Roland Heynkes, 5.7.2024
In diesem Hypertext sammle ich bei Bedarf Erklärungen von noch nicht allgemein bekannten Begriffen beim Thema: "Enzyme und Stoffwechsel":
- ADP steht in der Molekularbiologie für Adenosindiphosphat. ADP ist ein Nukleotid der Ribonukleinsäure RNA, nämlich das Diphosphat des Nukleosids Adenosin.
- Aktives Zentrum nennt man in der Biochemie den Teil eines Enzyms, der ein Substrat bindet und in eine chemische Reaktion drängt.
- Aktivierungsenergie nennt man ganz allgemein die Energiemenge, die erforderlich ist, um die Energie eines Teilchens oder mehrerer Teilchen auf ein höheres Niveau zu heben, auf dem das Teilchen dann zu ihm vorher nicht möglichen Aktivitäten fähig ist. Im Zusammenhang mit chemischen Reaktionen meint man mit Aktivierungsenergie die Energiemenge, die man Edukten zuführen muss, damit eine bestimmte chemische Reaktion in nennenswertem Umfang überhaupt beginnen und die Endprodukte (Produkte) bilden kann.
- Alkalisch nennt man alles, was einen pH-Wert über 7 besitzt bzw. verursacht.
- Aminosäure = einer von 21 unterschiedlichen Bausteinen für unsere Proteine
- Anabolismus heißt der Teil des Stoffwechsels, der aus einfacheren komplexere Biomoleküle aufbaut. Man sollte das Gegensatzpaar Anabolismus - Katabolismus nicht verwechseln mit dem Gegensatzpaar Baustoffwechsel - Energiestoffwechsel.
- Apoenzym heißt der Protein-Anteil eines Holoenzyms.
- Assimilation bedeutet Aufbau energiereicher Stoffe, wobei Energie zugeführt werden muss. Benötigt wird die Assimilation für Produktion von Biomolekülen in lebenden Zellen.
- Atombindung, Elektronenpaarbindung, homöopolare oder kovalente Bindung nennt man chemische Bindungen zwischen Nichtmetallen, bei denen das Bindungselektronenpaar beiden gebundenen Atomen gemeinsam angehört.
- ATP steht in der Molekularbiologie für Adenosintriphosphat. ATP ist einerseits ein Nukleotid der Ribonukleinsäure RNA, nämlich das Triphosphat des Nukleosids Adenosin. Andererseits ist ATP aber auch das Standardenergiepaket und ein wichtiges Regulatormolekül der Zelle.
- ATPase nennt man ein Enzym, das energiereiches ATP in die wesentlich energieärmeren Produkte ADP, Phosphat und ein Proton spaltet.
- basisch = wie eine Base alkalisch reagierend
- Der Baustoffwechsel umfasst alle nicht der Energie-Gewinnung oder Entgiftung dienenden Stoffwechselaktivitäten eines Lebewesens, die der Bereitstellung, dem Austausch oder der Entsorgung von Bausteinen seines Körpers dienen. Das Gegensatzpaar Energiestoffwechsel - Baustoffwechsel wird schon mal verwechselt mit dem Gegensatzpaar Katabolismus - Anabolismus, aber das ist nicht das selbe.
- Biokatalysator oder Enzym nennt man einen Katalysator, der von einem Lebewesen selbst hergestellt wurde. Die meisten Biokatalysatoren sind Proteine, aber sie können auch RNA-Moleküle sein.
- Biomoleküle sind in Lebewesen vorkommende und von ihnen produzierte chemische Verbindungen.
- Biosynthese = Synthese eines Biomoleküls in einem Lebewesen
- Chemische Energie im biologischen Sinne ist die Energie, die von Lebewesen durch chemische Reaktionen aus energiereichen Molekülen freigesetzt werden kann. Ganz wichtig ist die Umwandlung der Energie des Sonnenlichts in die chemische Energie des Traubenzuckers durch die Fotosynthese.
- Cofaktor heißt ein Metall-Ion oder kleines Molekül, das irreversibel (prosthetische Gruppe) oder reversibel (Cosubstrate) an ein Apoenzym bindet. Erst zusammen bilden das Apoenzym und sein Cofaktor das funktionsfähige Holoenzym.
- Cosubstrate sind nicht-metallische, als Cofaktoren dienende kleine organische Moleküle, die nicht fest und schon gar nicht kovalent an ein Enzym binden, sondern sich nach der Katalyse wieder vom Enzym trennen. Cosubstrate gehen verändert bzw. verbraucht aus einer Enzym-Reaktion hervor. Außerdem sind sie im Gegensatz zu Enzymen nicht substratspezifisch, weil sie mit verschiedenen Enzymen zusammenarbeiten können.
- Denaturierung bedeutet im Zusammenhang mit Proteinen und DNA die Auflösung der normalen, räumlichen Struktur, also die Entfaltung von Proteinen bzw. die Aufspaltung der DNA-Doppelhelix in zwei DNA-Einzelstränge.
- Diagramm nennt man die grafische Darstellung einer mathematischen Funktion, eine gemessene oder durch Beobachtung gewonnene Datenreihe, einer beispielsweise anatomischen Struktur oder eines Zusammenhangs mit dem Ziel, unübersichtliche Strukturen verständlicher oder Zusammenhänge erkennbar zu machen.
- Dissimilation bedeutet Abbau energiereicher Stoffe zum Zwecke der Energiegewinnung. Benötigt wird sie für die Energieversorgung lebender Zellen und benötigt für die Dissimilation werden in eukaryotischen Zellen Sauerstoff und Nährstoffe.
- Edukt nennt man in Chemie und Biochemie einen Ausgangsstoff einer chemischen Reaktion.
- Effekt = Wirkung, Auswirkung, Folge, Ergebnis, Auswirkung
- Eiweiße (Proteine) sind lange, gefaltete Ketten von Aminosäuren. Sie sind besonders in Eiern, Fisch und anderem Fleisch.
- Elektronen nennt man die elektrisch negativ geladenen Teilchen, die in der nahezu leeren Hülle eines Atoms je nach Betrachtungsweise herum fliegen oder als Wellen herum stehen.
- elektrostatisch = eine ruhende elektrische Ladung betreffend
- Elementarteilchen oder Fundamentalteilchen nennt man die kleinsten und deshalb unteilbaren Teilchen, aus denen unsere Welt besteht.
- endotherm = andauernde Energie-Zufuhr benötigende chemische Reaktion
- Energetische Kopplung heißt die Kopplung einer Energie verbrauchenden mit einer Energie liefernden Stoffwechselreaktion.
- Energie heißt alles was das Verrichten von Arbeit möglich macht.
- Energiestoffwechsel nennt man die Summe aller Stoffwechselvorgänge eines Lebewesens, die seiner Energieversorgung dienen.
- Enzym heißt ein Protein oder eine RNA mit der Fähigkeit, chemische Reaktionen zu beschleunigen und zu steuern.
- Enzym-Substrat-Komplex nennt man die vorübergehende Verbindung eines Enzyms mit seinem Substrat. Dabei kann das Enzym seine Form ändern und das Substrat wird in einen aktivierten Zustand versetzt oder in eine Position gebracht, in der es leichter zu einer bestimmten chemische Reaktion kommen kann.
- Eukaryot oder Eukaryont nennt man Organismen, deren Zellen durch einen Zellkern und andere Organellen in verschiedene Reaktionsräume unterteilt sind.
- eukaryotisch = zu Eukaryoten gehörend oder sie betreffend
- exotherm = Energie freisetzende chemische Reaktion
- Fließgleichgewicht nennt man einen Zustand, in dem etwas scheinbar weitgehend unverändert bleibt, obwohl ständig das ausgetauscht wird, woraus es besteht. Der Name, das Bild oder der Vergleich zur Erklärung dieses Phänomens ist das Fließgleichgewicht eines Flusses, der über längere Zeiträume scheinbar weitgehend unverändert, mit relativ geringfügigen Bewegungen seiner Oberfläche vor einem liegt, obwohl innerhalb von Sekunden das gesamte Wasser des betrachteten, kurzen Flussabschnittes ausgetauscht wird.
- Funktionelle Gruppen nennt man Atomgruppen, welche die Stoff-Eigenschaften und das Reaktionsverhalten des Gesamtmoleküls beeinflussen.
- Gen heißt ein Rezept für ein Protein (oder eine RNA).
- Genom heißt die Summe aller Gene eines Individuums oder einer Spezies.
- Glucose oder Traubenzucker heißt der Zucker, den Pflanzen mit Hilfe von Licht in ihren Blättern produzieren.
- Holoenzym heißt ein Enzym, das nur funktionieren kann, weil in ihm ein Apoenzym und sein Cofaktor zusammen wirken.
- Homöostase nennen Biologen die Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustandes bzw. Fließgleichgewichts eines dynamischen offenen Systems durch einen internen regelnden Prozess (Selbstregulation). Lebewesen sind solche Systeme, die beispielsweise ihre Körpertemperaturen oder Konzentrationen von Wasser, Salzen, Gasen oder Nährstoffen in einigermaßen konstanten Fließgleichgewichten halten, indem sie Verbrauch und Zufuhr ausgleichen.
- Hydroxylion nennt man ein einfach negativ geladenes Anion, das lediglich aus einem Sauerstoff-Atom und einem daran gebundenen Wasserstoffatom besteht.
- Individuum nennt man ein einzelnes, von allen anderen unterscheidbares Lebewesen.
- Ion nennt man ein aus einem Atom oder Molekül durch Anlagerung oder Abspaltung von mindestens einem Elektron gebildetes elektrisch geladenes Teilchen.
- Ionenbindung heißen auf elektrostatischer Anziehung positiv und negativ geladener Ionen beruhende chemische Bindungen.
- irreversibel = unumkehrbar
- Katabolismus heißt der Teil des Stoffwechsels, der komplexere Biomoleküle zu einfacheren Molekülen abbaut. Man sollte das Gegensatzpaar Anabolismus - Katabolismus nicht verwechseln mit dem Gegensatzpaar Baustoffwechsel - Energiestoffwechsel, denn der Katabolismus dient nicht nur der Energiegewinnung, sondern auch der Lieferung von Baustoffen sowie dem Abbau giftiger Stoffe (Schadstoffe).
- Katalysator nennt man in der Chemie ein Metall, eine Metall-Verbindung oder ein Molekül, welches durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie eine chemische Reaktion und in gleichem Maße ihre Rückreaktion beschleunigt und in eine bestimmte Richtung lenkt, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Das chemische Gleichgewicht zwischen Hin- und Rückreaktion wird dadurch nicht verändert.
- Katalyse nennt man in der Chemie die Ermöglichung, Beschleunigung und Lenkung einer chemischen Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie mit Hilfe eines Katalysators.
- Katalysieren nennt man das Ermöglichen, Beschleunigen oder Lenken einer chemische Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie mit Hilfe eines Katalysators.
- Katalytische Gruppen nennt das Standardlehrwerk: "Stryer Biochemie" die aus der Aminosäurekette herausragenden Reste der Aminosäuren, die in aktiven Zentren von Enzymen mit Substraten oder gegebenenfalls mit Cofaktoren wechselwirken und an der Auflösung oder Bildung chemischer Bindungen teilnehmen. Sicher könnten es statt ganzer Aminosäurereste auch einzelne ihrer funktionellen Gruppen sein.
- Kinetische Energie ist Bewegungsenergie. Je größer ein Auto ist und je schneller es fährt, desto mehr Energie wirkt beim Aufprall auf ein Hindernis. Kinetische Energie ist also Masse mal Geschwindigkeit.
- Konformation nennen Chemiker eine von mehreren durch Drehungen um die Achsen von Einfachbindungen möglichen räumlichen Anordnungen der Atome eines Moleküls.
- Konzentration heißt in Chemie und Biologie eine Größe, die angibt, wieviel von einem Stoff oder Stoffgemisch in einem bestimmten Volumen vorhanden ist.
- koordiniert = aufeinander abgestimmt
- Lebensprozesse sind alle in einer lebenden Zelle oder in einem aktiv lebenden Lebewesen ablaufenden Vorgänge.
- Lipide sind in Wasser schlecht lösliche Fette und fettähnliche Substanzen. Ein nicht zu den Fetten gehörendes und für die menschliche Ernährung bedeutendes Lipid ist das Cholesterin.
- Makromolekül nennt man ein sehr großes Molekül.
- Makronährstoffe werden Nährstoffe genannt, deren Moleküle sehr groß sind, also zu den Makromolekülen gehören. Manchmal werden aber auch die Nährstoffe als Makronährstoffe bezeichnet, von denen ein Lebewesen besonders große Mengen benötigt.
- Mechanismus nennt man in der Technik eine Erfindung, die verschiedene Bauelemente so geschickt zu einem System verbindet, dass es die vom Erfinder gewollte Wirkung entfaltet. In den Naturwissenschaften haben wir den Begriff im Sinne einer Funktionsweise eines Systems übernommen. Dabei verzichten wir auf die Frage nach dem Erfinder oder ersetzen ihn in der Biologie durch die Evolution bzw. in Physik und Chemie durch die Naturgesetze.
- Mikronährstoff nennt man einen Nährstoff, dessen Moleküle oder Ionen sehr klein sind oder von dem nur sehr kleine Mengen benötigt werden.
- Mitochondrium oder Kraftwerk der Zelle nennt man ein wichtiges Organell der Eukaryoten-Zelle. Nach der weitestgehend akzeptierten Endosymbiontentheorie handelt es sich bei den Mitochondrien um Nachfahren von Bakterien, die sich vor Milliarden Jahren von Beute oder Krankheitserreger einer Archäen-Spezies zu deren Endosymbiont entwickelten. Sie besitzen einen eigenen Bauplan, vermehren sich durch Zellteilung und werden selten vom Vater, sondern fast immer nur von der Mutter auf ihre Kinder übertragen. Die heute anscheinend nur noch innerhalb eukaryotischer Zellen lebensfähigen Mitochondrien nutzen Sauerstoff für eine besonders effektive Verdauung von Nahrung und liefern der Zelle große Mengen des universell verwendbaren Trägers chemische Energie namens ATP.
- Molekül heißt eine chemische Verbindung aus mindestens zwei Atomen über wenigstens eine kovalente Elektronenpaarbindung.
- Monomer heißt eine Grundeinheit eines Makromoleküls.
- Motorprotein heißt ein Protein, welches chemische Energie teilweise in Bewegungsenergie (kinetische Energie) umwandelt.
- Nährstoffe eines Lebewesens nennt man die Stoffe, von denen es sich ernährt, weil es aus ihnen seine Energie gewinnt oder sie für seinen Aufbau bzw. die Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen braucht.
- Natrium-Kalium-Pumpe heißt ein Protein-Komplex, der ATP spaltet, um mit Hilfe der dabei frei werdenden chemische Energie jeweils drei positiv geladene Natrium-Ionen aus der Zelle hinaus und gleichzeitig zwei ebenfalls positiv geladene Kalium-Ionen in die Zelle hinein pumpt.
- Offenes System nennt man ein System, das mit seiner Umgebung wechselwirkt, indem es mit ihr Energie, Informationen und Stoffe austauscht.
- Organ nennt man aus mehreren Geweben bestehende funktionelle Einheiten innerhalb vielzelliger Organismen".
- Organell heißt eine vom Rest der eukaryotischen Zelle abgegrenzte Struktur mit einer bestimmten Aufgabe. Organellen sind also strukturelle und funktionelle Einheiten innerhalb einer Zelle.
- Organismus im biomedizinischen Sinne ist ein individuelles, lebendes System. Man deutet also mit diesem Begriff für den Körper eines Lebewesens an, dass man ihn ähnlich wie eine Maschine als ein System aus zusammen wirkenden Organen betrachtet.
- Peptid nennen Biologe eine unverzweigte Kette aus 11-100 Aminosäuren und Chemiker eine organisch-chemische Verbindung mit mindestens einer Peptidbindung zwischen mindestens zwei Aminosäuren.
- Phänomen nennt man eine Naturerscheinung, ein Ereignis oder einen Effekt, wenn man es wahrnehmen kann und wenn es etwas besonderes ist. Einen am Wegrand liegenden Stein kann man auch wahrnehmen, aber man bezeichnet ihn nicht als Phänomen, weil er nicht bemerkenswert ist. Andererseits sind viele biologische Phänomene nicht direkt mit unseren Sinnen wahrnehmbar, sondern nur mt Hilfe eines analytischen Verstandes.
- Phosphat nennt man ein Salz oder einen Ester der Orthophosphorsäure (H3PO4). Ein dreifach negativ geladenes Phosphat-Ion (PO43-) besteht aus einem über Atombindungen mit vier Sauerstoff-Atomen verbundenen Phosphor-Atom. In sauren Lösungen wirkt das Phosphat-Ion als Base und bindet bis zu 3 Protonen. Dadurch wird es zum Hydrogenphosphat-Anion (HPO42-) oder zum Dihydrogenphosphat-Anion (H2PO4-) oder zur Phosphorsäure (H3PO4).
- pH-Wert heißt stark vereinfacht eine Zahl, die anzeigt, wie sauer oder basisch eine wässrige Lösung ist. Eine wässrige Lösung mit dem pH-Wert 1 ist extrem sauer. Eine neutrale wässrige Lösung hat den pH-Wert 7 und der pH-Wert 14 zeigt an, dass eine wässrige Lösung extrem alkalisch ist.
- pH-Optimum eines Enzyms oder einer Enzym-Reaktion ist der pH, bei dem die Reaktionsgeschwindigkeit maximal ist.
- Polar nennt man in der Molekularbiologie Atomgruppen mit ungleichmäßiger Verteilung elektrischer Ladungen.
- Polymere sind Makromoleküle, die aus vielen kleineren Molekülen, den sogenannten Monomeren zusammengesetzt sind.
- potentiell = möglich, denkbar
- Prinzip heißt eine besonders wichtige, grundlegende bzw. fundamentale Regel, der Prinzipienreiter unter allen Umständen und normale Menschen nach Möglichkeit folgen. Prinzip nennen wir auch eine Regel, die wir in der Natur erkannt zu haben glauben. Solche Prinzpien nennen wir auch Naturgesetze, weil sich die Natur immer daran zu halten scheint. Allerdings meinen wir, dass etwas nur grundsätzlich oder im Wesentlichen zutrifft, wenn wir sagen, es sei im Prinzip oder prinzipielll richtig.
- proportional = in einem konstanten Verhältnis zu einer anderen variablen Größe stehend, mit dieser als Divisor stets denselben Quotienten ergebend (Diese Bedeutung von proportional ist die mathematische und daher in den Naturwissenschaften übliche.)
- Prosthetische Gruppe nennt man einen Cofaktor, wenn er ein fest und dauerhaft an ein Enzym gebundenes organisches Molekül ist.
- Protein = Eiweiß
- Protonen nennt man die relativ schweren, positiv geladenen Teilchen in den Atomkernen.
- Quartärstruktur nennt man die Struktur eines Komplexes aus mehreren, mit einander verbundenen Proteinen.
- regenerieren = sich erholen, reparieren oder erneuern
- Regulation, Regulierung oder Regelung bedeutet im Gegensatz zur Steuerung, dass die Steuerung automatisch durch einen Regelmechanismus mit Rückkopplung erfolgt.
- reversibel = umkehrbar
- RGT-Regel oder (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel) ist eine grobe Faustregel. Sie besagt, dass im Bereich der für Menschen üblichen Außentemperaturen eine Temperaturerhöhung um 10 °C ungefähr eine Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit chemischer Reaktionen bewirkt. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt also mit steigender Temperatur nicht linear zu, sondern immer stärker zunehmend (+10=2x, +20=4x, +30=8x).
- Sättigung nennt man den Zustand, wenn ein Mensch nicht noch mehr Nahrung aufnehmen, eine Flüssigkeit nicht noch mehr von einem Stoff (z.B.: Salz, Zucker oder Sauerstoff) lösen oder ganz allgemein eine Sache (oder ein Lebewesen) nicht noch mehr von einer anderen aufnehmen kann.
- Sättigungseffekt nennt man den Effekt, dass weitere Steigerungen von Mengen oder Konzentrationen immer weniger Wirkung zeigen. Das kann die nicht weiter verbesserte positive Wirkung eines Medikaments betreffen oder die trotz stetig steigender Substrat-Konzentration immer weniger zunehmende Reaktionsgeschwindigkeit einer Enzym-katalysierten chemischen Reaktion.
- Schema heißt eine auf das Wesentliche beschränkte Darstellung eines Sachverhalts. Meistens ist damit eine übersichtliche, grafische Darstellung gemeint, die eine komplexere Sache verständlich macht, indem sie Unwichtiges weglässt, Kompliziertes vereinfacht und schwer erkennbare Feinheiten übertrieben darstellt.
- Sekundärstrukturen nennt man durch intramolekulare Wasserstoffbrückenbindungen stabilisierte regelmäßige lokale Strukturelemente in den Polymerrückgraten von Makromolekülen. Die bekanntesten sind die Alphahelices und ß-Faltblätter von Proteinen.
- Schlüssel-Schloss-Prinzip nennt man die Erkenntnis, dass sehr oft in biologischen Systemen zwei oder mehrere Strukturen wie Schlüssel und Schloss in einander passen oder sich nach neueren Erkenntnissen wie Hand und Handschuh aneinander anpassen müssen, damit eine biochemische Reaktion oder ein anderer biologischer Lebensprozess ablaufen kann.
- Sekret nennt man das, was Drüsen oder Drüsen-artige Zellen produzieren und ausscheiden.
- separat = eigenständig, unabhängig oder getrennt von etwas anderem
- Skale oder Skala nennt man die Unterteilungsstriche auf der Anzeige eines analogen Messgeräts wie einem Geigerzähler, die Unterteilungsstriche auf einer Anzeige wie einer Uhr oder einem analogen Radio oder eine Zuordnungstabelle wie die Notenskalen für die Bewertung einer Klausur.
- skizzieren = Sachverhalte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduziert übersichtlich graphisch darstellen
- Spektrum heißt die ganze Vielfalt aller Ausprägungen einer Eigenschaft. Beispiele sind die ganze Vielfalt menschlicher Haut-, Haar- oder Augenfarben oder die Spektren der Farben bzw. Wellenlänge oder Frequenzen des Lichts.
- Spezies heißt eine Fortpflanzungsgemeinschaften (Populationen) von Lebewesen, die so nahe miteinander verwandt sind, dass sie miteinander fruchtbare Nachkommen bekommen können, falls sie sich zumindest auch sexuell fortpflanzen.
- Stärke ist ein großenteils verzweigtes Polysaccharid aus dem Kohlenhydrat-Monomer Traubenzucker (Glucose). Stärke ist einer der wichtigsten Reservestoffe pflanzlicher Zellen und für uns Menschen ein wichtiger Nährstoff.
- Stereoisomerie nennen Chemiker die Existenz von mindestens zwei chemischen Verbindungen, deren Atome trotz identischer Summenformel, Molekularmasse und Bindungsmuster räumlich unterschiedlich angeordnet sind.
- Stereospezifität nennt man die Substratspezifität eines Enzyms, wenn nur eins von zwei oder mehreren möglichen Stereoisomeren ihm als Substrat dienen und mit dem Enzym einen Enzym-Substrat-Komplex bilden kann, weil die anderen Stereoisomeren nicht (wie Schlüssel in ein Schloss) in das aktive Zentrum des Enzyms passen.
- Stoff nennen wir in der Biologie weder Drogen noch das Material von Kleidern. Allgemein meinen wir damit eher physikalisch die Materie, aus der die Welt besteht. Wenn von bestimmten Stoffen die Rede ist, dann meinen Biologen damit wie die Chemiker bestimmte Materialien wie Luft und Wasser oder Substanzen wie Kochsalz und Eisen.
- Stoffwechsel oder Metabolismus nennt man in der Biologie die Summe aller in Lebewesen ablaufenden chemischen Reaktionen sowie die ständige Auswechslung der Stoffe, aus denen ein Lebewesen besteht.
- Stoffwechselvorgang nennt man jedes einzelne kleine Schrittchen und jede einzelne chemische Reaktion des Stoffwechsels. Falsch und irreführend ist daher die Aussage vieler Biologiebücher, die Atmung oder die Ernährung seien Stoffwechselvorgänge.
- Stoffwechselweg, Stoffwechselkette oder Stoffwechselbahn nennt man in der Biochemie eine Reihe von Stoffwechselreaktionen, bei denen jeweils das Produkt der einen zum Edukt der nächsten Stoffwechselreaktion wird.
- Struktur nennen wir in den Naturwissenschaften den räumlichen Aufbau von einem Stück Materie aus Elementarteilchen (in der Physik), Atomen oder Molekülen (Chemie), Biomolekülen (Biochemie und Molekularbiologie) oder Organellen (Zellbiologie). Struktur kann man auch den Aufbau eines größeren Systems nennen. Manchmal meint man damit aber auch eine nicht ebene oder nicht gleichmäßig gefärbte oder zusammengesetzte Oberfläche.
- Substrat heißt in der Biochemie (Enzymatik) ein Edukt, wenn der Katalysator der chemischen Reaktion ein Enzym ist.
- substratspezifisch = dem Schlüssel-Schloss-Prinzip entsprechende Unfähigkeit, mehr als ein einziges oder nur einige sehr ähnliche Substrate am aktiven Zentrum zu binden und zu verarbeiten
- Substratspezifität bedeutet in der Biochemie, dass dem Schlüssel-Schloss-Prinzip entsprechend manche Enzyme nur ein einziges und die meisten nur einige sehr ähnliche Substrate an ihren aktiven Zentren zu binden und zu verarbeiten.
- System heißt ein aus mehreren Teilen bestehendes Ganzes, solange seine Teile räumlich und zeitlich koordiniert zusammen arbeiten und dadurch dem Ganzen ganz neue Fähigkeiten verleihen können.
- Temperatur ist eine innere Eigenschaft eines Gases, einer Flüssigkeit oder eines Körpers, die sich nicht halbiert, wenn man den Gegenstand oder die Menge des Gases bzw. der Flüssigkeit halbiert. Vereinfacht ausgedrückt ist die Temperatur ein Maß für die durchschnittliche kinetische Energie (Geschwindigkeit mal Masse), mit der sich die Atome und Moleküle in Gasen, Flüssigkeiten oder Körpern ungerichtet hin und her bewegen. In Gasen wie der Luft fliegen die Moleküle bei hohen Temperaturen schneller und bei tiefen Temperaturen langsamer. In festen Körpern wie Steinen schwingen die Moleküle bei hohen Temperaturen schneller und bei tiefen Temperaturen langsamer.
- Temperaturoptimum einer Enzym-Reaktion heißt die Temperatur, bei welcher die Reaktionsgeschwindigkeit maximal ist.
- Tertiärstruktur nennt man in der Biochemie die aus allen Sekundärstrukturen bestehende dreidimensionale Faltungsstruktur eines Makromoleküls (meistens eines Proteins).
- Van-der-Waals-Wechselwirkung oder Van-der-Waals-Kraft heißt eine schwache Anziehungskraft zwischen sehr nah benachbarten Atomen oder Molekülen. Sie kommt dadurch zustande, dass auf den einander zugewandten Seiten benachbarter, aber nicht kovalent verbundener, ungeladener Atome in unpolaren Molekülen aufgrund ganz kurzfristiger Verschiebungen von Valenzelektronen innerhalb ihrer Orbitale die eine Seite minimal positiv und die andere minimal negativ geladen ist. Die Van-der-Waals-Wechselwirkung ist also die Wechselwirkung zwischen temporären Dipolen.
- unpolar = Abwesenheit von Polarität, weil beispielsweise in einem Molekül weder positive noch negative elektrische Ladungen auftreten
- Van-der-Waals-Wechselwirkung oder Van-der-Waals-Kraft heißt eine schwache Anziehungskraft zwischen sehr nah benachbarten Atomen oder Molekülen. Sie kommt dadurch zustande, dass auf den einander zugewandten Seiten benachbarter, aber nicht kovalent verbundener, ungeladener Atome in unpolaren Molekülen aufgrund ganz kurzfristiger Verschiebungen von Valenzelektronen innerhalb ihrer Orbitale die eine Seite minimal positiv und die andere minimal negativ geladen ist. Die Van-der-Waals-Wechselwirkung ist also die Wechselwirkung zwischen temporären Dipolen.
- Wärme = übertragene Wärmeenergie-Menge
- Wärmebewegung heißt die ungeordnete Bewegung der kleinsten Materie-Teilchen, deren Heftigkeit mit der Temperatur zunimmt.
- Wasserstoffbrückenbindung nennt man eine relativ schwache chemische Bindung, die dadurch zustande kommt, dass ein kleines Stickstoff-, Sauerstoff- oder Fluoratom aufgrund seiner relativ großen Elektronegativität das Bindungselektronenpaar zwischen ihm und einem Wasserstoffatom stark zu sich zieht. Die Folge sind eine partielle negative Ladung auf dem Stickstoff-, Sauerstoff- oder Fluoratom sowie eine partielle positive Ladung auf dem Wasserstoffatom. Zwischen diesem partiell positiv geladenen Wasserstoffatom und einem freien Elektronenpaar eines in der Nähe befindlichen, partiell negativ geladenen Stickstoff-, Sauerstoff- oder Fluoratoms kommt es zu einer elektrostatischen Anziehung. Dadurch sind nun zwei partiell negativ geladene Atome über ein partiell positiv geladenes Wasserstoffatom verbunden.
- Zellulose oder Cellulose ist ein unverzweigtes Polysaccharid, aufgebaut aus 100-10.000 ß-D-Glucose-Monomeren. Cellulose bildet das Grundgerüst der pflanzlichen Zellwand.
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Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0