden.
Auf die Dosis kommt es an.
Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Migration.
Positiv wird Migration durch eine klug regulierende Einwanderungspolitik.
Einwanderungspolitik muss Einheimische und Migranten schützen.

Migration verhindert das Aussterben von Spezies durch lokale Katastrophen. nach oben

Jede kleine Insel versinkt irgendwann im Meer. Und mit ihr verschwinden auch alle endemischen Spezies, die nur auf ihr lebten. Der Klimawandel treibt kälteliebende Spezies immer weiter die Berge hinauf, bis es nicht weiter geht und sie aussterben. Verschont bleiben nur die Spezies, die migrieren können. Spezies mit zu kleinen Verbreitungsgebieten können auch ausgelöscht werden, wenn es zu lokalen Katastrophen wie dem Ausbruch eines Supervulkans, dem Einschlag eines Asteroiden oder der Vernichtung eines Ökosystems durch Holzfäller und Landwirtschaft kommt. Migration vergrößert den Lebensraum einer Spezies und reduziert schon dadurch das Aussterbe-Risiko. Und es gibt Hinweise auf katastrophale Vulkanausbrüche, die Teile der damaligen Menschheit an den Rand des Aussterbens brachten.

Migration sichert das Überleben einer Spezies durch genetische Vielfalt. nach oben

Migration ist seit Millionen Jahren eine der wesentlichen Eigenschaften, die unsere Spezies von den anderen Menschenaffen unterscheidet. Schon der Homo erectus breitete sich in ganz Afrika aus und einzelne Gruppen wanderten als Jäger und Sammler durch Teile von Asien und Europa. Während Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang Utans nur in Wäldern leben, mussten sich Menschen an viele sehr unterschiedliche Ökosysteme anpassen. Dadurch entwickelten sich die in verschiedenen Regionen lebenden Menschen noch stärker auseinander als beispielsweise Berggorillas und Flachlandgorillas. Denn in unterschiedlichen Umwelten sind verschiedene Allele (Varianten) eines Gens von Vorteil. Deshalb unterscheiden sich Eisbären relativ stark von Braunbären, obwohl sie immer noch fortpflanzungsfähige Nachkommen miteinander haben können und demnach nicht verschiedene Spezies, sondern nur unterschiedliche Subspezies sind. Subspezies ist ein von Wissenschaftlern bei Wildtieren angewandter Fachbegriff für Rasse.

Die über lange Zeit überwiegend getrennte Entwicklung in unterschiedlichen Ökosystemen und die gelegentliche Entstehung von Mischlingen hat die genetische Vielfalt der gemeinsamen Spezies Bär enorm gesteigert. Das ist ein großer evolutionärer Vorteil gegenüber einer Spezies, die nur in einem Ökosystem oder gar auf einer kleinen Insel vorkommt. Denn eine genetisch einheitliche Spezies kann relativ leicht durch eine Seuche oder durch plötzlich stark veränderte Umweltbedingungen ausgelöscht werden. Deshalb gelten heute Spezies mit sehr geringer genetischer Vieltfalt wie Geparde oder Nashörner als vom Aussterben bedroht, obwohl es noch relativ viele von ihnen gibt. Auch von der Menschheit wird immer wieder behauptet, unsere genetische Vielfalt sei gering. Aber das Gegenteil ist richtig.

Vor Millionen Jahren begann durch Migration die Entstehung menschlicher Rassen. nach oben

Durch Migration entfernten sich einige Menschengruppen anfangs so weit von einander, dass sie den Kontakt zueinander verloren und sich über viele Tausend Jahre getrennt voneinander zu verschiedenen Menschen-Rassen entwickelten. Vor einigen Hunderttausend Jahren entstanden so die früher irrtümlich als unterschiedliche Menschen-Spezies betrachteten Rassen Neandertaler, Denisova-Mensch, Homo sapiens und Homo floresiensis. Genetische Studien sprechen dafür, dass es noch weitere Menschen-Rassen gab, von denen aber noch keine Knochen gefunden wurden.

Später vermischte Migration die menschlichen Rassen zu unserer heutigen genetischen Vielfalt. nach oben

Mit der Zeit dehnten sich die Verbreitungsgebiete dieser recht unterschiedlichen Menschen-Rassen aus und an den Grenzen ihrer Territorien trafen Neandertaler auf Denisova-Menschen, Neandertaler auf den Homo sapiens und Homo sapiens auf Denisova-Menschen. Manchmal hatten sie interrassischen Sex miteinander und es entstanden Mischlinge. Manche dieser Mischlinge erbten günstige Kombinationen der Eigenschaften ihrer Eltern wie beispielsweise die Fruchtbarkeit des Homo sapiens und das an Europa angepasste Immunsystem des Neandertalers. Und Tibeter sind in der Sauerstoff-armen Luft hoher Berge deshalb soviel stärker als andere Menschen, weil auch Denisova-Menschen zu ihren Vorfahren gehören. Aber auch die weniger günstigen Mischungen der Erbanlagen zweier Menschen-Rassen waren biologisch wertvoll, weil sie die genetische Vielfalt der Menschheit insbesondere in den Gebieten erhöhten, in denen zwei oder mehr Menschen-Rassen sich mischten. Mit Ausnahme der meisten Afrikaner stammen heute bei allen Menschen einige wenige Prozent ihrer Gene von Neandertalern ab. Aber es sind bei Jedem andere Neandertaler-Gene. Auch die Existenz dieser unterschiedlichen Mischungen sorgt für die in Wirklichkeit große genetische Vielfalt der Menschheit.

Migration verhindert Inzucht durch zu lange Isolation. nach oben

Migration kann auch deshalb die genetische Vielfalt einer Spezies fördern, weil normalerweise nur kleine Gruppen auswandern oder wie bei den Wanderwölfen einzelne Individuen aus weit entfernten Populationen neue kleine und isolierte Rudel bilden. Denn je kleiner eine isolierte Subpopulation ist, desto leichter können sich in ihr neue Mutationen etablieren.

Aber das sich neue Mutationen in kleinen Subpopulationen leichter durchsetzen, ist zwar gut für die genetische Vielfalt einer Spezies, jedoch riskant für die Subpopulation. Denn es passieren viel mehr schädliche als nützliche Mutationen. Dadurch breiten sich in kleinen Populationen durch Inzucht Erbkrankheiten aus. Wenn die Eltern eines Menschen zu nah miteinander verwandt sind, dann hat dieser Mensch ein erhöhtes Risiko, von beiden Eltern die selben Erbkrankheiten und Schwächen geerbt zu haben. Die können tödlich sein, wenn Kinder von beiden Eltern das selbe krank machende Allel erben. Man kennt das Problem von kleinen Religionsgemeinschaften oder dem früheren Hochadel, deren Mitglieder über Generationen nur unter sich heirateten. Am Ende war alle Königshäuser zu eng miteinander verwandt und litten unter verschiedenen Erbkrankheiten. Deshalb sind in fast allen menschlichen Gesellschaften Geschwister-Ehen und Sex zwischen Eltern und ihren Kindern tabu. Bei vielen Naturvölkern war und ist es üblich, dass Frauen von einer Gruppe in eine möglichst wenig verwandte Gruppe wechseln, damit sie gesunde Kinder bekommen. Heute haben viele Kinder Eltern aus verschiedenen Kontinenten, sodass ihre Genome (Baupläne) einzigartige Mischungen darstellen und die so wichtige genetische Vielfalt der Menschheit immer weiter steigern.

Biologisch betrachtet ist die rassistische Idee der Erhaltung einer reinen Rasse dumm. nach oben

Die Mischlinge zwischen Homo sapiens, Neandertaler und Denisova-Menschen waren evolutionär so erfolgreich, dass heute außerhalb Afrikas nur noch Nachkommen dieser Mischlinge leben. Eine von nationalsozialistischen Rasse-Hygienikern erträumte reine Rasse hat es in Europa seit dem Aussterben der Neandertaler nie gegeben. In Afrika ist die genetische Forschung noch nicht so weit, aber erste Ergebnisse zeigen, dass es auch in Afrika verschiedene Menschen-Rassen gab, die sich zum Homo sapiens vermischten. Insgesamt ist die genetische Vielfalt in Afrika heute sogar größer als auf allen anderen Kontinenten. Diese Beispiele zeigen, dass Migration in die Isolation aufgrund des Inzucht-Problems biologisch riskant ist, während Migration dann biologisch nützlich ist, wenn sie die genetische Durchmischung einer Gesellschaft vergrößert. Und weil die genetische Vielfalt in schwierigen Zeiten das Überleben der Menschheit sicherte und sichern wird, ist der rassistische Traum von der Erhaltung einer reinen Rasse eine wirklich dumme Idee.

Allerdings ist diese rein biologische Betrachtung des Phänomens Migration nicht die einzig relevante. Während Migration wahrscheinlich auch die frühe kulturelle Evolution der Menschheit durch Weitergabe von Wissen förderte, gibt es viele historische Beispiele für freiwillige oder erzwungene Migrationen mit fatalen Folgen für Migranten, Einheimische oder ganze Zivilisationen.

Wenn Rassisten migrieren, kann das biologische und kulturelle Vielfalt vernichten. nach oben

In der Vergangenheit gab es mehrfach Völkerwanderungen, bei denen die Einwanderer die bis dahin dort lebenden Menschen einfach nahezu vollständig ausrotteten, weil sie die Ureinwohner für Mitglieder einer minderwertigen Rasse oder Anhänger einer „falschen“ Religion hielten oder deren Lebensweise als vermeintlich primitiv verachteten. Oft wollten die Migranten auch einfach nur das Land der Einheimischen stehlen. So wurden beispielsweise die vor sieben Tausend Jahren dunkelhäutigen und blauäugigen europäischen Jäger und Sammler durch die von Osten einwandernden hellhäutigen Bauern ausgerottet. Tausende Jahre später war die Migration dieser neuen Europäer nach Afrika, Amerika und Australien für deren Ureinwohner und deren Zivilisationen ähnlich katastrophal. Es gab zwar auch in diesen Fällen Mischehen mit großartigen Kindern, aber die wurden von den hellhäutigen Nachkommen der Einwanderer meistens rassistisch ausgegrenzt.

Migration durch Zwang oder falsche Versprechungen nach oben

Heute von jedem anständigen Menschen abgelehnt wird jede Form erzwungener Migration. Beispiele dafür sind die bis heute stattfindende Sklaverei, Vertreibungen während oder nach Kriegen oder Bürgerkriegen, die Verschleppung von Kindern, Frauen oder Kriegsgefangenen. Besonders grausam waren Todesmärsche wie die der Armenier oder die von Gefangenen der Nazis sowie deren millionenfachen Transporte in Vernichtungslager. Konzentrationslager für deportierte Menschen gibt es in verschiedenen Ländern immer noch.

Ähnlich schändlich sind durch falsche Versprechungen ausgelöste Migrationen. So geraten Frauen in die Zwangsprostition, indem sie aufgrund vorgetäuschter Jobangebote in andere Länder migrieren. In andere Länder gelockte Arbeiter werden beispielsweise in der Landwirtschaft ausgebeutet und erhalten statt Löhnen lediglich Essen und eine Massenunterkunft. Putin lockt arme oder unterbezahlte Männer mit der Aussicht auf gut bezahlte Jobs in der russischen Armee nach Russland und schickt sie dann als Kanonenfutter an die Front.

Flucht vor Krieg, Umweltkatastrophen, Armut oder Perspektivlosigkeit nach oben

Problematisch schon aufgrund großer Zahlen ist Migration, wenn ganze Bevölkerungsgruppen vertrieben werden oder wenn Menschen massenhaft vor Krieg, Umweltkatastrophen, Armut oder Perspektivlosigkeit fliehen. Denn dann werden Flüchtlinge schon aufgrund ihrer großen Zahl zum Problem für die Menschen, zu denen sie fliehen. Egal, ob sie innerhalb ihrer eigenen Länder oder in andere Länder migrieren, sie überfordern die Infrastruktur und die finanziellen Mittel der aufnehmenden Bevölkerung. Oft werden dann schon vorher vorhandene Probleme wie Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, ineffektive Verwaltungen, ein unflexibles Schulsystem, Verschuldung oder eine unfähige Regierung unerträglich. Das spaltet Gesellschaften, radikalisiert Parteien und wird deshalb auch von feindlichen Regierungen wie der russischen als Teil hybrider Kriegsführung zur Destabilisierung anderer Staaten benutzt, indem man Migrationsströme verursacht und in bestimmte Länder lenkt.

Noch größer sind diese Probleme für die Flüchtlinge selber, denn sie haben zusätzlich viel verloren und Schreckliches erlebt, wurden heimatlos und oft traumatisiert. In Notaufnahme-Einrichtungen haben sie keine Privatsphäre und auch Arbeitslosigkeit, Unsicherheit, Verständigungsprobleme sowie unerträgliche Wartezeiten aufgrund überforderter Verwaltungen verursachen Stress. Und wenn andere Flüchtlinge durch Kriminalität auffällig werden, verursacht das Angst vor der Reaktion der Einheimischen. Aber diese schlimme Gesamtsituation der Kriegsflüchtlinge fördert auch Gewaltausbrüche.

Zumindst in Deutschland ließen sich allerdings diese Probleme durch mehr Pragmatismus und Flexibilität wesentlich reduzieren. Zum Beispiel war es überheblich und dumm von unserer Kultusministerkonferenz, dass Angebot des ukrainischen Schulministeriums abzulehnen, ukrainische Schüler online durch ihre ukrainischen Lehrer unterrichten zu lassen. Ähnlich wie die in Deutschland mit ihren Familien stationierten amerikanischen und britischen Soldaten hätte man auch für Flüchtlinge gleicher Herkunft eigene Siedlungen bauen bzw. von Handwerkern unter ihnen bauen lassen können. Darin könnten zum Beispiel ukrainische Kinder von ukrainischen Erzieherinnen betreut oder von ukrainischen Lehrerinnen unterrichtet und ukrainische Patienten von ukrainischen Ärztinnen behandelt werden. In solchen Siedlungen könnten die Landsleute sich weitgehend selbst organisieren und verwalten, Viele könnten weiter ihren Berufen nachgehen und die Kinder würden nicht ihrer Heimat entfremdet.

Aber auch die pragmatischste und flexibelste Gesellschaft kann nicht beliebig viele Migranten aufnehmen, ohne selbst daran zu scheitern. Bei aller Hilfsbereitschaft muss eine aufnehmende Gesellschaft auch die eigene Überforderung verhindern. Man kann Grenzen schützen und Menschen statt Sozialhilfe Jobs anbieten. Und weil keine Gesellschaft beliebig viele Flüchtlinge aufnehmen kann, sollte man sich auf die Gruppen konzentrieren, am dringensten Schutz brauchen und am wenigsten Probleme bereiten. Anstatt beispielsweise unsere Verwaltungen mit der aufwändigen Ermittlung der Identitäten von Flüchtlingen ohne Ausweise zu überfordern, könnte man alle Leistungen auf die Flüchtlinge beschränken, die ihre Ausweise nicht verloren bzw. weggeworfen haben.

Das größte Problem ist die Armutsmigration von Menschen, die in ihren Herkunftländern für sich und ihre Kinder keine Zukunft sehen und deshalb versuchen, in wohlhabendere Länder auszuwandern, obwohl ihnen die Qualifikationen für die dortigen Arbeitsplätze und oft auch Verständnis für die Einheimischen und ihre Lebensweise fehlen. In ihrer Gesamtheit belasten Armutsmigranten die Sozialsysteme und die politische Stabilität von Gesellschaften, die es nicht schaffen, die Zuwanderung zu regulieren, die Potentiale integrierbarer Zuwanderer zu nutzen und eine Zunahme der Kriminalität durch gelungene Integration zu verhindern.

Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Migration. nach oben

Politisch unterscheidet man hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Wirkung sehr unterschiedlichen Arten von Migration:

Migration kann nur mit gegenseitigem Respekt und ausreichenden Ressourcen positiv wirken. nach oben

Die genannten Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass Migration für die aufnehmende Gesellschaft sehr gefährlich sein kann, wenn die Einheimischen von den in großer Zahl einwandernden Migranten nicht respektiert werden. Migration kann also ihre biologischen Vorteile nur ausspielen, wenn nicht zu viele Migranten gleichzeitig einwandern und wenn beide Seiten sich gegenseitig respektieren, sodass es zu einer Integration und Durchmischung kommt. In Indien hat das aufgrund des Kastensystems nicht so gut funktioniert, während vor allem die Westeuropäer Vorfahren aus fast allen Teilen der Erde besitzen.

Ein weiteres mit Migration verbundenes Problem können die begrenzten Ressourcen eines Landes sein. Hat beispielsweise das aufnehmende Land nicht genügend Wohnungen, Ärztinnen, Lehrer und Arbeitsplätze für die Zuwanderer, dann fühlen sich die Einheimischen bedroht und die Migranten unfair behandelt.

Migration ist oft mit dem Problem der Traumatisierung verbunden. nach oben

Besonders gefährlich kann es werden, wenn traumatisierten Geflüchteten nicht psychologisch geholfen werden kann. Man kennt das Problem von aus Kriegen heimkehrende Soldaten, die aufgrund ihrer Traumatisierung zur Gefahr für sich selbst, ihre Angehörigen und Fremde werden können. Auch deshalb ist Migration gefährlich, wenn eine Gesellschaft mehr Migranten aufnimmt, als sie menschenwürdig unterbringen, integrieren und wenn nötig behandeln kann.

Auf die Dosis kommt es an. nach oben

Positiv ist Migration dann, wenn kontinuierlich Menschen in andere Länder einwandern, weil sie deren Menschen und ihre Lebensweise gut finden. Denn wenn Migranten und Einheimische Kontakt zu einander suchen, dann bereichern sie sich gegenseitig auch mit ihren kulturellen Eigenheiten. Aber auch dann dürfen es nicht zu viele sein, wie der Unmut vieler Schweizer wegen der zu großen Anzahl deutscher Migranten zeigt, obwohl diese Deutschen qualifiziert sind, die Schweiz und die Schweizer lieben und in der Schweiz als gut verdienende Arbeitnehmer Steuern bezahlen. Ein Problem sind da schon kleine kulturelle Unterschiede wie das aus Schweizer Sicht zu große Selbstbewußtsein und ein als zu dominant empfundenes Auftreten der Deutschen.

Positiv wird Migration durch eine klug regulierende Einwanderungspolitik. nach oben

Traditionelle Einwanderungsländer wie Kanada unterscheiden strikt zwischen diesen Arten von Migration, kennen deren Vor- und Nachteile und steuern die Migration so, dass sie für das aufnehmende Land vorteilhaft ist. Nicht immer, aber oft ist eine so geregelte Migration auch für die Migranten vorteilhaft. Es gibt auch Länder, deren Regierungen Einwanderer rigoros abschrecken oder inzwischen gelernt haben, positive Aspekte der Migration zu nutzen und negative einzudämmen.

Einwanderungspolitik muss Einheimische und Migranten schützen. nach oben

In manchen Ländern werden Migranten beispielsweise in der Landwirtschaft oder als Zwangsprostituierte gnadenlos ausgebeutet. Aber es gibt auch Länder, deren Regierungen unfähig oder unwillig sind, erwünschte Arbeitsmigration zu fördern und gleichzeitig eine Überforderung ihrer Gesellschaften durch unregulierte Migration zu verhindern. Beides darf und muss nicht sein. Wenn Regierungen von den negativen Beispielen misslungener und den positiven Beispielen gelungener Migrationspolitik lernen, kann die Migration zum Vorteil aller Beteiligten sein. Aber dazu bräuchte es Politiker, die mehr können, als sich in ihren Parteien durchzusetzen.

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