Wörterbuch u.a. für in meinem Unterricht verwendete Fachausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben D

Roland Heynkes, 18.11.2024

Dalton = nach dem britischen Chemiker John Dalton benannte Einheit der relativen Molekularmasse, die einem 1/12 der Masse eines 12C-Kohlenstoff-Atoms oder 1,66018 · 10-24 Gramm entspricht

Dampfdrucksterilisation = Sterilisation im Sinne der Vernichtung von Krankheitserregern durch über 100°C heißen Wasserdampf unter erhöhtem Druck

Darm nennt man den Teil des Verdauungstraktes zwischen Magen und Anus. Er dient der Aufnahme von Stoffen aus der Umwelt.

Darmbakterium nennt man ein Bakterium, das im Darm eines Menschen oder anderen Tieres lebt.

Darmschleimhaut heißt die das Innere des Darms auskleidende Schleimhaut.

Darmzotten sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die deren Oberfläche vergrößern und dadurch die Aufnahme der Nährstoffe optimieren.

Dauerstadium oder Überdauerungsform nennen Biologen spezielle Formen, die viele einzellige und manche vielzellige Lebewesen annehmen können, um nahezu oder vollständig ohne aktive Lebensvorgänge länger andauernd ungünstige Lebensbedingungen wie Trockenheit, Kälte oder Hitze unbeschadet zu überstehen. Überdauerungsformen können auch sehr resistent gegen Strahlung, Schallvibrationen oder chemische Einflüsse sein. Die bekanntesten Dauerstadien sind Zysten und Sporen, wobei man unterscheidet zwischen im Inneren eines Organismus bleibenden Endosporen sowie den Körper verlassenden und dadurch oft eine Fortpflanzung bewirkenden Exosporen. Man kann auch Virus außerhalb von Zellen als Exosporen betrachten.

Deregulierung oder Deregulation nennt man den Verlust (De) einer Regulierung.

Devon heißt das Erdzeitalter, das vor 419 Millionen Jahren nach dem Ende des Erdzeitalters Silur begann und vor 359 Millionen Jahren mit dem Beginn des Erdzeitalters Karbon endete.

dB = Abkürzung für Dezibel. Dezibel ist eine Maßeinheit (genauer: Hilfsmaßeinheit) für den Schalldruckpegel von Tönen und Geräuschen. Eine Besonderheit dieser Maßeinheit ist, dass es sich um eine logarithmische Größe zur Beschreibung der Stärke eines Schallereignisses handelt, die nicht direkt gemessen, sondern eigentlich nur errechnet wird. Das erleichtert Technikern das Rechnen mit dieser Größe. Erschwert wird dadurch aber die Entwicklung eines Gefühls für unterschiedliche Lautstärken. Denn eine Verdopplung der Lautstärke führt nicht zu einer Verdopplung der Dezibel. Steigt der Schalldruckpegel eines Geräuschs von 50 auf 60 dB, dann ist es doppelt so laut. Bei ruhigem Atmen misst man etwa 10 dB, bei leisem Flüstern 20 dB, bei einer leisen Unterhaltung 40 dB, bei lauter Unterhaltung 60 dB. Ab 85 dB müssen Arbeitnehmer einen Gehörschutz tragen, aber Schnarchen kann einen Schalldruckpegel von 90 Dezibel erzeugen. Motorräder, Kreissägen und Discomusik schaffen 100 dB, Rockkonzerte und Smartphone-Kopfhörer sogar 110 dB. Flugzeuge in geringer Entfernung und Techno-Musik erzeugen bis zu 120 dB und können schon nach kurzer Zeit Hörschäden verursachen. Die Schmerzschwelle liegt bei den meisten Menschen bei etwa 130 dB. Eine Ohrfeige direkt aufs Ohr kann aber am Trommelfell einen Schalldruckpegel von 170 Dezibel erzeugen. 190 Dezibel können zu inneren Verletzungen führen und sogar tödlich sein. Das entspricht ungefähr der Lautstärke, mit der Blauwale rufen. Pottwale sollen sogar 230 Dezibel schaffen.

Deckglas nennt man in der Biologie sehr kleine und extrem dünne, meist quadratische Gläschen, mit denen man auf Objektträgern ausgebreitete Objekte abgeckt.

defekt = fehlerhaft, kaputt, nicht intakt

Definiere fordert natürlich dazu auf, eine Definition zu formulieren. Als Operator der Anforderungsbereiche 1-2 für das Fach Biologie in der gymnasialen Oberstufe bedeutet definiere, dass man wesentliche Merkmale eines Begriffs oder Sachverhalts prägnant (kurz, aber treffend) und allgemein gültig (Es darf keine Gegenbeispiele geben.) formuliert. Eine Definition beschreibt möglichst kurz, was eine Sache ausmacht und von anderen unterscheidet.

definieren = eine Definition formulieren

Definitionen stellen oder legen fest, was ein bestimmter Begriff bedeutet oder was und wie die so bezeichnete Sache ist und was sie von anderen unterscheidet.

Defizienz bedeutet in der Medizin Mangel und mangelhafte Funktion.

Deformation ist ein anderes Wort für Verformung. Ursachen für die Verformung können auf ihn einwirkende Kräfte, Verletzungen oder nach der Geburt eintretende krankhafte Veränderungen sein. Dann spricht man auch von einer Anomalie, Abnormität, Fehlbildung, Missbildung oder Verunstaltung.

DEfRA = Department for Environment Food and Rural Affairs (britisches Landwirtschaftsministerium)

Degeneration = je nach Kontext:

degenerativ = abbauend, auf Degeneration beruhend

dehydratisieren = austrocknen oder Wasser entziehen (Hydrat war das altgriechische Wort für Wasser und bedeutet in der Chemie eine chemische Verbindung, in der Wasser gebunden ist.)

Dehydratisierung oder Dehydratation bedeutet Austrocknung, Entzug oder die Abspaltung von Wasser. Hydrat war das altgriechische Wort für Wasser und bedeutet in der Chemie eine chemische Verbindung, in der Wasser gebunden ist.

dehydrieren = (in der Medizin) austrocknen oder Wasser entziehen, in der Chemie häufig im Sinne von dehydrogenieren benutzt und daher uneindeutig

Dehydrierung bedeutet in der Medizin Austrocknung, während Chemiker damit häufig Dehydrogenierung meinen.

dehydrogenieren = einer chemischen Verbindung Wasserstoff entziehen

Dehydrogenierung nennt man eine Redoxreaktion, bei der eine chemischen Verbindung durch den Entzug von Wasserstoff-Atomen oder Molekülen oxidiert wird, während gleichzeitig ein Wasserstoff-Akzeptor durch die Übernahme des Wasserstoffs reduziert wird.

dekondensieren = entspiralisieren, Gegenteil von kondensieren wie bei der Auflockerung kondensierter Chromosom

Deletion nennt man eine Mutation, bei dem eines oder mehrere Nukleotide aus einer DNA-Sequenz verloren gehen.

Demenz bedeutet direkt aus dem Lateinischen übersetzt Verlust des Verstandes. Gemeint ist damit eine seltener plötzliche oder meistens schleichende Erkrankung des Gehirns, die unter anderem den Verstand raubt. Ein schleichender Verlauf beginnt meistens mit Vergesslichkeit, wobei vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist. Später nehmen die kognitiven (geistigen), emotionalen und sozialen Fähigkeiten ab. Oft sind die Sprache, Orientierungssinn und die Bewegungsfähigkeit zunehmend eingeschränkt und die Persönlichkeit verändert sich. Die häufigsten Ursachen von Demenz sind die Alzheimer-Krankheit und Durchblutungsstörungen aufgrund von Arteriosklerose oder Diabetes. Aber auch Schlaganfälle können zur Demenz führen.

Demethylierung nennt man in der organischen Chemie die Abspaltung einer Methylgruppe (CH3) aus einem Molekül.

denaturieren: Im Zusammenhang mit Proteinen und DNA bedeutet denaturieren die Auflösung der normalen, räumlichen Struktur, also die Entfaltung von Proteinen bzw. die Aufspaltung der DNA-Doppelhelix in zwei DNA-Einzelstränge.

Denaturierung bedeutet im Zusammenhang mit Proteinen und DNA die Auflösung der normalen, räumlichen Struktur, also die Entfaltung von Proteinen bzw. die Aufspaltung der DNA-Doppelhelix in zwei DNA-Einzelstränge.

Dendrit kommt vom altgriechischen Wort Dendron für Baum und bezeichnet baumförmige Ausstülpungen, Zellfortsätze oder Ausläufer von Nervenzellen, wobei der Übergang zwischen dem Zellkörper und dem Dendriten fließend ist. Dendriten dienen hauptsächlich der Oberflächenvergrößerung, damit genügend Platz für die Bildung von Synapsen mit den Neuriten anderer Nervenzellen zur Verfügung steht. Dendriten sind dabei die Signal-Empfänger und leiten die aktivierenden oder hemmenden EInflüsse an den Zellkörper oder gleich an den Axonhügel weiter.

Dendritische Zellen sind in den meisten Geweben zu findende Leukozyten. Sie können sich aus Monozyten und wahrscheinlich auch aus Lymphozyten entwickeln und je nach Abstammung unterschiedliche Zytokine produzieren. Damit scheinen die Monozyten ähnelnden myeloiden dendritischen Zellen (mDC) und die Plasmazellen ähnelnden plasmazytoiden dendritischen Zellen (pDC) die Entwicklung unterschiedlicher T-Helferzellen zu induzieren. Reife dendritische Zellen zeichnen sich durch eine hohe Dichte von MHC-Molekülen beider Klassen auf ihren extrem vergrößerten Oberflächen aus. Dendritische Zellen nehmen Antigene durch Phagozytose oder Pinozytose auf, wandern dann in den nächsten Lymphknoten und präsentieren dort T-Lymphozyten und B-Zellen die Fragmente (Antigene) der Kankheitserreger. Als ein inaktiver Typ von dendritischen Zellen im Stratum spinosum der Epidermis (in der Haut) werden Langerhans-Zelle bezeichnet, die man aber auch Gewebsmakrophagen nennt. Insofern scheint es keine scharfe Grenze zwischen Makrophagen und dendritischen Zellen zu geben. Für eine klare Abrenzung zwischen beiden spricht aber, dass Monozyten laut führenden Lehrbüchern wie: "Molecular Biology of the Cell", in Geweben entweder zu Makrophagen ODER zu dendritsche Zellen differenzieren. Es ist also mal wieder alles unklar in der Biologie.
Dendritische Zelle
National Institutes of Health, Public domain

Deplasmolyse heißt die Umkehrung der Plasmolyse.

Depression heißt eine oft unterschätzte, aber sehr gefährliche Krankheit, die für etwa die Hälfte aller Selbstmorde verantwortlich gemacht wird. In Deutschland sterben wesentlich mehr Menschen durch Selbstmord unter dem Einfluss einer Depression als durch Unfälle im Straßenverkehr. Typisch ist eine weder durch eigene Willenskraft noch durch andere Menschen beeinflussbare Stimmungseinengung. Die Betroffenen werden unfähig zu trauern und sich zu freuen und empfinden anhaltende Gefühle der Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, Gefühllosigkeit und der innerer Leere oder sogar eine völlige Sinnlosigkeit ihres Lebens. Weitere typische Symptome sind Appetitlosigkeit Infektionsanfälligkeit, Reizbarkeit und Ängstlichkeit, Zukunftsangst, Hoffnungslosigkeit, Antriebshemmung, soziale Selbstisolation, Selbstentwertung und übersteigerte Schuldgefühle. Betroffene fühlen Störungen des Zeitempfindens, Müdigkeit und innere Unruhe sowie gestörter Schlaf mit vorzeitigem Erwachen durch einen gestörten 24-Stunden-Rhythmus. Sie leiden unter verringerter Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit. Das Denken ist verlangsamt und kreist um sinnlose Gedanken. Eine Depression muss unbedingt medikamentöse und psychotherapeutisch behandelt werden. Gegen eine sogenannte Winterdepression hilft eine einfache Licht-Therapie, leichte depressive Verstimmungen können sich durch Sport bessern. Es werden viele mögliche Ursachen vermutet, aber man fand in bestimmten Hirnregionen zuviel oder zu wenig von den Neurotransmittern Serotonin und/oder Noradrenalin oder die Nervenzellen konnten nicht richtig darauf reagieren.

deprotoniert = Zustand einer chemischen Verbindung, die ein Proton abgegeben hat.

deregulieren = eine Regulation stören oder aufheben

Derivat nennt man in der Chemie einen (abgeleiteten) Stoff, der sich von einer bekannteren, früher entdeckten, häufiger oder natürlich vorkommenden Grundsubstanz (Stammverbindung) nur dadurch unterscheidet,dass in seinen Molekülen eines oder mehrere Wasserstoffatome bzw. eine oder mehrere funktionelle Gruppen durch andere Atome oder andere funktionelle Gruppen ersetzt wurden.

Desillusionierung heißt der Verlust einer Illusion bzw. der dazu führende Prozeß. Er wird häufig als frustrierend empfunden, aber das Synonym Ernüchterung weist auch auf den positiven Aspekt hin, dass Desillusionierung ein vielfach notwendiger Schritt zu Wahrheit und vertiefter Erkenntnis ist.

Desinfektionsmittel nennt man Keim-tötende Stoffe.

Desoxyadenosin (abgekürzt A) nennt man ein aus der Purin-Base Adenin und der Pentose D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxyadenosin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxyadenosinmonophosphat (dGMP), Desoxyadenosindiphosphat (dGDP) und Desoxyadenosintriphosphat (dGTP). dGMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxycholsäure = erst im Darm unter der Einwirkung bakterieller 7alpha-Dehydroxylasen durch Abspaltung der Hydroxylgruppe am C-Atom 7 aus der primären Gallensäure Cholsäure gebildete sekundäre Gallensäure, die zur Gruppe der Steroide gehört und mit seiner Tensid-artig emulgierenden Wirkung als essentieller Bestandteil der Gallenflüssigkeit Fette löst, dort aber fast ausschließlich als gepaarte Säure, das heißt wasserlösliches Natriumsalz (Desoxycholat) ihres amidartig an der Carboxylgruppe mit Glycin (Glycodesoxycholsäure) oder Taurin (Taurodesoxycholsäure) verknüpften Konjugates auftritt (Weitere Informationen im Theoretischen Teil der pharmakologischen Dissertation von Bertram Fritzsch)

Desoxycytidin (abgekürzt C) nennt man ein aus der Pyrimidin-Base Cytosin und der Pentose D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxycytidin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxycytidinmonophosphat (dCMP), Desoxycytidindiphosphat (dCDP) und Desoxycytidintriphosphat (dCTP). dCMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxyguanosin (abgekürzt G) nennt man ein aus der Purin-Base Guanin und der Pentose D-Desoxyribose gebildetes Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxyguanosin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxyguanosinmonophosphat (dGMP), Desoxyguanosindiphosphat (dGDP) und Desoxyguanosintriphosphat (dGTP). dGMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Desoxyribonucleic Acid (abgekürzt: DNA) ist die international gebräuchliche Schreibweise unseres deutschen Fachbegriffs Desoxyribonukleinsäure (abgekürzt: DNS)

Desoxyribonuklease = DNA abbauendes oder schneidendes Enzym

Desoxyribonukleinsäure (abgekürzt DNS) ist ein sehr langes polymeres Molekül, dessen Monomere die Nukleotide Desoxyadenosin-5'-phosphat, Desoxycytidin-5'-phosphat, Desoxyguanosin-5'-phosphat und Desoxythymidin-5'-phosphat sind. Die Erbinformation steckt in der Reihenfolge der Nukleotide.

Desoxyribonukleotid nennt man ein Nukleotid mit dem Zuckeranteil Desoxyribose. Desoxyribonukleotide sind die Monomere des Biopolymers DNA. Die üblicherweise in DNA zu findenden Desoxyribonukleotide sind die Monophosphatester der Nukleoside Desoxyadenosin, Desoxycytidin, Desoxyguanosin und Desoxythymidin.

Desoxyribose ist ein aus fünf Kohlenstoff-Atomen bestehender Zucker, eine Pentose. Von der Ribose unterscheidet sie die 2-Desoxyribose dadurch, dass die Hydroxylgruppe (-OH) am zweiten C-Atom durch ein H-Atom ersetzt (substituiert) wurde. Desoxy bedeutet ohne Sauerstoff. In wässriger Lösung liegt sie überwiegend als Desoxyribopyranose vor.

Desoxythymidin (abgekürzt T) nennt man ein aus der Pyrimidin-Base Thymin und der Pentose D-Desoxyribose gebildete Nukleosid. Durch Veresterung von Desoxythymidin-Nukleosiden mit Phosphorsäure entstehen die Nukleotide Desoxythymidinmonophosphat (dTMP), Desoxythymidindiphosphat (dTDP) und Desoxythymidintriphosphat (dTTP). dTMP ist einer der 4 normalen Bausteine der DNA.

Destillation heißt eine Methode zur Trennung von Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedepunkten. Das Flüssigkeitsgemisch wird auf eine Temperatur erhitzt, bei der die eine Flüssigkeit möglichst deutlich stärker verdunstet als die andere. Der Dampf steigt auf und wird langsam abgekühlt. Auch beim Abkühlen kann zur Trennung genutzt werden, dass die Kondensation der verschiedenen Flüssigkeiten bei unterschiedlichen Temperaturen erfolgt. So macht man es bei der Gewinnung von Gas, Benzin und Diesel aus Rohöl. Im folgenden Schema erfolgt allerdings die Kondensation nur mit einem einfachen Liebigkühler. Der reicht aus für die Herstellung von destiliertem Wasser, weil die in Leitungswasser enthaltenen Salz-Ionen gar nicht verdunsten.
Destillation
anonym, Public domain
1: Heizplatte, 2: Rundkolben, 3: Kolbenaufsatz/Destillationskolonne, 4: Thermometer, 5: Kondensator (Gegenstromkühler), 6: Kühlwasserzufuhr, 7: Kühlwasserauslass, 8: Rundkolben für das Destillat, 9: Vakuum-/Gaseinlass, 10: Verbindungsstück zur Destillatüberleitung, 11: Wärmeregler, 12: Regler der Rührgeschwindigkeit, 13: Magnetrührer, 14: Ölbad, Sandbad, oder Wasserbad, 15: Rührmagnet/Siedesteinchen, 16: Kühlendes Wasser-/Eisbad

Destruent nennt man ein Lebewesen, welches sich von Leichen ernährt.

Detail = Einzelheit (z.B.: im Detail = in allen Einzelheiten, nur ein Detail = nur ein kleiner Ausschnitt des Ganzen)

detailliert = ins Detail gehend, in allen Einzelheiten, sehr genau

Detektor bedeutete ursprünglich in lateinischer Sprache: "der Offenbarer". Heute meinen wir damit Geräte, die etwas ansonsten für unsere Sinne nicht Wahrnehmbares anzeigen.

Detergens = Detergentien sind Substanzen mit hydrophilen und hydrophoben (lipophilen) Unterstrukturen (funktionellen Gruppen), die daher mit ihren hydrophoben Seiten an wasserunlösliche Stoffe binden und gleichzeitig der Umgebung ihre hydrophilen Seiten darbieten können. So ummanteln sie wasserunlösliche Stoffe und machen sie wasserlöslich.

Determination oder Determinierung bedeutet in der Biologie eine Festlegung auf eine bestimmte Differenzierung. Manchmal werden Determination und Differenzierung gleichgesetzt, aber das ist falsch. Die Differenzierung folgt erst der Determination.

determiniert = vorbestimmt, festlegt, begrenzt

Determinierung oder Determination bedeutet in der Biologie eine Festlegung auf eine bestimmte Differenzierung. Manchmal werden Determinierung und Differenzierung gleichgesetzt, aber das ist falsch. Die Differenzierung folgt erst der Determinierung.

Deuterostomier sind alle Tiere, bei denen im Verlauf der Embryogenese aus dem Urmund (der ersten Einstülpung während der Gastrulation) der spätere After wird. Zu ihnen gehören neben Stachelhäutern und Pfeilwürmern auch alle Wirbeltiere.

DFG steht für Deutsche Forschungsgemeinschaft

dezimieren = starkes/drastisches, oft gewaltsames Reduzieren (Verringern) der Anzahl von etwas, von dem es normalerweise relativ viele gibt (Ursprünglich war das Dezimieren bei den Römern eine Strafe für eine Gruppe von Soldaten, bei der ein Zehntel der Männer hingerichtet wurde.)

Diabetes, genauer Diabetes mellitus ist der medizinische Fachbegriff für verschiedene Stoffwechsel-Krankheiten, die unbehandelt alle zu einem süß schmeckenden Urin führen und deshalb Zuckerkrankheit heißen. Man unterscheidet zwei Grundformen, die Typen 1 und 2. Typ 1 ist die Zuckerkrankheit, die in jedem Alter scheinbar spontan als Autoimmunkrankheit entstehen kann. Das bedeutet, dass plötzlich das eigene Immunsystem die Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zerstört, die für die Produktion des lebenswichtigen Hormons Insulin gebraucht werden. Diabetes Typ 2 nennt man auch Altersdiabetes, weil er früher nur bei alten Menschen auftrat. Bei sehr stark übergewichtigen und bewegungsarmen Menschen kann er aber auch schon viel früher entstehen. Man kann diese Form des Diabetes aber auch recht gut durch Muskeltraining und eine gesunde Ernährung behandeln. Verursacht wird diese Form des Diabetes nicht durch einen Mangel an Insulin, sondern dadurch, dass die Zellen des Körpers immer weniger auf Insulin reagieren. Dafür verantwortlich sind vor allem eine jahrelang zu Zucker-haltige Ernährung und Bewegungsmangel.

Diagnose nennt man das Erkennen und Benennen einer Krankheit sowie ihrer mutmaßlichen Ursache und dem Stadium ihrer Entwicklung aufgrund einer ärztlichen Untersuchung. Alternativ kann eine Diagnose auch die Abwesenheit von Krankheit feststellen.

Diagnostik nennt man 1) die Methoden der Diagnosefindung (z. B. Anamneseerhebung, körperliche Untersuchung, Anwendung bildgebender Verfahren wie Röntgen/MRT oder Analytik mit Laborwerten des Bluts und anderen Körperflüssigkeiten) und 2) die genaue Zuordnung von Untersuchungs-Befunden zu einem Krankheitsbegriff. Der so ermittelte Name einer Krankheit ergibt zusammen mit ihrer vermuteten Ursache und Entstehung eine Diagnose.

diagnostizieren = eine Diagnose erstellen

Diagramm nennt man die grafische Darstellung einer mathematischen Funktion, eine gemessene oder durch Beobachtung gewonnene Datenreihe, einer beispielsweise anatomischen Struktur oder eines Zusammenhangs. Ziel eines Diagramms ist es, unübersichtliche Strukturen verständlicher oder Zusammenhänge erkennbar zu machen. Für die verschiedensten Zwecke gibt es ganz unterschiedliche Arten von Diagrammen. Oft lässt ein Diagramm viel besser als ein Text erkennen, ob bzw. wie genau jemand eine Sache verstanden hat. In der Biologie bezeichnet man vereinfachende, schematische Darstellungen biologischer Strukturen als Diagramme, während man möglichst detailgetreue Darstellungen anatomische Zeichnungen nennt. Zahlreiche Beispiele für unterschiedlichste Diagramme findet man in der Wikipedia.

Dialyse = Abtrennung größerer von kleineren gelösten Partikeln mittels Diffusion durch die nur für die Partikel mit den geringeren Durchmessern durchlässigen Poren einer deshalb semipermeabel genannten Membran in ein Medium mit hinsichtlich der kleineren Partikel geringeren Konzentration (Konzentrationsausgleich)

dialysierbar = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Dialysierbarkeit = Ich benutze den Begriff in dem Sinne, daß eine Substanz eine Dialysemembran passieren kann.

Diaphragma = Scheidewand zwischen einzelnen Körperteilen oder Organen (z.B. das Zwerchfell); In der Tiermedizin scheint mit Diaphragma nur das Zwerchfell gemeint zu sein.

Diastereomere heißen zwei Stereoisomere, die keine Enantiomere sind.

Diastereomerie heißt die Variante der Stereoisomerie, bei welcher die Stereoisomere keine Enantiomere. Das folgende Schema ordnet die Diastereomerie in die unterschiedlichen Arten von Isomerien ein:
Schema der Isomerien

Dichte bedeutet in Physik und Chemie: "Masse oder Teilchen / Volumen". Oft verstehen auch Biologen Dichte so. Wir können damit aber auch die Zahl bestimmter Lebewesen oder Dinge pro Fläche oder Volumen meinen. Manchmal ist Biologen die Uneindeutigkeit ihrer Fachbegriffe bewusst und dann sagen sie zur besseren Unterscheidung Massendichte, Populationsdichte oder z.B. Teilchendichte.

Dickdarm nennt man den etwa anderthalb Meter langen dickeren Darmabschnitt zwischen Dünndarm und Mastdarm. Er besteht aus dem Blinddarm und dem Colon. In ihm wird der kaum noch Nährstoffe enthaltende Nahrungsbrei durch Salz- und Wasserentzug eingedickt, wobei Milliarden von Bakterien helfen und nebenbei auch noch die Vitamine K und B produzieren.

Dictyosom
Nucleus_ER_golgi von Magnus Manske aus Wikimedia Commons Dictyosom nennen Biologen einen Stapel von 3-8, selten bis zu 30 flachen, Membran-umhüllten Räumen mit durchschnittlich 1 µm Durchmesser, die man Zisternen nennt. Alle Dictyosomen gemeinsam bilden den Golgi-Apparat. Sie modifizieren, adressieren und schicken Proteine und Lipide an ihre Bestimmungsorte in oder außerhalb der Zelle.
  1. Kernhülle
  2. Kernpore
  3. raues endoplasmatisches Retikulum
  4. glattes endoplasmatisches Retikulum
  5. Ribosom auf dem ER
  6. Proteine im ER, in einem Vesikel und in einem Dictyosom
  7. Transportvesikel
  8. Dictyosom als Teil des Golgi-Apparates
  9. Cis-Seite des Golgi-Apparates (dem ER zugewandt)
  10. Trans-Seite des Golgi-Apparates (der Zellmembran zugewandt)
  11. Zisternen des Golgi-Apparates
Diese Zeichnung wurde von Magnus Manske der Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt.
Auf der konvexen, dem ER zugewandten cis-Seite verschmelzen vom ER abgeschnürte Vesikel mit den Ausläufern des Dictyosoms zunächst zu einem cis-Golgi-Netzwerk aus Vesikeln und Zisternen. Darin vereinigen sich die im ER produzierten biologischen Makromoleküle mit durch Abschnürung von Vesikeln von der Zelloberfläche zurückgeholten Proteinen. Von der cis-Seite können sich aber auch Vesikel abschnüren, die zum ER wandern. Die vom ER ab- und der Zellmembran zugewandte Seite ist konkav, löst sich zum sogenannten trans-Golgi-Netzwerk auf und verschwindet durch die Abschnürung von Golgi-Vesikeln, während die inneren Zisternen nachrücken. Die Zisternen zwischen den Golgi-Netzwerken werden Golgi-Stapel genannt. Auch innerhalb dieser Stapel scheinen die Zisternen in beide Richtungen Vesikel auszutauschen. In den Dictyosomen werden unter anderem Sekrete kondensiert und verpackt, Glykolipide synthetisiert und Proteine an den Aminosäuren Serin und Threonin glykosiliert, an den Zuckerresten sulfatiert, von Signalpeptiden befreit und teilweise durch Spaltung aktiviert.
Diencephalon oder Dienzephalon nennt man das zwischen Endhirn (Telencephalon) und Mittelhirn (Mesencephalon) liegende Zwischenhirn. Das Zwischenhirn umschließt den 3. Hirn-Ventrikel, und besteht aus Pallidum (Globus pallidus), Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse.
Diencephalon
Anatomography by Life Science Databases(LSDB), CC-BY-SA-2.1-jp

Differenz bedeutet allgemein Unterschied. Damit können Meinungsunterschiede gemeint sein, ein Unterschied zwischen dem verbuchten und dem tatsächlichen Inhalt einer Kasse oder der Unterschied zwischen zwei Zahlen, Werten oder Variablen.

differenzieren = Verb zum Vorgang der Differenzierung (Zu differenzieren bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch, Dinge genau und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Unterschiede zu machen. Wenn Zelle differenzieren, durchlaufen sie gerade eine Differenzierung.)

differenziert = Adjektiv zur Beschreibung des Ergebnisses bzw. des Zustandes einer Differenzierung (Etwas differenziert zu betrachten bedeutet, dass man möglichst viele Aspekte einer Sache berücksichtigt oder unterschiedliche Perspektiven einnimmt. Differenziert zu sein, bedeutet bei einer Zelle, dass sie eine Differenzierung durchlaufen hat und nur noch eine Aufgabe, die dafür aber sehr effektiv erfüllen kann.)

Differenzierung bedeutet Unterschiede machen oder erkennen, also ein Gegenteil von Pauschalisierung. In der Zellbiologie nennt man so die sich normalerweise über mehrere Zellteilungen hinziehende Verwandlung einer Stammzelle in einer spezialisierte und dann nicht mehr teilungsfähige Zelle, die nur noch, aber auch ganz besonders gut eine bestimmte Aufgabe erfüllen kann.

diffundieren = ausströmen, sich ausbreiten, sich zerstreuen, sich vermischen durch Diffusion

diffus = unregelmäßig zerstreut und ohne einheitliche Richtung (diffuses Licht), nicht scharf begrenzt (Wolke, Nebel)

Diffusion nennt man die zufällige und dadurch relativ gleichmäßige Verteilung von Atomen, Ionen oder Molekülen in Gasen oder Flüssigkeiten aufgrund ständiger Zusammenstöße zwischen den frei beweglichen Teilchen.

diglykosiliert = glykosiliert an zwei Aminosäure-Signalsequenzen für die Glykosilierung

Dilettantisch im positiven Sinne bedeutet nicht professionell, amateurhaft oder laienhaft. Im negativen Sinne bedeutet es stümperhaft, unzureichend oder oberflächlich.

Dimension kann Größenordnung bedeuten (z.B. die Dimension eines Problems). Dimensionen nennt man auch Länge und Breite als die beide Dimensionen einer Fläche oder Länge, Breite und Höhe als die drei Dimensionen eines Raumes. Ändert sich etwas im Raum mit der Zeit, dann haben wir als vierte Dimension noch die Zeit. In diesem Sinne kann man sich weitere Dimensionen als neue Betrachtungsweisen vorstellen. So sind Proteomik und Systembiologie neue Dimensionen der Biologie. Dimensionen heißen aber auch die qualitative Eigenschaften physikalischer Größen wie Länge, Masse, Zeit, Stoffmenge oder Lichtstärke.

Dimer nennt man in der Biologie ein aus zwei gleichen (Homodimer) oder unterschiedlichen (Heterodimer) Untereinheiten (Monomeren) bestehendes Molekül bzw. Makromolekül. Das Dimer ist das einfachste Oligomer.

Dimorphismus heißt wörtlich übersetzt zweigestaltig und bezeichnet in der Biologie das Auftreten von zwei deutlich verschiedenen Merkmal bei derselben Spezies.

Dioptrie heißt die Maßeinheit für die physikalische Größe der Brechkraft eines optischen Systems. Sie ist definiert als der Kehrwert der Brennweite, wobei die Brennweite in Metern angegeben wird. Eine Dioptrie ist die Brechkraft eines optischen Systems mit einer Brennweite von 1 Meter, denn der Kehrwert von 1 Meter ist 1 / 1 Meter. Schaut ein gesundes menschliches Auge weit in die Ferne, dann ergibt sich aus der Kombination von Tränenfilm, Augenhornhaut, Kammerwasser, Augenlinse und Glaskörper eine Brennweite von etwa 17 Millimetern = 0,017 Metern. Das entspricht 1 / 0,017 Meter = 59 Dioptrien.

Diploid ist ein aus di=zwei und Ploidie = Anzahl der Chromosomensätze zusammengesetzter Begriff. Demnach bedeutet diploid, dass ein Lebewesen oder eine einzelne Zelle über einen doppelten oder vollen Chromosomensatz im Gegensatz zum einfachen oder halben (haploid) Chromosomensatz verfügt. Im diploiden Genom kommen die meisten Gene zweimal vor - eine Kopie von Vater und eine von der Mutter.

Dipeptid nennt man ein aus zwei Monomeren (Aminosäuren) bestehendes Peptid.

Direkte Kalorimetrie heißt die experimentelle Bestimmung von Wärmemengen, die physikalische, chemische oder biologische Prozesse ihren Umgebungen entziehen oder an diese abgeben. Bei der direkten Kalorimetrie werden die Wärmemengen mit Hilfe eines Kalorimeters bestimmt.

Disaccharid,.Doppelzucker oder Zweifachzucker nennt man ein Saccharid-Dimer aus zwei Monosacchariden.

Diskrepanz bedeutet Widersprüchlichkeit oder Abweichung, beispielsweise bei nicht zusammen passenden oder sich sogar gegenseitig ausschließenden Aussagen, bei nicht zu den Erwartungen passenden Beobachtungen oder bei nicht den selbst erklärten Werten entsprechendem Handeln.

Diskutiere oder erörtere bedeutet als Operator der gehobenen Anforderungsbereiche 2 oder 3 für das Fach Biologie in der gymnasialen Oberstufe, dass man zu einer Fragestellung, einer Aussage oder These möglichst viele Argumente und Gegenargumente oder Beispiele und Gegenbeispiele gegenüberstellen und dann abwägen soll, welcher Seite man eher zuneigt.

Dispersion nennen Physiker allgemein die Abhängigkeit einer Größe (Eigenschaft) von einer Frequenz. Besonders interessant für Biologen ist die Abhängigkeit der Licht-Brechung von den Frequenzen der Lichtquanten. Je niedriger die Frequenz ist, umso größer ist die Wellenlänge. Und je größer die Wellenlänge ist, umso weniger lassen sich Photonen von den kleinen Molekülen in Wasser oder Glas aufhalten. Rotes Licht wird deshalb in Wasser oder Glas weniger stark als blaues abgebremst und daher auch weniger stark gebrochen. Aus diesem Grund führt die Brechung von Licht durch Wasser oder Glas zu einer Aufspaltung weißen Lichts. Man sieht die im weißen Licht gemischten Farben an unterschiedlichen Positionen. Multifokale Augenlinsen gleichen diesen Effekt teilweise aus.

Animation der Dispersion an einem Prisma
Dispersion am Prisma
LucasVB, public domain

Disposition oder Prädisposition nennt man die Veranlagung oder Empfänglichkeit eines Organismus für bestimmte Krankheiten.

Dissimilation bedeutet Abbau energiereicher Stoffe zum Zwecke der Energiegewinnung. Benötigt wird sie für die Energieversorgung lebender Zellen und benötigt für die Dissimilation werden in eukaryotischen Zellen Sauerstoff und Nährstoffe.

Dissoziation nennt man den Vorgang der Teilung einer chemischen Verbindung in zwei oder mehrere Moleküle, Ionen oder Atome.

Dissoziationsgrad (alpha) nennt man den Anteil der in Ionen zerfallenen Molekül eines Elektrolyten. Der Dissoziationsgrad hängt bei schwachen Elektrolyten stark von der Konzentration ab. Er nimmt bei ihnen mit zunehmender Konzentration ab, während er bei starken Elektrolyten für alle Konzentrationen praktisch den Wert alpha = 1 behält.

distal = der entferntere, äußere, oder hintere Teil

Disulfidbrücke nennt man in der Biochemie eine kovalente Bindung zwischen den Schwefel-Atomen zweier Cysteine. Das Schwefel-Atom der Aminosäure Cystein sitzt normalerweise in einer sogenannten Thiolgruppe, also zwischen einem Kohlenstoff- und einem Wasserstoff-Atom (R-S-H. Kommen sich zwei Cysteine eines Proteins oder zweier benachbarter Proteine räumlich nahe, dann können in einer Oxidationsreaktion die beiden Wasserstoff-Atome mitsamt ihren Elektronen abgespalten werden, während sie eine Elektronenpaarbindung zwischen den beiden Schwefelatomen ausbildet. Gemeinsam werden die so verbundenen Cysteine Cystin genannt. Cystine bzw. Disulfidbrücken können Proteine räumlich stabilisieren und die Zahl der Möglichkeiten unterschiedlicher räumlicher Anordnungen einschränken. WIe bei Redox-Reaktionen üblich, ist auch die Bildung einer Disulfidbrücke reversibel. Unter reduzierenden Bedingungen wird sie wieder aufgelöst. Dies ist im Zellinneren der Fall und deshalb findet man Disulfidbrücken nur bei Proteinen, die sich noch im endoplasmatischen Retikulum oder im Golgi-Apparat oder bereits im extrazellulären Raum befinden.

Disziplin kann Selbstbeherrschung oder das Einhalten von Regeln bedeuten, aber auch einen Teilbereich der Leichtathletik wie den Hochsprung oder das Kugelstoßen meinen. In diesem Sinne unterteilen Wissenschaftler ihre zu umfangreich gewordenen Wissenschaften durch Spezialisierung in verschiedene Disziplinen.

Diversifikation oder Diversifizierung ist ein Gegenteil von Spezialisierung und bedeutet eine Erweiterung der Produktpalette oder Geschäftsfelder, von denen jemand profitieren möchte. Spezialisierung kann unter glücklichen Umständen den Profit, aber unter ungünstigen Umständen auch den Verlust maximieren. Diversifikation reduziert zwar den maximal möglichen Gewinn, aber durch Risikostreuung auch die Verlustrisiken.

Dividend = Zähler (Dividend / Divisor = Quotient)

Divisor = Nenner (Dividend / Divisor = Quotient)

DNA ist die international übliche Abkürzung für die Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure.

DNA-Ligase nennen Biologen ein Enzym, das zwei DNA-Einzelstränge miteinander verknüpft, indem der Phosphatrest am 5'-Ende des einen mit dem Zucker Desoxyribose am 3'-Ende des anderen verestert wird.

animiertes Schema der DNA-Doppelhelix
DNA-Doppelhelix
Richard Wheeler, CC BY-SA 3.0
Die Animation erschwert zwar die genaue Betrachtung, vermittelt dafür aber ein intuitives Gefühl für die Struktur der DNA-Doppelhelix. Dabei hilft die Farbcodierung. Kohlenstoff-Atome sind grün dargestellt, Stickstoff blau, Sauerstoff rot, Phosphor orange und Wasserstoff grau. Dadurch wirken im DNA-Rückrat Desoxyribose grünorange und Phosphat rotorange, während dazwischen die Nukleobasen blaugrün gesprenkelt aussehen.

animiertes Schema der DNA-Doppelhelix
DNA-Doppelhelix
Richard Wheeler, CC BY-SA 3.0

DNA-Doppelstrang nennt man zwei über Wasserstoffbrückenbindungen miteinander verbundene DNA-Einzelstränge.

DNA-Einzelstrang nennt man eine Kette aus mehreren (Oligonukleotid) oder vielen Nukleotiden, die nicht über Wasserstoffbrückenbindungen mit einm anderen DNA-Einzelstrang verbunden ist.

DNA-Matrizenstrang heißt in einem DNA-Doppelstrang der codierende DNA-Einzelstrang, den man auch Antisense-Strang nennt. An ihm entsteht mit Hilfe des Enzym-Komplexes namens DNA-abhängige RNA-Polymerase aus RNA-Nukleotiden ein Transkript.

DNA-Polymerase, genauer DNA-abhängige DNA-Polymerase nennen Biologen ein Enzym, das Primer verlängert, die über Wasserstoffbrückenbindungen an einen DNA-Einzelstrang gebunden sind. Dazu verbindet sie Desoxyribonukleotide, die bereits passende Basenpaare mit dem DNA-Einzelstrang gebildet haben. So verknüpfen DNA-Polymerasen bei der Replikation viele Monomere zu einem Polymer. Viele DNA-Polymerasen haben zusätzlich noch weitere Enzym-Funktionen. So werden beispielsweise bei der Replikation unpassende Nukleotide erkannt und aus der gerade synthetisierten DNA entfernt. Man nennt das Korrekturlese-Funktion (engl. proof reading) aufgrund einer 3'-5'-Exonuklease-Aktivität. Einige DNA-Polymerasen besitzen auch eine 5'-3'-Exonuklease-Aktivität. Damit können bestehende DNA-Stränge abgebaut werden.

DNA-Replikation nennen Biologen die Verdopplung eines DNA-Doppelstranges. Dabei werden die beiden Stränge des DNA-Doppelstranges getrennt und beide durch die Synthese eines neuen Stranges wieder zu DNA-Doppelsträngen ergänzt. Man unterscheidet die drei Phasen Initiation (Start), Elongation (Ausdehnung) und Termination (Abbruch). Die Initiation kann nicht einfach irgendwo auf einem Chromosom, Plasmid oder Virus stattfinden, sondern nur an bestimmten Stellen, den sogenannten Origins of Replication. Im Zellzyklus der Eukaryoten findet sie auch nur in der sogenannten S-Phase statt. Diese beginnt mit der Aufspaltung einer DNA-Doppelhelix durch eine Helikase. Dabei entstehen zwei Replikationsgabeln, die in beide Richtungen wandern und den DNA-Doppelstrang immer weiter trennen. Dadurch entstehen in diesem geöffneten Bereich zwei DNA-Einzelstränge. Die jetzt frei zugänglichen Basen binden freie DNA-Nukleotide, aber die DNA-replizierenden DNA-Polymerasen können die Nukleotide nur an das 3'-Ende eines schon vorhandenen Oligonukleotids (RNA-Primer) anhängen. Deshalb kann nur der neue DNA-Einzelstrang problemlos wachsen, der auf das 5'-Ende seines alten Gegenstranges zu wächst. Er wächst deshalb schneller und heißt entsprechend "Leading Strand". Die Synthese des anderen neuen DNA-Einzelstranges ist viel komplizierter, weil die DNA-Polymerase immer in die falsche Richtung arbeitet und deshalb immer wieder neue RNA-Primer gesetzt werden müssen. So entstehen immer neue Fragmente, die aus einem RNA-Primer und einem relativ kurzen Stück DNA bestehen und Okazaki-Fragmente genannt werden. Die RNA-Abschnitte müssen anschließend von einer anderen DNA-Polymerase durch DNA ersetzt werden und eine DNA-Ligase verbindet alle Teilstücke. Das dauert natürlich länger, sodass die Produktion dieses neuen DNA-Einzelstranges länger dauert bzw. hinterher hinkt. Er wird daher "Lagging Strand" oder Folgestrang genannt. An einer Replikationsgabel wie der unten gezeigten schafft die DNA-Replikation bei Bakterien (E. coli) ungefähr 500 bis 1000 Nukleotide pro Sekunde, in menschlichen Zellen sind es nur rund 50 Nukleotide pro Sekunde. Weil die DNA-Replikation in den Chromosomen von Eukaryoten an vielen Stellen beginnt, dauert die S-Phase trotzdem durchschnittlich nur rund 8 Stunden bei Säugetieren und 40 Minuten bei Hefe. (Quelle: Chapter 5, The Initiation and Completion of DNA Replication in Chromosomes in Alberts B, Johnson A, Lewis J, et al. - Molecular Biology of the Cell. 4th edition - New York: Garland Science; 2002.

Schema der DNA-Replikation
Schema der DNA-Replikation Primase RNA-Primer Ligase DNA-Polymerase Okazaki-Fragment DNA-Polymerase Helicase Topoisomerase Einzelstrang-bindendes Protein
Mariana Ruiz, gemeinfrei. Ich habe nur die Beschriftungen mit Koordinaten versehen, damit man mit einem Klick zum entsprechenden Eintrag im Glossar springen kann.

DNS ist die Abkürzung für den deutschen Fachbegriff Desoxyribonukleinsäure, den man international Desoxyribonucleic Acid (abgekürzt DNA) nennt.

Docosahexaensäure ist eine Omega-3-Fettsäure. Der folgende Link führt zu einer selbst manipulierbaren, dreidimensionalen JSmol-Darstellung der Docosahexaensäure.

dokumentieren = deutlich zum Ausdruck bringen, durch Dokumente oder andere Nachweise belegen, verbindlich festlegen, Informationen so aufbereiten, überprüfen und darstellen, dass die Informationen und ihre Quellen bei Bedarf gezielt abgerufen, erneut überprüft, vernetzt und weitergegeben werden können

Domäne ist ein sehr kontextabhängiger Begriff. Er hat sich entwickelt aus dem lateinischen Dominium, dem Herrschadftsgebiet. Später nannte man eine größere ländliche Besitzung Domäne. Im übertragenen Sinne meint man mit Domäne heute ein wirklich beherrschtes Fachgebiet, einen mathematischen Definitionsbereich, die gröbste Einteilung der Lebewesen (in Archäen, Bakterien und Eukaryoten) oder einen funktionell und strukturell abgrenzbaren Teil eines Proteins oder einer ganzen Zelle.

domestizieren = aus Wildtieren durch Züchtung Haustiere entwickeln

domestiziert = durch Züchtung aus einer Wildtier-Spezies entstandenes Haustier aus einer Wildtier-Spezies.

Domestizierung heißt der Prozess der Züchtung einer Haustier-Rasse aus einer Wildtier-Spezies.

dominant = bestimmend

dominieren = vorherrschen, überwiegen, beherrschen, dominant sein

Dopamin, Prolaktostatin oder Prolactin-Inhibiting Hormone heißt ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ist ein wichtiger Neurotransmitter.

Doppelbindung nennen Chemiker zwei bindende und mit jeweils zwei Elektronen voll besetzte Valenzorbitale zwischen zwei Atomen. Dabei handelt es sich zumindest normalerweise um eine direkt auf der Achse zwischen beiden Atomen liegende σ-Bindung sowie um eine π-Bindung zwischen zwei p-Orbitalen. Insgesamt sind Doppelbindungen ziemlich stark.

Doppelhelix nennt man natürlich eine doppelte Helix und denkt dabei automatisch an die DNA-Doppelhelix.

dorsal = an der Rückseite gelegen

dorsale Spinalganglien = Eigentlich reicht es aus, von Spinalganglien zu sprechen, denn diese Ganglien liegen zwar etwas dorsal von den Eintrittsstellen der Rückenmarksnerven in die Wirbelkörper, aber es gibt keine entsprechenden ventralen Spinalganglien.

Dottersack heißt das Ernährungsorgan der Embryonen eierlegender Wirbeltiere. Die meisten lebendgebärenden Haie, Reptilien und Säugetiere benutzen während der Embryonalentwicklung zusätzlich Plazenten. Letztere ermöglichen eine Ernährung des Embryos über den mütterlichen Blutkreislauf. Bei Menschen erreicht er eine Größe von bis zu 5 mm und übernimmt in der Frühphase der Embryonalentwicklung vor der Ausbildung der Leber einen Teil ihrer Aufgaben. Aus der Wand des Dottersackes gehen die Keimzellen und die Stammzellen für die Blutbildung hervor. Vom Dottersack schnürt sich das Darmrohr des Embrys ab und bleibt mit dem Dottersack in Verbindung.
Dottersack Eröffnete Gebärmutter einer Katze mit einem Fötus in der Mitte der Trächtigkeit.
  1. Nabel
  2. Amnion
  3. Allantois
  4. Dottersack
  5. sich entwickelndes Randhämatom
  6. mütterlicher Teil der Plazenta
Uwe Gille, CC BY-SA 3.0

Drehgelenk heißt ein Gelenk, bei welchem der Gelenkkopf ein Zapfen und die Gelenkpfanne eine Rinne ist. Beispiele im menschlichen Skelett sind die Gelenke zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel sowie zwischen Elle und Speiche neben dem Ellbogen bzw. neben der Handwurzel. Dreht sich in einem Drehgelenk der Zapfen (Gelenkkopf) in der rinnenförmigen Gelenkpfanne, dann nennt man es auch Zapfengelenk. Dreht sich umgekehrt die Gelenkpfanne um einen unbeweglichen Zapfen, dann heißt das Drehgelenk auch Radgelenk.

Drehsinn oder Rotationssinn im biologischen Sinne kann man eine Fähigkeit vieler Tiere zur Wahrnehmung von Drehbeschleunigungen nennen.

Dreifachbindung nennen Chemiker drei bindende und mit jeweils zwei Elektronen voll besetzte Valenzorbitale zwischen zwei Atomen. Dabei handelt es sich zumindest normalerweise um eine direkt auf der Achse zwischen beiden Atomen liegende σ-Bindung sowie um zwei π-Bindungen zwischen jeweils zwei p-Orbitalen. Insgesamt sind Dreifachbindungen sehr stark.

Drosselgrube = Jugulum

Droge oder Suchtmittel heißt ein Stoffe, die irgendwie einen tierischen Organismus so beeinflussen, dass dieser außerordentliche Wahrnehmungen, Gefühle und Stimmungen erlebt.
Drogen oder Suchtmittel heißen Stoffe, die irgendwie einen tierischen Organismus so beeinflussen, dass dieser außerordentliche Wahrnehmungen, Gefühle und Stimmungen erlebt. Meist verbindet man den Begriff Droge zuerst mit gesetzlich verbotenen Drogen wie den sogenannten weichen Drogen Marihuana und Haschisch oder mit harten Drogen wie LSD, Ecstasy, Heroin oder Crystal Meth. Zu den Drogen gehören aber aus biologischer Sicht selbstverständlich auch die legalen gesundheitsschädlichen Drogen Alkohol und Tabakwaren und sogar die eher nützlichen Drogen Kaffee und Tee. Auch viele Medikamente sind Drogen und können, wie die meisten Drogen, abhängig machen. Besonders problematisch sind heute die verharmlosend als Badesalze bezeichneten synthetischen Drogen, die von Chemikern und Hobby-Chemikern in immer neuen Varianten (Designerdrogen) aus billigen Stoffen hergstellt werden. Harmlos sind aber auch ganz natürliche Drogen wie bestimmte Pilze nicht.
Typisch für die meisten harten Drogen ist, dass man immer mehr davon benötigt, um die selbe Wirkung zu erzielen. Zunächst gewöhnt sich nämlich der Körper an die Droge und reduziert dadurch ihre Wirkung. Die meisten Drogen-Abhängigen nehmen ihre Drogen nicht mehr, um sich gut zu fühlen, sondern weil sie sich ohne die Droge sehr schlecht fühlen. Mit der Zeit führt aber der übermäßige Drogen-Konsum zu gesundheitlichen Schäden, die auch ohne akute Überdosierung mit der Zeit zum Tod führen können.
Besonders tragisch ist der Drogen-Konsum schwangerer Frauen, deren Kinder mehr oder weniger stark geschädigt zur Welt kommen. Weil sich das ganze Denken der Süchtigen nur noch um die Beschaffung der Droge dreht, für die Abhängigkeit von harten Drogen oft zu sogenannter Beschaffungskriminalität oder vor allem bei Frauen in der Prostitution. Drogen-Konsum, vor allem Alkohol, führt oft zu tödlichen Unfällen im Straßenverkehr. Manche moderne Drogen sind lebensgefährlich für Unbeteiligte, weil sie Süchtige schmerzunempfindlich und gleichzeitig aggressiv machen. Aber auch ohne dieses Extrem verändern sich die viele Konsumenten harter Drogen sozial so negativ, dass sie total isoliert enden und alles verlieren.
Besonders zerstörerisch sind die Folgen des Drogen-Konsums für Kinder und Jugendliche, weil deren Körper und vor allem die Gehirne sich noch entwickeln müssen. Gerade in Konflikt-Situationen werden unmittelbaren Wirkungen von Drogen oft anfangs als Erleichterung empfunden. Im Endeffekt machen dann aber die Drogen alles nur noch schlimmer. Eine gerade für Jugendliche besonders gefährliche Form von Droge sind k.o.-Tropfen, die Jugendlichen von Kriminellen in Getränke getropft werden, um sie wehrlos zu machen und sie dann beispielsweise mißbrauchen zu können. Nicht ganz so böse gemeint und dennoch lebensgefährlich ist für Jugendliche auch die Verführung durch Ältere zum sogenannten Komasaufen. Oft erkennen die Opfer ihr Risiko nicht, weil sie bei extrem süßen Getränken die hohen Alkohol-Konzentrationen nicht schmecken. Das ist nicht witzig, denn im Vollrausch verlieren Menschen die Kontrolle über ihre Körper. Das führt oft zur peinlichen Entleerung des Darms, kann aber auch tödlich enden. Jährlich soll es in Deutschland etwa 40.000 Alkohol-Tote geben. Viele betrunkene Jugendliche müssen deshalb von Krankenhauspersonal ausgezogen und an ihren intimsten Stellen gereinigt werden. Das ist extrem beschämend, wenn sie dann ohne Erinnerung praktisch nackt im Krankenhausbett aufwachen.

Drosselrinne heißt die Rinne zwischen den vorderen bzw. unteren (Regio colli ventralis) und den seitlichen (Regio colli lateralis) Muskelpaketen des Halses, in der die äußere Drosselvene liegt.

Drosselvene = Es gibt beim Menschen in jeder Körperhälfte eigentlich 3 Drosselvenen, nämlich die Vena jugularis anterior, die Vena jugularis externa und die Vena jugularis interna. Bei den kleinen Wiederkäuern Schaf und Ziege und meistens auch beim Pferd gibt nur die Vena jugularis externa.

Druck im physikalischen Sinne ist das Ergebnis einer senkrecht auf eine Fläche einwirkenden Kraft.

Drüse nennen Biologen ein Organ, das ein Sekret oder ein Hormon produziert und nach außen abgibt. Man kann Drüsen danach unterscheiden, was mit ihren Zellen geschieht. In merokrinen Drüsen wie den Schweißdrüsen geben die Zellen durch Exozytose lichtmikroskopisch kaum sichtbare Tropfen wässriger Sekrete ab. In apokrinen Drüsen wie Duftdrüsen oder Milchdrüsen sondern Zellen große, Protein-reiche Sekrettropfen ab, indem sie Teile ihrer selbst abschnüren. In holokrinen Drüsen wie den Talgdrüsen werden komplette Zellen in ein Sekret umgewandelt und lösen sich dabei auf.

Ductus oder Duktus nennt man im biomedizinischen Bereich einen Gang, Kanal, Verbindungs- oder Ausführungskanal.

Dünger oder Düngemittel nennt man Reinstoffe oder Stoffgemische, die den Substraten von Pflanzen zugeführt werden und dazu führen, dass die von den Pflanzen benötigten Pflanzennährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind.

Düngung nennt man die Zuführung von Wachstum fördernden Stoffen in das Substrat von Pflanzen.

Dünndarm nennt man den dünneren Teil des Darms zwischen Magen und Dickdarm. Insgesamt dient der Dünndarm der Zerlegung der Nahrung und Aufnahme der Nährstoffbausteine, während die unbewusst arbeitende Darm-Muskulatur den Nahrungsbrei in Richtung Dickdarm schiebt. Hauptsächlich im Leerdarm wird die Oberfläche der Darmwand durch zahlreiche, in den Nahrungsbrei hinein ragende Ringfalten vergrößert. Eine weitere und noch stärkere Oberflächenvergrößerung um das Fünffache bewirken im gesamten Dünndarm die sogenannten Darmzottenn, auf deren Oberflächen schließlich noch winzige, Mikrovilli genannte Ausstülpungen der Zelloberflächen die Oberfläche der Dünndarminnenseite weiter vergößern. Als glattes Rohr hätte die Dünndarmwand eine Oberfläche von nur einem Drittel Quadratmeter, aber durch die dreistufige Flächenvergrößerung erreicht die Kontaktfläche zwischen Darmwand und Nahrungsbrei eine Fläche von rund 2000 Quadratmetern. Als Gesamtlänge nennen ein Schulbuch und der Duden 3-4, das medizinische Wörterbuch Pschyrembel hingegen 4-5 Meter, und laut Feneis' Bild-Lexikon der Anatomie wären es 6 Meter. Man unterteilt beim Menschen den Dünndarm in den nur 12 Fingerbreiten oder 25-30 cm langen Zwölffingerdarm (lateinisch: Duodenum) direkt im Anschluss an den Magen, den etwa 2,5 m langen Leerdarm (lat. Jejunum) in der Mitte und den rund 3,5 m langen Krummdarm (lat. Ileum) mit dem Anschluss zum Dickdarm.

Duodenum = Zwölffingerdarm

Dura mater = harte Hirnhaut

Dynamik ist ein schwer zu definierender Begriff. Gemeint sein kann eine antreibende Kraft, innere Bewegung oder durch Kräfte erzeugte Bewegung. In der Physik ist die Dynamik das Teilgebiet der Mechanik, das sich mit der Wirkung von Kräften auf die Bewegungsvorgänge von Körpern befasst. In der Musik beschreibt die Dynamik die Veränderungen der Lautstärke.

dynamisch = in Bewegung oder Entwicklung befindlich

Dynein heißt ein Motorprotein bzw. eine ganze Familie ähnlicher Motorproteine in eukaryotischen Zellen. Das protein Dynein (als Monomer) besteht aus einer langen und deshalb schweren Aminosäurekette, die eine Art rundlichen Kopf, einen kurzen und einen längeren Stiel bildet. Zusammen mit einigen anderen proteinen bilden zwei schwere Dynein-Aminosäureketten einen Dynein-Komplex, der über Mikrotubuli laufen kann. Dafür enthält der küurze Stiel eine Bindungsstelle zum Mikrotubulus. Der lange Stiel kann verschiedene Adapter- oder Verbindungsproteine mit unterschiedlichen Andockstellen binden. Mit deren Hilfe können Dynein-Komplexe Protein-Komplexe, Zellorganellen oder Vesikel über Mikrotubuli hinter sich her ziehen. Die Bewegungsrichtung der Dynein-Komplexe ist im Gegensatz zum Kinesin-Komplex vom wachsenden Plusende eines Mikrotubulus zu dessen Minusende und damit von der Peripherie der Zelle in Richtung vom Zellkern. Andere Dyneine sind an den Bewegungen von Flagellen und Cilien von Zellen berteiligt. Die Kopfteile der beiden schweren Aminosäurekette enthalten die katalytische Domäne, die Adenosintriphosphat bindet und eines der drei Phosphate abspaltet. Die Bindung des Adenosintriphosphat, das Abspalten des Phosphats und das Ablösen des ADP verändern jeweils die Tertiärstruktur des Dyneins. Dadurch entsteht die Bewegung.
Das folgende Schema zeigt einen Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus.
Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus
anonym, CC BY-SA 3.0
Das folgende Schema zeigt einen Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus.
Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus
Dick Jaarsma and Casper Hoogenraad (https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnins.2015.00397/full), CC BY 4.0
Das folgende Schema zeigt einen Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus.
Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus
anonym, CC BY 3.0
Das folgende Schema zeigt als animiertes gif auf einem zentralen Mikrotubulus den Zusammenbau und damit die unterschiedlichen Komponenten zweier Dynein-Komplexe.
Dynein-Komplex auf einem Mikrotubulus
anonym, CC BY-SA 4.0

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Roland Heynkes, CC BY-SA-4.0