Lernmodul mit Lösungen für Aufgaben zur Dokumentation: "Festmahl der Tiere"

Roland Heynkes, 26.9.2020

Diese Seite dient der Selbstkontrolle für diejenigen, welche die Aufgaben zur Dokumentation Festmahl der Tiere selbständig bearbeitet haben und nun ihre Antworten überprüfen wollen.

Diese Tabelle zeigt meine Lösungsvorschläge.
1 Definiere die Fachbegriffe: Wald, Kadaver, Aas, Larve, Verwesung, Made, Aasfresser, Puppe, Destruent, Leiche, Materie, Produzenten, Pflanzennährstoff, Primärkonsument, Sekundärkonsument, Tertiärkonsument, Nahrungskette, Pheromon, Sekret, Mikrobe, Fäulnis, Wirtschaftswald oder Forst, Fichtenmonokultur oder Fichtenforst, Hyphe, Nahrungsnetz!

Wald ist ein von Bäumen dominiertes Ökosystem, in dem ein typisches Waldklima herrscht.

Kadaver nennt man die Leiche eines Menschen oder anderen Tieres.

Aas heißt in der Biologie ein toter tierischer Körper im Zustand der Verwesung.

Larve nennt man in der Zoologie ein aus einem Ei geschlüpftes Tier, dem man die Verwandtschaft mit seinen Eltern noch gar nicht ansieht.

Verwesung heißt der mit ausreichender Sauerstoff-Versorgung erfolgende Abbau toter tierischer Körper durch einige ihrer eigenen Enzyme, vor allem aber durch Bakterien und Pilze.

Made nennt man eine Insekten-Larve ohne Beine und erkennbaren Kopf.

Aasfresser nennt man Tiere, die Kadaver fressen.

Puppe nennen Zoologen das fast oder völlig unbewegliche Metamorphose-Stadium zwischen Larve und erwachsenem Insekt.

Destruent nennt man ein Lebewesen, welches sich von Leichen ernährt.

Leiche nennt man das, was beim Eintreten seines tatsächlichen biologischen Todes von einem ehemaligen Lebewesen übrig bleibt.

Materie nennen wir in den Naturwissenschaften alles, was eine Masse besitzt und einen Raum besetzt.

Produzenten sind Lebewesen, die etwas produzieren. In der Ökologie nennt man die Pflanzen und verschiedene Mikroorganismen Produzenten, weil sie alleine mit Hilfe von Sonnenenergie oder anderen abiotischen Energiequellen aus CO2, H2O und Mineralstoffen alle ihre Biomoleküle selber herstellen können.

Pflanzennährstoff nennt man einen Nährstoff, den Pflanzen für ihre Ernährung brauchen.

Primärkonsumenten nennt man in der Ökologie einen Pflanzenfresser.

Sekundärkonsumenten fressen Primärkonsumenten.

Tertiärkonsumenten fressen Sekundärkonsumenten.

Nahrungskette nennt man eine Aufzählung, die erklärt, wie eine Art von einer anderen gefressen wird, die selbst aber auch einer stärkeren als Nahrung dient, welche ihrerseits vielleicht zur Nahrung einer noch mächtigeren gehört.

Pheromon nennt man einen Hormon-ähnlichen Geruchsstoff.

Sekret nennt man das, was Drüsen oder Drüsen-artige Zellen produzieren und ausscheiden.

Mikrobe ist ein anderer Name für Mikroorganismen, also Organismen, die so klein sind, dass man sie nur mittels Mikroskop erkennen kann.

Fäulnis heißt der unter Sauerstoff-Mangel erfolgende Abbau toter ehemaliger Lebewesen.

Wirtschaftswald oder Forst ist von Menschen bewirtschafteter Wald.

Fichtenmonokultur oder Fichtenforst heißt ein extremer Wirtschaftswald bzw. Forst, in dem sehr dicht nebeneinander in Reihen Fichten wachsen, die alle gleich alt und groß sind.

Hyphe nennt man einen der Zellfäden, aus denen mehrzellige Pilze bestehen.

Nahrungsnetz nennt man ein Geflecht aus mehreren miteinander verbundenen Nahrungsketten.

2 Erkläre, warum ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera eine Leiche finden kann, obwohl sie schon tagelang im Wald liegt!
Unter Leichen verstecken sich oft große Haufen Fliegen-Maden. Durch ihre intensive Verdauungstätigkeit, Bewegung und die Reibung an ihren Körpern entsteht soviel Wärme, dass die Maden sich selbst und ihre unmittelbare Umgebung auf über 40°C erwärmen können. Das kann eine Leiche erwärmen und dadurch für eine Wärmebildkamera sichtbar machen.
3 Beschreibe den Stoffkreislauf im Wald!

Im Wald werden Kadaver von verschiedensten Aasfressern und anderen Destruenten (hauptsächlich Bakterien, Pilzen und Schleimpilzen) zersetzt und ein Teil ihrer Materie gelangt als wertvoller Dünger in den Waldboden. Außerdem düngt der Kot der Maden, Fliegen, Ameisen, Wespen und Vögel den Boden, denn er bringt Pflanzennährstoffe zurück, die am Anfang des Stoffkreislaufes von Pflanzen mit dem Wasser (H2O) aus dem Boden gesaugt wurden. Sie haben sich davon ernährt.

Außer den Pflanzennährstoffen nehmen Pflanzen durch ihre Spaltöffnungen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft auf und saugen mit ihren Wurzeln Wasser (H2O) aus dem Boden. Die Pflanzennährstoffe, H2O und CO2 sind sehr energiearm. Aber Pflanzen haben von den uralten Cyanobakterien eine sehr wichtige Fähigkeit geerbt. Beide beherrschen die sogenannte Fotosynthese. Dabei nutzen sie die Strahlungsenergie von Licht, um aus den energiearmen Stoffen CO2 und H2O den energiereichen Stoff Glucose zu produzieren. Aus Glucose und den Pflanzennährstoffen bauen Pflanzen all die Stoffe auf, aus denen Pflanzen bestehen. Darum nennt man die Pflanzen Produzenten.

Den Produzenten gegenüber stehen die Konsumenten. Denn die Konsumenten verbrauchen, was die Produzenten produziert haben.

Als Erste ernähren sich Pflanzenfresser von den Pflanzen. Darum heißen die Pflanzenfresser auch Primärkonsumenten. Dabei übernehmen die Primärkonsumenten das Wasser, die Mineralstoffe und die Biomoleküle der Produzenten.

Von Primärkonsumenten (Pflanzenfressern) ernähren sich die Sekundärkonsumenten genannten Raubtiere. Dabei nutzen die Räuber die Stoffe der Beute als Quelle für chemische Energie und Baustoffe. Die Stoffe der Pflanzenfresser werden zu Nährstoffen für die Raubtiere.

Kleinere Raubtiere (Sekundärkonsumenten) können zur Beute stärkerer Raubtiere (Tertiärkonsumenten) werden.

Aber auch das stärkste Raubtier (Tertiärkonsument) stirbt irgendwann und wird zur Beute von Aasfressern (Destruenten), von denen einige wiederum von Raubtieren gefressen werden.

Alle Konsumenten düngen mit ihrem Kot den Waldboden. Und sie alle atmen Kohlenstoffdioxid aus, welches die Pflanzen einatmen.

4 Beschreibe die Brutpflege der Totengräber!
Gemeinsam vergräbt ein Paar der Käfer mit dem bezeichnenden Namen Totengräber eine tote Maus. Dann legt das Weibchen seine Eier neben die Maus, damit sich die bald geschlüpften Larven von ihr ernähren können. Die Eltern enthaaren die Maus und beschmieren sie mit einem Sekret, das Mikroben tötet und dadurch die Verwesung der Maus verlangsamt sowie den Leichengeruch reduziert. Zusätzlich schützen die Eltern das Fleisch der Maus mit Hefepilzen aus ihrem Darm vor Fäulnis. Nach 5 Tagen schlüpfen die Larven, kriechen zur Maus und werden während ihrer etwa einwöchigen Wachstumsphase von ihren Eltern gefüttert, bis sie sich verpuppen.
5 Nenne den Grund und den Nachteil der Entfernung toter Bäume aus Wirtschaftswäldern!
In Wirtschaftswälder werden tote Bäume möglichst schnell gefällt, zerlegt und entrindet, damit sie keine Borkenkäfer mehr anlocken. Damit die Baumstämme nicht gestohlen werden, versucht man diese auch möglichst rasch zu verkaufen. Der Nachteil ist, dass dadurch mit dem Holz aber auch die Nährstoffe aus dem Wald verschwinden, mit deren Hilfe die Bäume gewachsen waren.
6 Erkläre, wie Destruenten Kadaver für den Waldboden unschädlich und für das Nahrungsnetz im Wald nutzbar machen!

Indem Destruenten Kadaver fressen, schützen sie den Waldboden vor größeren Mengen Leichensäften, die ihn über Jahre für die meisten Lebewesen unbewohnbar machen würden.

Große Destruenten verdauen Kadaver und düngen dann mit ihrem Kot den Waldboden. Fliegen-Maden nutzen Kadaver für ihr eigenes Wachstum und dienen dann zahlreichen Tieren als Nahrung.

7 Nenne den Vor- und den Nachteil der Lachs-Wanderung für das das Ökosystem Wald um ein Laichgewässer!

Durch ihre Wanderung bringen Lachse Stoffe und Energie in ihre Laichgewässer. Weil die Lachse dort nach dem Ablaichen massenhaft sterben, hinterlassen sie in den Wäldern um ihre Laichgewässer große Mengen von Pflanzennährstoffen.

Der Nachteil ist, dass die Lachse den Wald auch mit Schadstoffen und Mikroplastik verunreinigen.

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Roland Heynkes, CC BY-NC-SA 4.0