Vokabeln zum Oberthema Ernährung
Roland Heynkes, 6.8.2022
Dieser Hypertext ist einfach eine Liste von Vokabel-Erklärungen zum Thema Ernährung, Nahrung und Verdauung:
- Aminosäure = einer von 21 unterschiedlichen Bausteinen für unsere Proteine
- Ballaststoff nennen Ärzte und Biologen die Bestandteile der Nahrung einer Tierart, die diese Tierart nicht verdauen kann. Für die meisten Menschen sind das hauptsächlich Kohlenhydrate wie Zellulose und wir nehmen sie fast nur mit pflanzlichen Nahrungsmitteln auf. Mit Hilfe bestimmter Bakterien im Dickdarm können allerdings manche Menschen ähnlich wie Schafe und Rinder auch Zellulose verdauen und daraus Energie gewinnen. Für diese Menschen ist die Zellulose kein Ballaststoff.
- Eiweiße (Proteine) sind lange, gefaltete Ketten von Aminosäuren. Sie sind besonders in Eiern, Fisch und anderem Fleisch
- Energie = alles was das Verrichten von Arbeit möglich macht
- Enzym = Protein oder RNA mit der Fähigkeit, chemische Reaktionen zu beschleunigen und zu steuern
- Ernährung heißt man die Aufnahme von Nahrung zu dem Zweck, den eigenen Körper mit Baustoffen und wenn nötig auch mit Energie zu versorgen.
- Essen nennt man den Vorgang der Aufnahme fester Nahrung und auch das, was man dabei isst.
- Fette bestehen aus einem Molekül Glycerin und drei daran hängenden Fettsäuren. In besonders großen Mengen sind Fette in Ölen, Butter und Wurst enthalten.
- Fructose oder Fruchtzucker heißt ein sehr süßer Zucker, von dem viele Früchte große Mengen enthalten.
- Genuss oder das Genießen heißt das gute Gefühl (Freude, Vergnügen, Glück), das jemand beim Genießen von etwas empfindet. Manchmal sagt man auch: "Nach dem Genuss von ...", wenn man meint, dass jemand vorher etwas gegessen hat.
- Geschmack nennt man bei Lebensmitteln einfach das, was man schmeckt.
- Gesundheit nennt man einen Zustand, in dem man von keiner Krankheit geplagt wird.
- Glucose oder Traubenzucker heißt der Zucker, den Pflanzen mit Hilfe von Licht in ihren Blättern produzieren.
- Hauptnahrungsmittel nennt man die Nahrungsmittel, von denen sich bestimmte Menschen hauptsächlich ernähren.
- Hülsenfrüchte sind eine Familie von Pflanzenarten, bei der die Früchte in Hülsen stecken. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen und Erdnüsse sind wichtig für die menschliche Ernährung, weil sie keine Stickstoff-Düngung benötigen und besonders viel wertvolles Eiweiß enthalten. Das macht auch die Hülsenfrüchte Klee und Lupinen zu wertvollem Tier-Futter. In vielen Hülsenfrüchten reichlich enthaltene besondere Zucker können allerdings Blähungen verursachen, weil sie in den meisten Menschen erst im Dickdarm von Bakterien verdaut werden.
- Kohlenhydrate sind Zucker und mehr oder weniger lange, verzweigte oder unverzweigte Ketten aus Zucker-Molekülen. Zucker schmecken süß, langkettige Kohlenhydrate nicht. Komplexe Kohlenhydrate sind in großen Mengen in Hülsenfrüchten enthalten.
- Lipide sind in Wasser schlecht lösliche Fette und fettähnliche Substanzen. Ein nicht zu den Fetten gehörendes und für die menschliche Ernährung bedeutendes Lipid ist das Cholesterin.
- Mineralstoff (nicht Mineralsalze und schon gar nicht Mineralien) nennt man einen lebensnotwendigen anorganischen Nährstoff, den der Organismus essen muss, weil er ihn nicht selbst herstellen kann. Weil nicht jedes Lebewesen die gleichen anorganischen Nährstoffe braucht, können diese für bestimmte Lebewesen Mineralstoffe sein und für andere nicht. Und weil es sich bei Mineralstoffen um Ionen oder anorganische, chemische Verbindungen handelt, sind sie im Gegensatz zu Vitaminen unempfindlich gegen Kochen und Sauerstoff.
- Molekül = mindestens 2 über Atombindungen verbundene Atome
- Nährstoffe eines Lebewesens nennt man die Stoffe, von denen es sich ernährt. Man unterscheidet Makronährstoffe und Mikronährstoff. Makronährstoffe werden Nährstoffe genannt, deren Moleküle sehr groß sind, also zu den Makromolekülen gehören. Manchmal werden aber auch die Nährstoffe als Makronährstoffe bezeichnet, von denen ein Lebewesen besonders große Mengen benötigt. Kohlenhydrate, Lipide und Proteine sind nach beiden Definitionen Makronährstoffe. Aber wenn man Wasser zu den Nährstoffen zählt, dann ist es nach der ersten ein Mikronährstoff und nach der zweiten Definition ein Makronährstoff. Mikronährstoff nennt man einen Nährstoff, dessen Moleküle oder Ionen sehr klein sind.
- Nahrung nennt man all das, was wir essen und trinken, um uns zu ernähren. Dazu gehören außer den Nährstoffen auch die Ballaststoffe.
- Nahrungsmittel nennt man bei Menschen das, was man bei anderen Tierarten Futter nennt. Es sind die für uns essbaren Teile von Pflanzen, Tieren und Pilzen.
- Obst nennt man für den Menschen roh genießbare, meist wasserhaltige Früchte von Bäumen, Sträuchern und mehrjährigen Stauden. Gemüse stammt normalerweise von einjährigen Pflanzen und besteht meistens nicht aus Früchten, sondern aus Wurzeln, Stängeln oder Blättern. Ganz eindeutig ist aber auch diese Unterscheidung nicht, denn demnach müsste der aus Blattstielen bestehende Rhabarber eigentlich ein Gemüse sein. Er wird aber traditionell als Obst bezeichnet.
- Protein = Eiweiß, bestehend aus einer Kette von Aminosäuren
- Saccharose oder Haushaltszucker heißt ein sogenannter Zweifachzucker (Disaccharid), in dem ein Molekül Glucose mit einem Molekül Fructose verbunden ist.
- Sättigung nennt man den Zustand, wenn ein Mensch nicht noch mehr Nahrung aufnehmen, eine Flüssigkeit nicht noch mehr von einem Stoff (z.B.: Salz, Zucker oder Sauerstoff) lösen oder ganz allgemein eine Sache (oder ein Lebewesen) nicht noch mehr von einer anderen aufnehmen kann.
- Stärke ist ein langkettiges Kohlenhydrat, das nicht süß schmeckt, obwohl es aus vielen Glucose-Molekülen besteht. In Kartoffeln und Getreidekörnern sind große Mengen von Stärke enthalten.
- Stoff nennen wir in der Biologie weder Drogen noch das Material von Kleidern, sondern alles außer Licht, woraus die Welt besteht. Mit Stoff meinen wir also wie die Physiker jede Materie, aus der die Welt besteht. Wenn von bestimmten Stoffen die Rede ist, dann meinen Biologen damit wie die Chemiker bestimmte Materialien wie Luft und Wasser oder Substanzen wie Kochsalz, Sauerstoff und Eisen.
- Stoffwechsel nennen wir in der Biologie die ständige Auswechslung der Stoffe, aus denen ein Lebewesen besteht. Dies geschieht durch die Aufnahme, den Transport, die chemische Umwandlung und die Ausscheidung von Stoffen. Unzutreffend ist allerdings die Behauptung unseres Biologiebuches, alle Lebewesen nähmen Stoffee aus ihrer Umgebung auf, wandelten sie im Körper um und gäben Stoffe an ihre Umgebung ab. Denn eingefrorene kanadische Waldfrösche und Embryonen sowie eingetrocknete Bärtierchen tun das nicht und sind dennoch selbstverständlich Lebewesen.
- Stoffwechselvorgang nennt man jedes einzelne kleine Schrittchen und jede einzelne chemische Reaktion des Stoffwechsels. Falsch und irreführend ist daher die Aussage unsere Biologiebuches, die Atmung oder die Ernährung seien Stoffwechselvorgänge.
- Verträglichkeit bedeutet im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln, dass man sie ohne schädliche Nebenwirkungen essen kann.
- Vitamin nennt man eine organisch-chemische Verbindung, die ein Organismus nicht für seine Energie-Versorgung, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt und gar nicht oder zumindest nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann. Was für uns Menschen ein Vitamin ist, muss daher für andere Spezies nicht auch ein Vitamin sein. Weil Vitamine im Gegensatz zu Mineralstoffen organisch-chemische Verbindungen sind, müssen viele von ihnen vor Licht, Hitze oder Sauerstoff geschützt werden.
- Vitamin D (Cholecalciferol) ist eigentlich kein echtes Vitamin, weil wir es mit Hilfe von ultravioletter Strahlung (UV-B) in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol selber herstellen können. Es wird bei Bedarf in das Hormon Calcitriol umgewandelt und wir brauchen es zumindest für die Gesundheit unserer Knochen, Nerven und Muskeln, ein starkes Immunsystem sowie die Kontrolle der Vermehrung und Differenzierung unserer Zellen. Vitamin-D-Mangel wird inzwischen als Ursache vieler Krankheiten vermutet. Aber auch eine Überversorgung mit Vitamin D scheint Menschen krank machen und ihr Leben verkürzen zu können.
- Wahrnehmung ist die Übersetzung eines Reizes oder mehrerer Reize in einen Eindruck von der Welt durch ein Lebewesen.
- Wohlbefinden heißt der Zustand, wenn sich ein Lebewesen wohl fühlt.
- Zucker = kleines, süß schmeckendes Molekül aus der Gruppe der Kohlenhydrate
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Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0